Ragusa
Berggasse 15, Wien 1090
Küche: Dalmatinisch, Mediterran, KroatischLokaltyp: Restaurant
Bewertungen
Die vielen positiven Bewertungen des „Ragusa“ haben uns neugierig gemacht. Also beschlossen die Liebste und ich, uns selbst einmal ein Bild von dem Lokal in der Berggasse zu machen. Ragusa war der Name des mittelalterlichen Stadtstaats, dessen Hauptstadt Dubrovnik war. Kroatisch und Fisch, eine K...Mehr anzeigenDie vielen positiven Bewertungen des „Ragusa“ haben uns neugierig gemacht. Also beschlossen die Liebste und ich, uns selbst einmal ein Bild von dem Lokal in der Berggasse zu machen. Ragusa war der Name des mittelalterlichen Stadtstaats, dessen Hauptstadt Dubrovnik war. Kroatisch und Fisch, eine Kombination, die sich schon in anderen Lokalen wie z.B. dem Kornat bewährt hat, also nichts wie hin.
Schon vor der Tür wurden wir freundlich begrüßt und unsere Reservierung war bekannt. Eine Reservierung wäre nicht notwendig gewesen, wir waren außerhalb der Hauptgeschäftszeit dort und beide Räumlichkeiten im Lokal waren nur zu maximal einem Drittel gefüllt. Der kleine, aber gemütliche Gastgarten war leer, es war allerdings auch etwas zu frisch, um draußen zu sitzen.
Der erste Teil des Lokals ist der Nichtraucherbereich, der zweite Teil beheimatet Rauchertische und die Schank. Es gibt eine Glastür, um beide Bereiche voneinander zu trennen, die während unseres Besuchs allerdings offen stand. Es sei allerdings gesagt, dass die Eingangstür zum Lokal offen stand, und beide Bereiche dadurch (und durch die relative Leere) ausgezeichnet belüftet waren. Gemäß der nicht nur für den schönsten Finanzminister aller Zeiten geltenden Unschuldsvermutung nehme ich also wohlwollend an, dass die Glastür bei höherem Gästeaufkommen sicherlich geschlossen wird, andernfalls müsste ich ganz wie Testerkollege hautschi einen Ambientepunkt abziehen. Wir werden’s überprüfen.
Wir nahmen also im Raucherbereich an einem schön weiß eingedeckten Tisch Platz und sogleich wurden uns die Speise- und Weinkarte gereicht.
Das Thema des Lokals ist überwiegend Fisch, gleichwohl auch den Carnivoren unter den Gästen etwas geboten wird:
Zum Beispiel ein Kalbsschnitzel mit Prsociutto und Käse auf Paprikacreme mit Bratkartoffeln (€ 19.50) oder Lammkronen mit Gemüse um € 22,90.
Der Rest der Karte spricht allerdings den/die Fischliebhaber an: Seeteufel, Seezunge, Branzino, Riesengarnelen, Calamari, Lachs oder, wenn man sich gar nicht entscheiden kann, eine Ragusa-Platte (€ 44,-) für zwei Personen mit Branzino, St. Petersfisch, Lachs, Garnelen und Calamari vom Grill.
Das Ambiente ist modern, ohne übertrieben stylish zu sein, elegant, aber nicht steif und nobel, gleichzeitig auch gemütlich. Zum Glück kein „Adria-Fischrestaurant-Kitsch“ in Form von Netzen oder Fischen, lediglich einige Gemälde mit maritimen Motiven. Schön.
Wir entschieden uns für einen Branzino, begleitet von gegrilltem Gemüse. Der Preis für den Branzino ist in der Karte (wie für die meisten Fische) pro dag angegeben (in diesem Fall € 0,55). Auf der Karte wird explizit darauf hingewiesen, dass man sich vorab über das Gewicht des zu servierenden Fisches informieren sollte, um später Überraschungen auf der Rechnung zu vermeiden. Finde ich gut.
Auch in unserem Fall kam der Kellner sofort mit einem Teller und präsentierte uns „unseren“ Branzino mit Gewichtsangabe. Der Wolfsbarsch sah hervorragend frisch aus (Fische werden im Ragusa wochentags täglich frisch angeliefert), war für unseren Hunger allerdings etwas zu groß. Kein Problem, sein etwas kleinerer Bruder wurde ebenso rasch gewogen und präsentiert und von uns für perfekt für die Reise in den Ofen befunden. Es gibt auch die Möglichkeit, Branzino & Co. in Salzkruste oder vom Grill zu genießen, wir entschieden uns für die Ofenvariante.
Nachdem sich Fisch und Trockenheit nicht vertragen, entschieden wir uns für eine Flasche Grünen Veltliner Privat vom Nigl. (€ 45,-), einen meiner absoluten Lieblingsweißweine.
Vorab ließ die Küche mit einer kleinen Portion getrüffelter Polenta grüßen. Nun bin ich leider weder Polenta- noch Trüffelfan, aber dafür kann das Ragusa natürlich nichts. Dann kamen auch schon die Vorspeisen: für die Liebste ein Calamari-Oktopus Salat mariniert auf Dubrovnik Art (€ 11,90), für mich die Dalmatinische Gemüsesuppe (€ 4,50). Der Salat war ein Gedicht, ein Platz am Stockerl der besten Calamari/Oktopussalate ist ihm sicher. (Einen besseren haben wir bisher nur im Restaurant Konoba in der Lerchenfelder Straße gegessen, den Spitzenplatz hält Herr Hohensinn mit seinem gesulzten Oktopus). Die Suppe ebenfalls sehr schmackhaft, ähnlich einer Minestrone, würzig und mit frischem Gemüse.
Nach einem Glas Nigl und einer Zigarette quasi als Zwischengang hatte auch unser Branzino seinen zweiten und finalen Auftritt. Branzi wurde von unserem freundlichen Kellner an einem Beistelltisch seiner Gräten, seines Kopfes und Schwanzes entledigt womit der Genuss beginnen konnte. Unglaublich zart in Konsistenz, fein im Geschmack, genauso wollen wir unseren Branzino. Just Perfekt. Das Grillgemüse dazu frisch und nicht „letschert“, eine absolut feine Sache.
Für ein Dessert war kein Platz mehr, den Abschluss bildeten zwei Ristretti für die Liebste und mich, der Kaffee in Geschmack und Konsistenz ebenfalls sehr zufriedenstellend. Für mich gab’s als Draufgabe noch einen Grappa aufs Haus, die Liebste, weil keine Grappafreundin, passte.
Fazit: wird nicht der letzte Besuch im Ragusa gewesen sein, es war ein sehr schöner, eigentlich fehlerfreier Abend. Der Service ist sehr aufmerksam, das Ambiente im Lokal sehr nett. Essen und Trinken war tadellos, eine Empfehlung für dieses Lokal ist hiermit ausgesprochen.
Schon vor der Tür wurden wir freundlich begrüßt und unsere Reservierung war bekannt. Eine Reservierung wäre nicht notwendig gewesen, wir waren außerhalb der Hauptgeschäftszeit dort und beide Räumlichkeiten im Lokal waren nur zu maximal einem Drittel gefüllt. Der kleine, aber gemütliche Gastgarten war leer, es war allerdings auch etwas zu frisch, um draußen zu sitzen.
Der erste Teil des Lokals ist der Nichtraucherbereich, der zweite Teil beheimatet Rauchertische und die Schank. Es gibt eine Glastür, um beide Bereiche voneinander zu trennen, die während unseres Besuchs allerdings offen stand. Es sei allerdings gesagt, dass die Eingangstür zum Lokal offen stand, und beide Bereiche dadurch (und durch die relative Leere) ausgezeichnet belüftet waren. Gemäß der nicht nur für den schönsten Finanzminister aller Zeiten geltenden Unschuldsvermutung nehme ich also wohlwollend an, dass die Glastür bei höherem Gästeaufkommen sicherlich geschlossen wird, andernfalls müsste ich ganz wie Testerkollege hautschi einen Ambientepunkt abziehen. Wir werden’s überprüfen.
Wir nahmen also im Raucherbereich an einem schön weiß eingedeckten Tisch Platz und sogleich wurden uns die Speise- und Weinkarte gereicht.
Das Thema des Lokals ist überwiegend Fisch, gleichwohl auch den Carnivoren unter den Gästen etwas geboten wird:
Zum Beispiel ein Kalbsschnitzel mit Prsociutto und Käse auf Paprikacreme mit Bratkartoffeln (€ 19.50) oder Lammkronen mit Gemüse um € 22,90.
Der Rest der Karte spricht allerdings den/die Fischliebhaber an: Seeteufel, Seezunge, Branzino, Riesengarnelen, Calamari, Lachs oder, wenn man sich gar nicht entscheiden kann, eine Ragusa-Platte (€ 44,-) für zwei Personen mit Branzino, St. Petersfisch, Lachs, Garnelen und Calamari vom Grill.
Das Ambiente ist modern, ohne übertrieben stylish zu sein, elegant, aber nicht steif und nobel, gleichzeitig auch gemütlich. Zum Glück kein „Adria-Fischrestaurant-Kitsch“ in Form von Netzen oder Fischen, lediglich einige Gemälde mit maritimen Motiven. Schön.
Wir entschieden uns für einen Branzino, begleitet von gegrilltem Gemüse. Der Preis für den Branzino ist in der Karte (wie für die meisten Fische) pro dag angegeben (in diesem Fall € 0,55). Auf der Karte wird explizit darauf hingewiesen, dass man sich vorab über das Gewicht des zu servierenden Fisches informieren sollte, um später Überraschungen auf der Rechnung zu vermeiden. Finde ich gut.
Auch in unserem Fall kam der Kellner sofort mit einem Teller und präsentierte uns „unseren“ Branzino mit Gewichtsangabe. Der Wolfsbarsch sah hervorragend frisch aus (Fische werden im Ragusa wochentags täglich frisch angeliefert), war für unseren Hunger allerdings etwas zu groß. Kein Problem, sein etwas kleinerer Bruder wurde ebenso rasch gewogen und präsentiert und von uns für perfekt für die Reise in den Ofen befunden. Es gibt auch die Möglichkeit, Branzino & Co. in Salzkruste oder vom Grill zu genießen, wir entschieden uns für die Ofenvariante.
Nachdem sich Fisch und Trockenheit nicht vertragen, entschieden wir uns für eine Flasche Grünen Veltliner Privat vom Nigl. (€ 45,-), einen meiner absoluten Lieblingsweißweine.
Vorab ließ die Küche mit einer kleinen Portion getrüffelter Polenta grüßen. Nun bin ich leider weder Polenta- noch Trüffelfan, aber dafür kann das Ragusa natürlich nichts. Dann kamen auch schon die Vorspeisen: für die Liebste ein Calamari-Oktopus Salat mariniert auf Dubrovnik Art (€ 11,90), für mich die Dalmatinische Gemüsesuppe (€ 4,50). Der Salat war ein Gedicht, ein Platz am Stockerl der besten Calamari/Oktopussalate ist ihm sicher. (Einen besseren haben wir bisher nur im Restaurant Konoba in der Lerchenfelder Straße gegessen, den Spitzenplatz hält Herr Hohensinn mit seinem gesulzten Oktopus). Die Suppe ebenfalls sehr schmackhaft, ähnlich einer Minestrone, würzig und mit frischem Gemüse.
Nach einem Glas Nigl und einer Zigarette quasi als Zwischengang hatte auch unser Branzino seinen zweiten und finalen Auftritt. Branzi wurde von unserem freundlichen Kellner an einem Beistelltisch seiner Gräten, seines Kopfes und Schwanzes entledigt womit der Genuss beginnen konnte. Unglaublich zart in Konsistenz, fein im Geschmack, genauso wollen wir unseren Branzino. Just Perfekt. Das Grillgemüse dazu frisch und nicht „letschert“, eine absolut feine Sache.
Für ein Dessert war kein Platz mehr, den Abschluss bildeten zwei Ristretti für die Liebste und mich, der Kaffee in Geschmack und Konsistenz ebenfalls sehr zufriedenstellend. Für mich gab’s als Draufgabe noch einen Grappa aufs Haus, die Liebste, weil keine Grappafreundin, passte.
Fazit: wird nicht der letzte Besuch im Ragusa gewesen sein, es war ein sehr schöner, eigentlich fehlerfreier Abend. Der Service ist sehr aufmerksam, das Ambiente im Lokal sehr nett. Essen und Trinken war tadellos, eine Empfehlung für dieses Lokal ist hiermit ausgesprochen.
1510
Es gibt Lokale, da wird einem etwas zu viel Aufmerksamkeit zuteil, im Ragusa war das der Fall. Man möchte ja einen gemütlichen Abend verbringen und nicht ständig beim Essen, Trinken und Unterhalten beobachtet werden. Es ist meines Erachtens absolut ausreichend, wenn das Personal alle 5 Minuten ku...Mehr anzeigenEs gibt Lokale, da wird einem etwas zu viel Aufmerksamkeit zuteil, im Ragusa war das der Fall. Man möchte ja einen gemütlichen Abend verbringen und nicht ständig beim Essen, Trinken und Unterhalten beobachtet werden. Es ist meines Erachtens absolut ausreichend, wenn das Personal alle 5 Minuten kurz nach dem Rechten sieht und nicht neben dem Tisch ein Lager aufbaut und man an der Mimik erkennen kann, was es sich gerade über den Gesprächsinhalt der Gäste denkt. Stichwort Privatsphäre, nur so am Rande.
Das Lokal selbst bräuchte meines Erachtens optisch einen neuen Anstrich, diese lachsfarbene Balken durch den Raum kann ich einfach nicht mehr sehen. Erinnert immer an eher nicht so tolle Lokalitäten.
Wo ich das jetzt so schreibe, fällt mir auf, wo das Problem des Lokales liegt (aus meiner Sicht): es wird versucht ganz oben mitzuspielen, aber es funktioniert einfach nicht wirklich. Es ist einfach nicht stimmig. Das Service etwas übertrieben und somit schon leicht unangenehm, die Einrichtung eher veraltet (authentisch würde ich hier nicht gelten lassen) und die Speisen entsprechen geschmacklich, obwohl gut, nicht dem, als was man sich darstellen möchte und sind dann noch im eher hochpreisigen Segment.
Ich hatte zuerst die Miesmuscheln in Weissweinsauce mit hausgemachtem Brot und danach die hausgemachten Nudeln mit Scampi und Trüffelcarpacio. Zuerst möchte ich sagen, dass alles gut geschmeckt hat, aber halt auch nicht mehr. Mit den Miesmuscheln war ich noch gänzlich zufrieden. Die hausgemachten Nudeln mit Scampi müssten jedoch eigentlich "mit Scampo" heißen, da ich genau ein Stück gezählt habe. Das ist für 15,40 EUR nicht gerade erfreulich. Auf die Präsentation am Teller wurde praktisch kein Wert gelegt, einfach ein kleiner Haufen Nudeln am Teller. Hier sollte man sich vielleicht bei der Konkurrenz ab und zu ein wenig abschauen. Dies ist leider auch ein Punkt, der zu dem Image, das man vielleicht gerne hätte, nicht passt. Guter Wein und frisches Fischangebot ändert an meinem Rating letztendlich dann auch nichts, sorry.
Das Lokal selbst bräuchte meines Erachtens optisch einen neuen Anstrich, diese lachsfarbene Balken durch den Raum kann ich einfach nicht mehr sehen. Erinnert immer an eher nicht so tolle Lokalitäten.
Wo ich das jetzt so schreibe, fällt mir auf, wo das Problem des Lokales liegt (aus meiner Sicht): es wird versucht ganz oben mitzuspielen, aber es funktioniert einfach nicht wirklich. Es ist einfach nicht stimmig. Das Service etwas übertrieben und somit schon leicht unangenehm, die Einrichtung eher veraltet (authentisch würde ich hier nicht gelten lassen) und die Speisen entsprechen geschmacklich, obwohl gut, nicht dem, als was man sich darstellen möchte und sind dann noch im eher hochpreisigen Segment.
Ich hatte zuerst die Miesmuscheln in Weissweinsauce mit hausgemachtem Brot und danach die hausgemachten Nudeln mit Scampi und Trüffelcarpacio. Zuerst möchte ich sagen, dass alles gut geschmeckt hat, aber halt auch nicht mehr. Mit den Miesmuscheln war ich noch gänzlich zufrieden. Die hausgemachten Nudeln mit Scampi müssten jedoch eigentlich "mit Scampo" heißen, da ich genau ein Stück gezählt habe. Das ist für 15,40 EUR nicht gerade erfreulich. Auf die Präsentation am Teller wurde praktisch kein Wert gelegt, einfach ein kleiner Haufen Nudeln am Teller. Hier sollte man sich vielleicht bei der Konkurrenz ab und zu ein wenig abschauen. Dies ist leider auch ein Punkt, der zu dem Image, das man vielleicht gerne hätte, nicht passt. Guter Wein und frisches Fischangebot ändert an meinem Rating letztendlich dann auch nichts, sorry.
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Prof.Kopetzky
Wir sind monatlich sicher 2 mal im Ragusa(und das mittlerweile schon seit 10 Jahren!).Das Service war immer sehr freundlich und zuvorkommend.Über den Chef können wir persönlich auch nur sagen,dass wir ihn schon sehr lange kennen und er uns gegenüber immer mit großem Respekt aufgetreten ist.Wir haben uns eigentlich ausschließlich auf das Essen und unsere Tisch-Gesellschaft konzentriert,und dadurch nicht bemerkt ob das Personal uns "beobachtet".Jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung,aber wir können nur positives über das Ragusa sagen.
23. Jän 2012, 19:44Gefällt mir
Ragusa
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Vielen Dank, aldebaran!