RADO’S Gastwirtschaft im Neunten, in der Alserbachstraße 1, gibt's es angeblich schon seit 1904, wie mir die HP verriet. Hier im Forum bis vor kurzem Fehlanzeige. Ich selbst bin schon unzählige Male daran vorbei gegangen, aufgefallen ist sie mir aber erst kürzlich durch irgendeinen Zeitungsartike...Mehr anzeigenRADO’S Gastwirtschaft im Neunten, in der Alserbachstraße 1, gibt's es angeblich schon seit 1904, wie mir die HP verriet. Hier im Forum bis vor kurzem Fehlanzeige. Ich selbst bin schon unzählige Male daran vorbei gegangen, aufgefallen ist sie mir aber erst kürzlich durch irgendeinen Zeitungsartikel. Dabei ist das Portal nicht einmal unauffällig, denn es ist in kräftigem grün gehalten.
Man findet das Lokal im Schatten der Nußdorfer Markthalle, da wo kein Verkehr vorbei geht. Deswegen ist hier auch in der warmen Jahreszeit ein netter Gastgarten vor dem Lokal.
Drinnen gibt es gerade einmal 35 Sitzplätze, daher sollte man ausnahmslos reservieren. Wir haben das tags zuvor telefonisch, bei einer sehr netten männlichen Stimme gemacht. Wir schreiben den 21.12.2019, es ist 16h, Mittag- und Abendessen in einem steht an diesem völlig entspannten, verregneten, Samstag auf dem Programm. A ja und es gibt angeblich die besten Spareribs. Das will ich natürlich wissen, denn ich stehe ja bekanntlich drauf. Können sie mit denen im Unibräu, im Alten AKH mithalten, denn dort gibt es seit Jahren meinen absoluten Favoriten.
Die Anreise wieder einmal eine kleine Wanderung vom 8ten kommend, von uns ist man kaum 20 Minuten unterwegs. Öffentlich geht’s natürlich auch, die Bim Linien 5, 33, 37 und 38 halten ganz in der Nähe, also eigentlich quasi in Sichtweite.
Man kommt rein in das sehr netto Lokal und ja es ist noch kleiner als erwartet, denn die Plätze befinden sich auf zwei Ebenen. Oben, über eine Stiege zu erreichen, an den „Häusln“ vorbei, sind es 15 an der Zahl, unten bringt man entspannt 20 unter, 3 oder 4 mehr sind vielleicht noch möglich. Linker Hand ist die kleine feine alte Schank und die Küche, sie ist keine 3m2 groß wie uns berichtet wurde. Geradeaus geht es nach oben und hier neben dem Aufgang stehen zwei Fässer, mit Hochsesseln. Sicher für jene welche gedacht, die nur auf ein Getränk reinschauen und das waren so einige in den 2 Stunden die wir dort waren, und man kennt sich. Rechts vom Eingang war der Bereich mit den gesamt 6 Tischen, da saßen wir, in einer Nische, mit Blick auf das Geschehen :-)
Das meiste hier ist aus Holz, mal heller mal dunkler, schöner Boden, Holzdecke und alles sauber. Man fühlt sich von der Ersten Minute an sehr wohl!
Das liegt aber auch an Rado selbst, denn als wir ankamen, wurden wir von ihm freundlichst empfangen, er war sicher auch die Telefonstimme. Zu dem Zeitpunkt waren zwei weitere Leut im Lokal, wir durften uns den Tisch daher aussuchen, es wurde eben jener welcher in der kleinen Nische, sicher der Schönste im Lokal und einer für 4.
Der Chef schupft höchst sympathisch das Service. Er ist ein freundlicher aufmerksamer Zeitgenosse, der nachfragt, rasch bringt und abserviert und der seinen Job gelernt hat. Und man glaubt hier ist man schon ewig Gast. Perfekt!
Was wir extrem interessant fanden, war die Musikauswahl, die in angenehmer Lautstärke zu hören war. Da waren Ambros, Danzer, Fendrich, Cornelius, Lang, Dujmic. O-Kurti, Jazzgitti, Seiler & Speer, der Moser Hans etc. etc.. Warum ich das schreibe, denn dem Namen nach ist der Betreiber aus dem ehemaligen Jugoslawien, vermutlich Kroatien!? Ja und den Vater durften wir später auch noch kennen lernen, er ist für die köstlichen Speisen verantwortlich. Die Küche schupft er gemeinsam mit einem zweiten jungen Mann und er ist genauso nett wie sein Sohn. Beide sprechen perfekt Deutsch und sie haben uns verabschiedet, wie wenn wir schon ewig Stammgäste wären. Selten in einem Lokal auf Anhieb so wohl gefühlt!
Nun zu den Speisen und Getränken. Zuerst hatte die liebe Gattin zwei perfekt Spritzer, ich zwei kleine Budweiser. Und in weiterer Folge, weil es so gemütlich war, noch je zwei Achterln Sauvi vom Weinlaubenhof Kroiss aus Illmitz. Ein sehr fruchtiger, guter Weißer, mit wenig Säure, der mit einem Südsteirischen Sauvignon Blanc natürlich nicht mitkann, aber der geschmeckt hat, ja sehr sogar. Die Weinauswahl ist mit gesamt sieben verschiedenen, 4 Weiße, 3 Rote überschaubar. Es hätte noch GV, GS und einen Gelben Muskateller gegeben, sowie ZW, BF und einen Cuvee. Reicht völlig wie wir meinen, mehr erwarten wir hier auch gar nicht.
Der Espresso danach war von Naber, er hatte eine schöne Crema, war nicht bitter, hätte aber stärker sein können.
Das Essen war für die Liebste ein Szegediner Krautfleisch, statt den Salzerdäpfeln hatte sie allerdings eine frische Semmel, ich, wie schon angekündigt, die Rippaln. Und dann stellten wir uns die Frage warum erst jetzt, denn was aus der Miniküche rauskam, war schlicht der Hammer! Der Papa zaubert ein Krautfleisch wie es seinesgleichen sucht. Herrlich gewürzt, das Kraut nicht zu weich, dass sehr viele, fast zu viele Fleisch war nicht fasrig und es ist auf der Zunge zergangen. Eine Harmonie am Gaumen die man so nicht oft hat und das schriebt einer, der Krautfleisch nicht unbedingt zu seinen Lieblingsspeisen zählt.
Und nun zu den Spare Ribs. Man bekommt auf einem großen Holzbrett, mit Emblem des Hauses, eine anständige Länge serviert. Unten drunter kleine runde knusprige Erdäpfel, die waren sehr gut, mir aber zu wenig, dazu eine herrliche weiße Sauce, bei der nicht am Knoblauch gespart wurde. Oben drüber perfekt frittierter geschmackvoller Zwiebel. Das Fleisch selbst war grandios mariniert, wobei ich nicht sagen kann was es war und es wird auch nicht verraten. Es war recht viel, hat sich perfekt vom Knochen lösen lassen und wenn jemand nicht gerne mit den Fingern isst ideal. Was auch beeindruckt hat, was die Kruste. Ich würde sagen Unentschieden im Duell zwischen Rado und Unibräu, wenn nicht sogar ganz geringe Vorteile für die „Spezialität des Hauses!
Die Moral von der Geschicht, herzlich, herzlicher RADOS Gastwirtschaft! In einem schönen alten Wirtshaus herrlich gegessen und dazu eine Serviceleistung wo sich so mancher ein Beispiel dran nehmen kann. Ja und dann war da noch die Zeche mit Maut, nur bares ist wahres, über 57 Euro. Sehr fair wie wir finden.
Wir kommen sicher schon sehr bald wieder!
Hilfreich13Gefällt mir10Kommentieren