Das Eck Antonigasse – Martinstraße war schon lange ein indischer Standort. Nachdem kürzlich die Unternehmung „Tandoor“ von der Bildfläche verschwunden ist (anscheinend mit allen Filialen; die Website ist leer), hat der Betreiber „Natraj“ die Lokalität übernommen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ...Mehr anzeigenDas Eck Antonigasse – Martinstraße war schon lange ein indischer Standort. Nachdem kürzlich die Unternehmung „Tandoor“ von der Bildfläche verschwunden ist (anscheinend mit allen Filialen; die Website ist leer), hat der Betreiber „Natraj“ die Lokalität übernommen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar: Station Michelbeuern von U6 oder Bim 42.
In die wenig veränderten Innenräume (in indischem Stil dekoriert) habe ich nur kurze Blicke geworfen; bei der herrschenden Temperatur war natürlich der Innenhofgarten der Platz der Wahl, außerdem sind die Gasträume Nichtraucherbereich. Der Garten ist stark renoviert worden, für meinen Geschmack nicht unbedingt zum Vorteil: Plastikrasen, Plastikblumen auf dem Eingangsbogen, kleingartenmäßiger Lattenzaun. Der ganze Innenhof riecht noch intensiv nach „frisch gestrichen“. Das, immerhin, wird sich ja mit der Zeit geben. Die Sessel sind bequem und gemütlich, mit Armlehnen.
Samstag Mittag, es überrascht mich nicht, dass der Garten (in den ich durch den gesonderten Hauseingang gekommen bin), unbesetzt ist (abgesehen vom Zeitpunkt: In Wien sind indische Restaurants eigentlich nie überlaufen). Allerdings blieb ich dort auch zunächst unentdeckt. Nach einer angemessenen Zeit ging ich dann hinein, um auf mich aufmerksam zu machen. Danach war der Ober aber freundlich und ließ sich ausreichend oft blicken.
Die Speisekarte ist recht überschaubar: die Hauptspeisen unterteilt nach Fleischsorten, Fisch und vegetarisch, pro Kapitel so etwa 4 bis 7 Speisen. Dazu die üblichen Vorspeisen, Suppen, Beilagen, Desserts. In der Getränkeabteilung Bier, Wein (Schankwein human kalkuliert, doch den verkostete ich nicht), die üblichen alkoholfreien Getränke. Man kann bei den Hauptspeisen aus drei Würzungsgraden wählen: „mild – pikant“, „scharf“ und „sehr scharf“. Ich entschied mich für ein Krügerl Gösser, eine Mulligatawny Suppe, Rogen (sic!) Josh „scharf“ und Basmati – Reis (auch wenn Ihr mich darob vielleicht phantasielos schimpft, das sind gute Testspeisen).
Die Suppe war recht ordentlich und würzig, habe ich aber andernorts schon oft besser genossen. Dafür entsprach das Rogen Josh voll meinen Erwartungen: sämige Sauce, zartes, gut gegartes Fleisch, sehr schmackhafte Würzung, in der Schärfe für mich gerade richtig (ich bin nicht der große Scoville – Rekordler ;-) ). Der ebenfalls sehr gute Reis in der Menge ideal für die Portion bemessen.
Fazit: Wohl nicht „der Beste der Stadt“ (auf der Suche nach dem bin ich nach wie vor), aber für Liebhaber indischer Küche durchaus empfehlenswert. Das Preis – Leistungsverhältnis ist auch in angenehmem Rahmen.
Anders als ich es beim Eintragen des Lokals der HP entnahm, wird nunmehr von Mo bis Fr am Nachmittag doch eine Pause (wenn ich mich recht erinnere, von 14.30 bis 17.30) gemacht. Am Wochenende ist (noch?) durchgehend geöffnet.
Korrektur vom 20.02.16: Tandoor gibt es nach wie vor am Standort Burggasse, nur heißt die Website jetzt anders: Link