Die Aussicht, eine mir neue chinesische Speisenzutat kennenzulernen, hat mich in die äußere Währinger Straße verschlagen.
Das Lokal ist von außen unscheinbar, man muss es bewusst suchen, um es zu finden (für Öffi – Nutzer: vom Aumannplatz ein kleines Stück stadteinwärts). Geht man hinein, s...Mehr anzeigenDie Aussicht, eine mir neue chinesische Speisenzutat kennenzulernen, hat mich in die äußere Währinger Straße verschlagen.
Das Lokal ist von außen unscheinbar, man muss es bewusst suchen, um es zu finden (für Öffi – Nutzer: vom Aumannplatz ein kleines Stück stadteinwärts). Geht man hinein, so ist es modern eingerichtet, ohne Asiendekor alten Stils, dabei aber optisch durchaus ansprechend. Nach der Eingangstür steht man gleich im großen Nichtraucherbereich mit Schank; linker Hand ist der Raucherbereich, durch eine Schwingtür sehr gut abgegrenzt.
Die Kellnerin (Chefin, nehme ich an) begrüßt mich und bringt die Speisekarte. Obwohl ich gekommen bin, um diese speziellen Nudeln zu verkosten, überfliege ich auch den Rest: Der ist nun wahrhaft PANasiatisch ;-( . Die Geographie erstreckt sich von Bulgogi bis Thai – Curry, dazwischen „aus jedem Dorf ein Hund“ (das nun nicht wörtlich zoologisch zu verstehen :-) ). Die Lamian – Spezialitäten stehen, neben einigen anderen Nudelspeisen, auf einer kleinen Extrakarte. Da wird auch erklärt, die Brühe (Entschuldigung, aber so steht es dort*) für die Nudelsuppentöpfe werde nach einem geheimen Hausrezept zubereitet. Ich wähle Lamian mit Rindfleisch.
Alsbald bekomme ich eine dampfende Schüssel angenehmen Formats. Ob ich Soja- und Chilisauce dazu möchte, verneine ich, denn ich möchte ja kosten, wie die Speise „an und für sich“ schmeckt, und im Unterschied zu Pho sind diese Zutaten nicht automatisch dabei.
Die Flüssigkeit ist relativ unaufregend** (aber vielleicht „gehört das so“ in dieser spezifischen Regionalküche?); sie verleitet nicht gerade dazu, auf das „Geheimnis“ einen Spion anzusetzen. Ich traue mir zu, mit Beinfleisch, Wasser, Salz und Wurzeln etwas Gehaltvolleres zustande zu bringen. Was dem Essen doch noch eine gute Note rettet, ist der feste Anteil. Die sichtbar handgemachten Nudeln mundeten gut, das Fleisch (würfelig geschnitten) war mürbe und mit intensivem Eigengeschmack. Der Gemüseanteil waren Pak Choi und zwei verschiedene Pilzarten, auch tadellos.
Die Nudelsuppentöpfe sind mit unter 10 € für Hauptspeisen human kalkuliert. Die Basis könnte aber verbessert werden, vielleicht durch mehr Konzentration auf die Kernkompetenz des Lokals, die sich schließlich ja schon im Namen ausdrücken soll.
*Zur Information für die „lecker“ – Fraktion: Im oberdeutschen Sprachraum ist das Wort „Brühe“ nicht unbedingt positiv besetzt.
**Nach dem, was ich mitbekommen habe, ungeeignet für Pho. Es steht aber auch Pho auf der Speisekarte, und ich habe Zweifel, ob sie dafür eine eigene andere Basis machen.
Hilfreich8Gefällt mir8Kommentieren
Danke Bertl, ich weiß das eh, aber wir wollten es auch relativ günstig haben. :)