Iddu klingt sardisch – aber ich hab mich getäuscht. Mit Iddu ist niemand anderer gemeint als „er“. Iddu’s heißt also ungefähr so viel wie „seins“. Sizilanischer Dialekt, musste ich auch mal lernen.
Schauen wir also mal, was Iddu, also er, so zu bieten hat. „Fast.Fine.Italian“ ist das Motto, u...Mehr anzeigenIddu klingt sardisch – aber ich hab mich getäuscht. Mit Iddu ist niemand anderer gemeint als „er“. Iddu’s heißt also ungefähr so viel wie „seins“. Sizilanischer Dialekt, musste ich auch mal lernen.
Schauen wir also mal, was Iddu, also er, so zu bieten hat. „Fast.Fine.Italian“ ist das Motto, und das wird optisch innen wie außen auch dementsprechend umgesetzt. Viel Weiß, große Bilder, auf denen die kulinarischen Hauptakteure abgebildet sind, und eine Schank, die ein wenig an eine der neuen, modernen Raststationen in Italien erinnert.
Inhaber ist kein geringerer als der Besitzer des Michelangelo in der St. Veiter Straße.
Die Vitrine ist voll mit Stuzzicchini, Dolcetti und der einen oder anderen „größeren“ Spezialität. Lasagne, Parmigiana (Auflauf mit Melanzani) für’s Mittagessen, jede Menge Sfogliatine, Brioche und andere Kleinigkeiten für das Frühstück und natürlich die typisch sizilianischen Arancini. Nicht mit Aranzini verwechseln, gemeint sind hier Bällchen oder „Kegel“ aus Reis, die dann frittiert werden.
Die Ragazza mit frecher, schwarzer Kappe ist allerdings eine waschechte „Emiliana“ aus Ferrara, also aus der Po-Ebene, wo auch die ganzen Köstlichkeiten herkommen, keine Industrie, sondern exklusiv vom „Artigiano“ für Iddu’s geliefert.
Ich mach meine Bestellung und nehme an einem der erhöhten Tische Platz. Der Flachbildschirm gegenüber überträgt die 147. Talkshow dieses Jahres, zu Gast dürfte wohl wieder mal eine brustoperierte Nachwuchs-„Schönheit“ der italienischen Unterhaltungsindustrie sein. Silvio lässt grüßen, immerhin ist der Fernseher stumm, der römische Barde Francesco deGregori verwöhnt die zu dieser Stunde seltenen Gäste mit seiner „Donna Cannone“ über RTL 102,5. Das ist eben Italien!
Lasagne: kommt aus der Casseruola hinter der Schank, wird natürlich aufgewärmt, allerdings nicht in der Mikro, davon zeugt die etwas zu dunkel geratene Oberfläche. Trotzdem schmeckt sie, wie ich sie mir erwarte, schön cremig, oben ein bisschen knusprig, intensiv, aromatisch, ohne „Nebeneffekte“ Stunden nach dem Essen.
Als kleines Dessert gibt es im Glas so manche Köstlichkeit, allesamt hübsch anzusehen. Ein Mousse di fragole al limone lässt mein Cuoricino austriaco erweichen. Ordentlich üppig allerdings die Creme, aber sündhaft gut. Und ich sündige gern.
Der Caffè war bei zwei Besuchen wirklich gut, schmeckte fast ein wenig wie frisch geröstet. Allerdings auch ordentlich kräftig, den mag sicher nicht jeder, ich schon.
Dazu gibt's von der Ragazza ein paar Stückchen Pandoro (pane d'oro, den "goldenen" süßen Germteigkuchen). Grazie!
Das Lokal gibt’s noch nicht so lange, wird aber gut angenommen, die Mixtur an unterschiedlicher Klientel beweist es. Auf alle Fälle eine Bereicherung für die Lokalllandschaft in der Klagenfurter Innenstadt. Und wenn schon „Fast“ food, dann dieses.
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Unreg: das stimmt schon, das Lokal ist aber ganz klar ein Snacklokal ("fast,fine,italian") und macht auch kein Hehl daraus. Die angebotenen Produkte sind aber von guter Qualität und zumindest in Klagenfurt nicht einfach an jeder Ecke zu bekommen.