Vormittagstermin Wagram an der Donau, nachmittags in Hainburg: Kilometerfressen, so dachte ich mir-weil mir nicht bewusst war dass dieses Wagram im Marchfeld liegt. Jetzt ist mir auch die Bezeichnung des Marchfeldes als „Korn- und Gemüsekammer Österreichs“ verständlich: Kilometerlang und weit S...Mehr anzeigenVormittagstermin Wagram an der Donau, nachmittags in Hainburg: Kilometerfressen, so dachte ich mir-weil mir nicht bewusst war dass dieses Wagram im Marchfeld liegt. Jetzt ist mir auch die Bezeichnung des Marchfeldes als „Korn- und Gemüsekammer Österreichs“ verständlich: Kilometerlang und weit Sonnenblumen- Erdäpfel- und Getreidefelder auf dem Weg dorthin. Hainburg an der Donau: Kulinarische Wüste für mich; da hilft ReTe und besonders die detaillierte Beschreibung von uc0gr
Der wirklich detaillierten Orts- und Lokalbeschreibung kann man einfach kaum etwas hinzufügen, die wurde bestens getroffen. Kurz vor halb Zwölf nah ich im spartanischen Gastgarten mit direktem Donaublick Platz und wartete mal 10 Minuten bis sich ein junges Mädl um die Getränkewünsche kümmerte. 10 Minuten ohne Servicekontakt- eindeutig zu lange. Andererseits ist zu bedenken: Der Gastgarten ist vom Lokal schwer einzusehen, der Service muss über die Straße ca. 50 Meter bis zu seinen Gästen eilen.
So nahm ich dann im „wirklichen“ Gastgarten, ein wunderschöner Innenhof mit viel Grün, weinumrankten Lauben und allerlei liebreizender Dekoration Platz. Blütenweiße Tischtücher, Stoffservietten, frische Blumen auf den Tischen- da zeigt man schon dass es sich hier nicht um ein „normales“ Gasthaus handelt.
Auch da dauert es wieder zu lange, bis sich das Fräulein bei Tisch zeigte.
Ein naturtrübes 0,3 lt.Zwettler -3,10- ward schön eingeschenkt und schnell gebracht, ebenso die Speisenkarte. Die Auswahl nicht überwältigend; das ist gut so. 3 Vorspeisen, einige Suppen, 8-9 Hauptspeisen und einige, wenige Desserts. Leider keine Spur von Saisonellem: Pilze, Marillen, Kirschen, Erdbeeren..; keine Spur davon.
Das Gedeck- 2.--: Dreierlei Gebäck, wobei das dunkle merklich ausgetrocknet und rissig war; der Aufstrich (ein nicht sonderlich würziger, fast schon fader Liptauer) kam unkommentiert zu Tisch.
Tafelspitzsülzchen -7,90-: Zwei große Tranchen von offensichtlich einer Terrine geschnitten präsentierten sich sehr konträr: Ein Stück mit 90% Gemüseanteil, im zweiten Stück wart das Verhältnis Gemüse zu Rindfleisch ausgewogen. Das Gemüsesulzerl- so sollte es benannt werden- mit zu viel an geschmacklich übertönendem Sellerie, das Rindfleisch extrem zerkocht und fasrig. Der Blattsalat war gut mit Kernöl mariniert, die eingelegten Zwiebeln recht mild.
Gebundene Fischsuppe- 4,90-: Leicht papriziert mit wiederum sehr zerkochten Fischstückchen, etwas Gemüse und sehr, sehr viel Fischrogen, der die Suppe geschmacklich körnig-rauh erscheinen lies.
Beiried (Fleisch kommt von eigenen Jungrindern aus Kärnten) mit Bratkartoffeln-25,90; der Preis ist auch nicht ohne!). Großartig, das Fleisch ein saftiger Traum, exzellent wie gewünscht gebraten, angenehm gewürzt; wären da nicht die Fritteuse-Bratkartoffeln gewesen wäre dieses Gericht eine glatte Höchstnote gewesen.
Die Palatschinken mit Schokolade, Nuss und Schlagobers (in Ermangelung interessanter Alternativen) fanden sich nicht auf der Rechnung- eine Einladung- warum auch immer? – jedenfalls Danke!
Service: Getränkekarte gab es keine, am Tisch gibt es einen Weinbrief mit drei Aperitifs und 8 Carnuntumer Weine glasweise. Die bestellte Blaufränkisch-Merlot-Cuvée 2010 vom Pimperl – 1/8 für 3,40; wohlfeil- kam in angenehmer, leicht gekühlter Temperatur zu Tisch, gefallen hätte es auch wenn der Wein bei Tisch eingeschenkt worden wäre. Das junge Mädl, welche servierte: Ein wirklich entzückendes, sehr freundliches, engagiertes und bemühtes Lehrmädchen- das mir echt leid tat. 10 Gäste an 5 Tischen waren zu betreuen, dazu der elendslange Weg in den Gastgarten am Wasser- das ist Kilometerfressen! Aber nicht nur das: Receptionsbetreung, Telefonate. Check-In inkl. den Gästen das Zimmer zeigen, Auskunft über Parkplätze geben, … - mehr als verständlich dass da die eigentliche Aufgabe- Gästebetreung wie Aschenbecher wechseln oder Gebäck nachreichen- etwas zu kurz kam.
Auch wenn es dafür in Note „nur“ eine 3- Gut- gibt; am jungen Mädl lag´s nicht: Die werkelte wirklich sehr, sehr engagiert.
Die Note 1-Mangelhaft- an die Geschäftsleitung: Für ein Haus, dessen Credo via HP lautet: Unsere Philosophie- Qualität und Niveau sind keine Frage des Geldes, sondern eine der Lebenseinstellung ist solch eine personelle Servicebesetzung einfach undiskutabel und unverständlich.
Hilfreich18Gefällt mir10Kommentieren