Nach einem erfolgreichen, arbeitsreichen Tag (ja, Laurent arbeitet auch samstags) zeigt das NaVü noch 67 Kilometer bis ins eigene Heim.
Der Magen knurrt – in Erwartung eines leeren Kühlschrankes (Laurent allein zu Hause – die liebste aller Gattinnen weilt im Ausland) kann man sich ja was Gutes ...Mehr anzeigenNach einem erfolgreichen, arbeitsreichen Tag (ja, Laurent arbeitet auch samstags) zeigt das NaVü noch 67 Kilometer bis ins eigene Heim.
Der Magen knurrt – in Erwartung eines leeren Kühlschrankes (Laurent allein zu Hause – die liebste aller Gattinnen weilt im Ausland) kann man sich ja was Gutes tun… und da erscheint das Kalteis gerade recht.
So geht Gastronomie: 1957 übernahm die Familie ein Gasthaus, bereits in dritter Generation bemüht man sich mit viel Kreativität und Mut zur Veränderung um die konsequente Weiterentwicklung und Modernisierung des Hauses, ohne dabei den respektvollen Umgang mit dem Erbe aus den Augen zu verlieren. (©Homepage)
2-Hauben ohne unnötiges Schi-Schi; was Senior Kalteis aufgebaut hat wird hier vom Junior samt Gattin & wunderbar weitergeführt und upgegradet. Das ergibt eine ganz und gar stimmige Mischung mit hohem Wohlfühlfaktor. Das Ambiente wie schon 2015 beschrieben; einfach schön im stimmigen Gastgarten (wenn auch direkt an der Hauptstraße gelegen), Wasserplätschern, viel Grün; der Publikumsmix sehr spannend: So geht Gastronomie am Land.
Am Stammtisch wird Saure Wurst gegessen und Seiterl Bier getrunken, gleich daneben Lokalpromi neben Mödlinger BussiBussi-Gesellschaft.
„Mehlspeisen-Eisspezialitäten-Gasthof“ ist an der Markisenbeschriftung zu lesen; ein Relikt aus vergangenen Zeiten, heute steht Kalteis-Küche für natürlichen, nuancenreichen Geschmack, frische, saisonale Zutaten aus der Region, Experimentierfreudigkeit beim Interpretieren traditioneller Rezepte und viel Kreativität beim Zubereiten; vom Wirtshausklassiker & Hausmannskost bis hin zu innovativen Geschmackserlebnissen im exquisiten Design.(©Homepage)
Zum Einstieg gabs unspektakulären Liptauer, das Gebäck mittlerweile kein Allerweltsgebäck sondern hausgemacht (Blunzn, Körndl mit Nüssen). Der Tisch hübsch gedeckt, das Besteck mit Hauslogo, Stoffserviette ist Standard.
Der Grüß der Küche: Spargelmus- aber kein Gewöhnliches: Herrlich intensiv herausgearbeiteter Grünspargelgeschmack mit roh mariniertem Spargel; sehr feiner Einstieg
Kalbskopf: Zwei Dreiecke vom fein gewürzten Kalbskopf in knusprigster Panier thronten auf einem Quinoasockel, verfeinert mit Rhababer, Apfel mit feiner Säure und Avocado. Dazu gabs Traisentaler Grünspargel und eine mit Flusskrebserl (aus der Lake) gefüllte, gebratene Zucchiniblüte. Sehr stimmige, geschmacklich perfekt überzeugende Kombination
Lammbeuscherl: Ein Beuscherl mit intensivem Lammgeschmack, perfekter Konsistenz, ausreichend Säure, leicht cremig durch die Zugabe von Sauerrahm. Allerdings auch mit sehr viel, sehr weichem Gemüse; wahrscheinlich zu viel Gemüse. Extrem gut passend die dazu gereichte Beilage. Perfekt gewürzte Maisgrießknöderl in einer Nachohülle- absolut grandios und perfekt zum Beuscherl passend
Alpenlachsfilet: Die Tranche vom Lachs in der Mitte aufgeschnitten, gefüllt mit marinierten Jakobsmuscheln. Durch die spezielle Zubereitung waren die Muscheln komplett durchgebraten mit leichter Tendenz zu gummiartiger Konsistenz. Der recht dicke, lauwarme Hummerchip ein naja; der Belugakaviar aus Niederösterreich eine Premiere für meinen Gaumen. Dazu gab´s gekochten Traisentaler Grünpargel mit Safranbutter.
Hervorragende Grundprodukte und Einzelkomponenten, welche sich am Gaumen partout nicht zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen wollten.
Die Weinempfehlung der Frau Chefin: Punktlandung. Ein aber sowas von perfekt harmonierender Sauvignon vom Weingut Direder, Kirchberg am Wagram. Kein knackiges Steiermarkduftmonster sondern ein Sir von einem SB ohne dabei Frische, Frucht und Aromatik zu verleugnen.
Wegbauernmilch mit Erdbeeren: Liest sich nach ... Erdbeeren mit Milch. Nach Auskunft der sehr umsichtig und freundlich agierenden Chefin des Hauses wird aus der Kuhmilch vom ortsansässigen Bauern alles Mögliche gemacht.
Serviert wurden frische Erdbeeren, dazu gabs großartig, seidig-cremiges Eis, intensives Joghurt, gebratene Milch (schmeckte wie angebrannte Milch) Milch im Stickstoff,…… Sehr gelungen, sehr kreativ, beeindruckende Milchvielfalt in der man die echte Bauernmilch schmeckte.
Der obligate macchiato von Mohren, dazu noch eine hausgemachte Makrone mit penetrantem Rosenrahat- und nicht fein-säuerlich-herbem Dirndl- Geschmack
4 Gänge, 4 Getränk + Gedeck+Kaffee + Trinkgeld: 90€; nicht wenig aber es war´s wert; mit wenigen Ausrutschern (auf hohem Niveau) sehr, sehr gut.
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