Jetzt sind wir schon kleine Profis, was die Seewinkel-Gastronomie anlangt. Für heute wurde uns dringend der "Fröhliche Arbeiter" in Apetlon empfohlen. Und zwar von Einheimischen, von deren Wertung wir uns leiten lassen.
Schnell noch nachgelesen, ja, Gault Millau empfiehlt, vom Falstaff 2 Gaberl...Mehr anzeigenJetzt sind wir schon kleine Profis, was die Seewinkel-Gastronomie anlangt. Für heute wurde uns dringend der "Fröhliche Arbeiter" in Apetlon empfohlen. Und zwar von Einheimischen, von deren Wertung wir uns leiten lassen.
Schnell noch nachgelesen, ja, Gault Millau empfiehlt, vom Falstaff 2 Gaberln und auch Genuss-Wirt ist der "Arbeiter", also nichts wie hin.
Das Schild zum Gastgarten weist uns, vorbei an Fahrrädern, den Weg zum Gastgarten: Eine Weinlaube, Steinfliesen, hinten noch eine Laube. Ja, hier kann man gut sitzen.
Mein Blick fällt über die Dächer auf den Storch im Nest, Junge dabei und zwischendurch klappert der Adebar unwirsch. Hübsch, schon lange nicht gehört.
Reserviert haben wir nicht, aber um 18.30 sind kaum Gäste anwesend und der sehr freundliche ungarische Kellner empfiehlt uns einen netten Tisch.
Eingedeckt mit Stoffservietten und blauen Wassergläsern, daneben Blümchen und Salz-Pfeffer-Streuer-Massenware.
Alles geht sehr rasch. Wir nehmen Campari-Soda, zum Selbermischen bitte. Das haben wir uns angewöhnt, weil allzu oft rosarote Campari-Desaster serviert werden.
Für den jungen Kellner ist es das erstemal, sodass er uns ein Achterl Campari bringt, daneben ein Kännchen Soda. Auch gut.
Auf ausdrückliche Bestellung gibt es Gedeck: Gesalzene Butter, Mangalitza-Lardo, sauer eingelegte Grün-Spargel-Stücke. Dazu knuspriges Baguette (! praise the lord, nach den Erfahrungen die wir bereits bezüglich Brot gemacht haben....;-)) Pro Person 2,80. Das finde ich durchaus selbstbewusst, wie überhaupt die Preisgestaltung an der oberen Grenze sich ansiedelt.
Die Speisekarte ist übersichtlich und sehr fleischlastig.
Gestern gab es Fisch, so dass ich heute durchaus Lust auf
- sautierte Kalbsleber mit Speck und Reis habe € 17,20
Der liebe Begleiter wählt Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffel €18,60
Dazu trinken wir Pinot Blanc Leithaberg DAC vom Prieler, ausgebaut im Barrique, 4 Jahre alt, € 23--
Das ist das Schöne in der Region, dass man ausgezeichnete Weine zu absolut annehmbaren Preisen trinken kann.
Wir sind, die Leithaberg-Weine kennen wir, begeistert.
Die Kalbsleber stellt sich dar als 2 grössere Stück Leber, obenauf gebratener Speck und mehrere Jungzwiebel geröstet, daneben Reis.
Sie schmeckt gut, ist zart, ein wohlschmeckendes Safterl dazu, alles in Ordnung. Im Gesamten finde ich, sie lässt ein bisschen Raffinesse vermissen.
- 4
Der Zwiebelrostbraten ist, so meint der liebe Ehemann, einer der Besten der letzten Zeit: Zart, medium, gut gewürzt, guter Saft, obenauf hausgemachte Röstzwiebel und daneben die Erdäpfel. Von Braterdäpfeln kann natürlich nicht die Rede sein. Es sind, wie so oft, die unglückseligen frittierten Bratkartoffel.
Gibt es eigentlich irgendwo noch echte, richtige Bratkartoffel?Bitte mir mitteilen, ich fang schon an zu laufen...;))
Der Rostbraten ist das Entscheidende, deshalb
- 4
Der rasch noch bestellte Blattsalat ist eine Enttäuschung: Eiskalt, die Eisbergsalat-Blätter ein bisschen braun, viel zu süss mariniert. Offenbar vorbereitet, im Kühlschrank aufbewahrt € 3,50
Die ganze Zeit werden wir unaufdringlich aufmerksam umsorgt von den 2 jungen Männern, ein Augenaufschlag reicht, und schon ist Jemand am Tisch. Sehr angenehm.
Im Lauf des Abends füllt sich der Gastgarten, auch mit Einheimischen, und das an einem Montagabend: Ein gutes Zeichen.
Fazit: Wirklich sehr gutes Essen, eine riesige, interessante Weinkarte, ein hübscher Garten, gutes Service - jederzeit werden wir wiederkommen.
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