Am Heimweg von unserem Thermenaufenhalt in Bad Waltersdorf machten wir einen Abstecher nach Mönichkirchen zum Gasthaus Rois. Wir hätten niemals gedacht, dass das Ehepaar Rois noch immer geöffnet hat. Mittlerweile sind sie schon 50+ Jahre in Ihrem Wirtshaus und Frau Rois verwöhnt die Gäste noch im...Mehr anzeigenAm Heimweg von unserem Thermenaufenhalt in Bad Waltersdorf machten wir einen Abstecher nach Mönichkirchen zum Gasthaus Rois. Wir hätten niemals gedacht, dass das Ehepaar Rois noch immer geöffnet hat. Mittlerweile sind sie schon 50+ Jahre in Ihrem Wirtshaus und Frau Rois verwöhnt die Gäste noch immer mit Wiener Schnitzel (Kalb), Schweinsbraten und Strudel und weiteren hervorragenden Speisen.
Wir waren jetzt insgesamt zum dritten Mal hier und es wird hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein.
Das Besondere im Gasthaus Rois ist, dass noch immer am und im altehrwürdigen Holzherd gekocht und gebacken wird. Der Schweinsbraten und die Strudel bekommen dadurch eine besondere Note. Laut Frau Rois werden jeden Tag mindestens 2 Strudel gemacht.
Unsere Auswahl fiel beim Trinken wieder auf einen herrlich durstlöschenden Most herb gespritzt und einen Kaiserspritzer. Zwei Suppen zu Beginn mussten es auch sein, einmal Frittaten und einmal Milzschnitten. Die Milzschnittensuppe sucht ihresgleichen, aber auch die Frittaten, etwas feiner geschnitten, aber geschmacklich auch top.
Die Hauptspeisen diesmal wieder das Kalbswiener und für mich den gebratenen Seesaibling. Das Kalbswiener wird glaube ich nicht geklopft, denn wir hörten nichts, vielleicht nur etwas plattiert, denn das Fleisch war auch etwas dicker aber herrlich zart. Dazu gabs Petersilienerdäpfel und einen Grünen Salat in perfekter Essig/Öl Mischung. Natürlich wird das Schnitzel im Pfandl herausgebacken. Auch der Seesaibling in Butter aus dem Pfandl war ein Gedicht.
Herr Rois ist schon etwas langsam und nur fürs Einschenken und Gäste begrüßen zuständig. Im Service hilft eine Dame, die wir noch vom letzten Mal vor fünf Jahren kannten. Am Gang zum WC kann man linkerhand das Prachtstück eines Küchenherds bestaunen.
Um die komplette Palette von Frau Rois´s Küchenkünsten zu genießen, wollten wir natürlich auch noch einen Strudel haben, den sie nach alter Methode selbst zieht und hinein kamen diesmal echte Waldheidelbeeren. Den Strudel ließen wir uns für daheim einpacken. Das passte um 12h Mittag dann doch nimmer in unsere Mägen hinein.
Ich werde in solchen Etablissements dann doch etwas sentimental, weil ich nicht weiß, ob es nicht der letzte Besuch war. Wenn ihr eine kleine Zeitreise in die 60er/70er machen wollt mitsamt der Kochkunst aus 60 Jahren Erfahrung, dann packt euch zusammen, verbindet es vielleicht mit einem Besuch im Automobilmuseum in Aspang oder einer Wanderung. Da Mönichkirchen auf fast 1000m liegt, ist es dort auch im Sommer sehr angenehm.
Ich kann nicht sagen, wie lange das Ehepaar Rois das noch macht. Ich schätze beide auf 80+. Ruft vorher unbedingt an, ob noch offen und ein Platzerl frei ist, dann wird für euch reserviert und es gibt keine Überraschung/Enttäuschung.
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M12, danke für die schlichte, aber gute Rezension und Empfehlung, eine Erinnerung an meine Kindheit, was die Küche betrifft. Sie hielten extra für uns länger offen, Urigkeit pur. Man muss einmal dort gewesen sein und auch einen Blick in die Küche geworfen haben. Retro vom Feinsten. LG vom Fan