Doret – die Brötchenmanufaktur. Laut Duden handelt es sich bei einer Manufaktur um einen gewerblichen Kleinbetrieb, in dem stark spezialisierte Produkte im Wesentlichen oder teilweise in Handarbeit hergestellt werden, was zu einer hohen Qualität führt. Ein Wappen und eine Krone im Firmenlogo unte...Mehr anzeigenDoret – die Brötchenmanufaktur. Laut Duden handelt es sich bei einer Manufaktur um einen gewerblichen Kleinbetrieb, in dem stark spezialisierte Produkte im Wesentlichen oder teilweise in Handarbeit hergestellt werden, was zu einer hohen Qualität führt. Ein Wappen und eine Krone im Firmenlogo unterstreichen zusätzlich den selbstbewussten Auftritt, aber ist der auch gerechtfertigt oder doch mehr Schein als Sein? Der letzte Tag des Jahres ist eine mehr als gute Gelegenheit, um die Brötchenmanufaktur auszuprobieren.
Ein wenig abseits vom Zentrum in der Maygasse liegt direkt an einem Eck der Eingang ins Lokal. Über ein paar Stufen nach unten und nach einer weiteren zweiflügeligen Schwingtüre steht man gefühlt in einem Wohnzimmer. Links die gemütlich wirkende Couch im Oma-Stil, rechts einige Tischchen mit Cocktailsesseln, entlang der Wand stehen fix montierte Bänke. Am Ende des Raumes befindet sich die Theke, an der gerade ein Gast entspannt ein Brötchen verzehrt, hinter der Theke der männliche Part der beiden Jungunternehmer, der uns freundlich begrüßt.
Die Tische sind mit farbenfrohen Tischsets, der Karte in Form eines Folders und einem Blümchen im Topf gedeckt. Nach kurzer Durchsicht des Angebotes bestellen wir ein kleines Bier (Stiegl Braukunst Euro 2,70) und ein Mineral Zitron sowie eine kleine Auswahl an Brötchen.
Bei der Durchsicht der Karte fallen uns die ganztägig verfügbaren, kreativen Frühstücksangebote und die günstigen Kaffeepreise auf. Brot wird hier ebenfalls selbst gebacken, sowohl für die Brötchen, wie auch für den Verkauf – lt. Homepage frei von Industrie-Hefe und nach altem Handwerk. Unter der Woche gibt es wechselnde Tagesgerichte.
Neben der Theke gibt die offene Schwingtüre den Blick frei in die Küche, in der gerade fleißig die Bestellungen für Silvester abgearbeitet und auch unsere Brötchen hergestellt werden.
Nach kurzer Wartezeit wird unsere Bestellung aufgeteilt auf zwei Teller serviert.
„Camembert“ (Euro 1,50) – sehr schön diagonal belegt, das Brot dünn bestrichen, garniert mit einer Himbeere und einer Schwarzbeere.
„Verhackert mit Hartwürstl“ (Euro 1) – am Verhackert wurde nicht gespart, in der Mitte ist der Belag fast ein wenig zu großzügig aufgebracht, drei Scheiben Hartwürstl dienen mit einigen bunten Paprikawürfeln als Garnitur.
„Roastbeef“ (Euro 1,80) – der Klassiker. Das Brot wiederum dünn bestrichen, das Roastbeef von sehr guter Qualität, garniert mit Ei, einer Spalte Cocktailtomate und einer Gurkerlscheibe.
„Wurstsalat“ (Euro 1,50) – anders als üblich kam keine Mayonnaise, sondern vorwiegend Sauerrahm zum Einsatz. Die Wurst war angenehm klein geschnitten, der Aufstrich gut gewürzt. Auch hier wie schon beim Verhackert war es mit der Menge fast ein wenig zu gut gemeint.
„Paprika“ (Euro 1) – das Brot dünn mit Butter bestrichen, darauf verteilt bunte Paprikawürfel, Radieschenscheiben als Deko.
Zum Fazit: Das Ambiente ist ein wenig schräg, bunt zusammengewürfelt aber irgendwie gemütlich. Das Service war nett und aufmerksam. Alle von uns gekosteten Brötchen waren liebevoll dekoriert und durchwegs gut bis sehr gut, das verwendete Sauerteigbrot war geschmackvoller als das übliche Weissbrot.
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In diesem Lokal war ich bei einem Grazbesuch auch schon - ich glaube, ich habe eine "italienische Platte" oder so ähnlich gegessen - war auch sehr gut! In Erinnerung blieben jedenfalls die ausgezeichneten unterschiedlichen selbstgebackenen Brotsorten!