Wir treffen uns mit lieben Freunden zum Abendessen im DOOR NO. 8, im Siebenten Hieb, in der Neubaugasse 8. Es handelt sich dabei um ein Steakhouse, wo es auch verschiedene Cocktails gibt und das schon seit Ende 2015. Die Betreiber sind zwei Quereinsteigerinnen, die auf eine neue Art (also nicht m...Mehr anzeigenWir treffen uns mit lieben Freunden zum Abendessen im DOOR NO. 8, im Siebenten Hieb, in der Neubaugasse 8. Es handelt sich dabei um ein Steakhouse, wo es auch verschiedene Cocktails gibt und das schon seit Ende 2015. Die Betreiber sind zwei Quereinsteigerinnen, die auf eine neue Art (also nicht mehr ganz) der Steakzubereitung setzen. Langsames Niedrigtemperaturgaren, wobei der Abschluss im Hochtemperaturgrill bei 1000 Grad stattfindet.
Die Anreise vom 8ten kommend mit dem 13A, Station Neubaugasse, er hält quasi vor der Tür. Auch mit der U3 kommt man sehr gut hin, man befindet sich ganz in der Nähe der Mariahilfer Straße.
Was steht auf der Homepage zu lesen: „Den Alltag vergessen, den Abend genießen! Das ist das Motto, das wir durch einen warmherzigen Empfang, ein engagiertes Service und unserem Haubenkoch umsetzen möchten.
Als Familienunternehmen, sehen wir unsere Gäste als Freunde, Freunde die dem Alltag ab und zu entfliehen möchten, und dabei gerne ihren Abend zelebrieren. Also..... auf einen tollen Abend.
Na dann wollen wir doch mal herausfinden, ob das nur leere Worthülsen sind, oder es wirklich so gelebt wird. Die Webseite macht schon einmal einen vielversprechenden Eindruck.
Die Reservierung für den 15.1.2019 um 18:30 hat einwandfrei geklappt, unser Tisch ein wunderschöner 4er, aus Holz, im rechten Lokalteil.
Wenn man reinkommt, steht man vor der Schauküche, des schlauchförmigen Lokal. Es macht einen warmen, freundlichen, gepflegten Eindruck, mit sehr gemütlichen Sitzgelegenheiten, auch die Raumakustik sehr gut.
Man findet es in einem Hinterhof, der Zugang über eine Art Steg, einen Halbstock nach unten. Als Kellerlokal würde ich es aber nicht bezeichnen.
Die Garderobe wird einem abgenommen (und auch wieder gebracht) und ja der Empfang durch eine der beiden Chefinnen wirklich sehr freundlich und mit einem Lächeln.....
Für uns war ein junger Kellner zuständig, ein Serviceprofi jedenfalls. Ganz perfekt war das Service aber nicht, er war für zu viele Gäste nahezu alleine zuständig. Da kommt es dann schon einmal vor, dass etwa die leeren Teller zu lange am Tisch stehen, oder man sich den Wein selbst nachschenkt. Er war aber überaus bemüht, sehr freundlich und im Rahmen der Möglichkeiten auch flott. Schmäh oder gar ein Lächeln vermisst man, ist aber bei der (zu) vielen Arbeit verständlich.
Der kulinarische Abend begann mit getrockneten Paradeisern, Zwiebel, Kohl und noch was? in griechisches Joghurt „gesteckt“. Interessant!
Unsere gemeinsame Vorspeise war, so wie die unsere Freunde auch, Dreierlei Tatar handgeschnitten. Es bestand aus Filet, Avocado, Wildlachs und etwas zu wenig Toast. Dazu am Teller Sardinenbutter, eine Schleifspur Senf, eine Kapernbeere, Fragmente eines Gurkerl und irgendein Kräutl. Geschmacklich war das allerfeinst, perfekt gewürzt und auch sehr schön anzuschauen.
Die liebe Gattin hatte als Hauptspeise ein 200g Filet aus Neuseeland, etwa 3 cm hoch, mit der Garstufe well, die sehr gut getroffen wurde. Es zerging fast auf der Zunge, und so ein gutes Steak habe ich noch nie gegessen, ließ sie wissen.
Ich nahm das 350g Rib-Eye aus Uruguay und auch medium können sie. Es hatte natürlich dieses typische Fettauge. Ganz feine Sache war das, auch butterweich und dem Wunsch nach „amerikanisch“ für intensives Röstaroma, wurde ebenfalls entsprochen, wobei da aber wahrscheinlich noch etwas mehr ginge. Auch mein Steak eines von den ganz guten, mit schönen Grillspuren.
Unsere Freunde hatten ein Chateaubriand im Heu-Salzmantel, für zwei, das mit Hammer und Meißel freigeschlagen wurde. Ja und sie waren sehr angetan.
Und wenn sich jetzt wer fragen sollte, was die weiße „Line“ auf den Tellern neben den Steaks ist, NEIN nicht was ihr denkt, das war gebundenes Rosmarinöl. :-))
A ja und jeder kann sich sein Steakmesser, aus vielen verschiedenen aussuchen. Man nehme jenes, das einem am Besten in der Hand liegt, weil sehr scharf sind sie alle.....
Die Beilagen aller, waren einmal French Fries, einmal sweet Potatoe Fries, zweimal fried Onion Bloom, sehr genial, das ist eine zur Blüte geschnittene Zwiebel, pikant gewürzt und knusprig frittiert, dazu Cocktail Dip, sowie zweimal Fisolen in der Parmesankruste auch mit C. Dip. Alles richtig gut und sehr interessant wie die Strankalan würde der Nordslowene sagen. :-)
Dazu hatten wir noch Trüffel- und Knochenmarkbutter, sowie die Sauce Hot No 8 = Chili mit Paprika, alles sehr interessant.
Die Getränke des Abends waren zu Beginn zwei trockene Bründlmayer Sekt, für die Mädls, sowie zwei kleine Stiegl Pils.
Danach zweimal den ZW vom Pöckl aus 2017. Der Rote absolut top, eher leicht, der perfekt Fleischspeisenbegleiter.
Dann zu etwas späterer Stunde noch einen Barbera d’Alba „i quattro Conigli Biancia“ das heißt in etwa „vier weiße Kaninchen“. Dieser Rotwein vom Weingut Gabriele Scaglione, aus Canelli, in der Provinz Asti, ein 2013ener. Er wurde natürlich dekantiert, was bei dem etwas älteren Wein Natürlich Sinn macht. Eine herrliche Steigerung zum Zweigelt, sehr fruchtig und lange am Gaumen war der.
Leitungswasser gab es zu jeder Zeit, unaufgefordert und natürlich ohne dafür etwas zu zahlen.
Nachspeise nein danke, die „Berta“ sollte es sein, der Unica, ein schlichtweg grandioser Grappa, der uns durch die vielen Aufenthalte in Südtirol wohl bekannt ist.
Auch der Espresso danach so wie er sein soll, stark, schwarz wie die Nacht, schöne Creme, weinig bitter.
Als wir zahlen wollten, lud uns das Haus noch auf zwei Berta und zwei Marillen ein, bei der glaubte man beißt in eine Frucht. Sensationell!
Geraucht wird hier (natürlich) nicht, aussi in den Hof geht die Glimmstängelfraktion. Da steht ein Hochtisch samt Sessel und man ist gegen Wind und Wetter einigermaßen geschützt. Aber nur dann, wenn nicht alle gleichzeitig raus rennen..... :-)
Alles in allem richtig gut gegessen im ACHTERTÜRL, der 4er ist eigentlich 4,5. Das Ambiente eines wie es mir/uns gefällt, durch die offene Küche geht man allerdings mit etwas Essengeruch in der Kleidung nach Hause. Das Service hat Potential, was aber eigentlich nicht am Kellner lag. Jemand der beim Speisentragen und Abservieren hilft, würde schon ausreichen. Dieser 4er eigentlich 3,5, aber die Note gibt es ja leider (noch immer) nicht.
Was das kulinarische Vergnügen gekostet hat, weiß ich nicht, wir waren geladen, hatten wird doch was zu feiern. PROST!
Das mit dem warmherzig und sehen unsere Gäste als Freunde, ja es werden zwar alle mit Du angesprochen, aber als Freund habe ich mich deswegen nicht gesehen. Wir haben uns aber überaus wohl gefühlt und die Küche hat viel Ahnung, bei dem was sie macht.
Wir kommen sicher wieder, schon alleine deswegen, weil ich mir so gar nicht vorstellen kann, wo in der warmen Jahreszeit der Gastgarten sein soll. Geben tut es aber einen, wie auf einigen Fotos im Netz zu sehen.
Der Hohenlohe Guide sagt 1 Mützerl mit 13 Punkten, der von Rosam 1 Gaberl und 83 Punkte.
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