Café Wortner
Bewertungen
Fazit: nie wieder!
Atmosphärisch also wunderbar, die Bedienung war leider ein absoluter Reinfall. Begonnen damit, dass es 15-20 Minuten dauerte bis wir die erste Bestellung deponieren durften (nachdem wir uns, mangels sich zuständig fühlendem Servicepersonal, die Karten auch selber geholt hatten), bis hin zur unverhältnismäßig langen Wartezeit auf Getränke und Essen (dem wir auch immer hinterherrufen mussten, da der Kellner sowie die Kellnerin bei kaum einem Gast wussten welche Getränke und Speisen zu welchem Tisch gehörten. So kommt man aber auch mit den anderen Gästen ins Reden.).
Die Speisen (1x Schnitzel mit Petersilerdäpfel, 1x Griechischer Salat) waren in Ordnung, nicht aufregend aber gut gemacht. Die Getränke gängige Produkte die man auch kaum "verhauen" kann.
Da die Atmosphäre schön ist und das Preis-/Leistungsverhältnis in Ordnung (bezogen auf Speisen und Getränke sowie Ambiente), wird es irgendwann einen neuen Versuch geben, hoffentlich war das nur ein Ausrutscher.
Am 22.06.13 kam ich im Zuge einer Einladung mit Freunden im Café-Restaurant Wortner in Wien 4., Wiedner Hauptstrasse 55 zusammen.
Das Restaurant strahlt beim Eintritt den Charme alter Wiener Restauranttradition aus.
Während der ersten Stunden benutzten wir den Gastgarten, im hinteren Restaurantbereich , welcher eingebettet zwischen den Häusern unserer Runde von ca 20 Personen einen gemütlichen und vor allem relativ kühlen Aufenthalt in der Sommerhitze versprach. Die Bestuhlung unserer zusammengestellten Tische bestand dann in den unterschiedlichsten Sessel-und Bankvariationen was den Eindruck eines gewissen Provisoriums vermittelte. Die nichtdurchgehende Kunststoff-Überdachung sorgte dann in weiterer Folge bei den vereinzelten Regenschauern für etwas Ungemach.
Die Speisekarte reicht bei den Vorspeisen von Cremesuppe nach Saison um € 4,30 bis Babymozarella mit Cocktailtomaten mit Basilikum um € 8,90.
Salatvariationen gibt es von € 3,90 bis € 8,90.
Die weitere Speisekarte reicht von Riesentoast um €4,80 über knusprig gebratenes Zanderfilet mit Petersilienlerdäpfel um € 14,80 bis zum Rinderfilet (180gr) in Pfeffersauce mit Braterdäpfel um € 19,90.
Eine etwas mehr als eine Seite umfassende Zusatzkarte mit saisonalen Spargelgerichten und einige Dessertgerichte rundeten die Speisekarte ab.
Die erste Ernüchterung kam als uns der Kellner bei der Getränkebestellung die Spargelkarte zur Gänze als obsolet bezeichnete, da keine Spargelgerichte mehr zur Verfügung standen, was immerhin eine Einschränkung der Speisekarte von ca 1/3 bedeutete. Und dies, obwohl die Reservierung für eine größere Gesellschaft ja vorlag. Die Küchenverantwortlichen hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Zusatzkarte aus dem Speisenangebot zu entfernen. Ein als Ersatz für ein Spargelgericht gewählter Zwiebelrostbraten mit Braterdäpfel und knusprigen Röstzwiebeln ( € 14,80) war ebenfalls nicht mehr im Angebot. Die Hauptspeisen wurden recht zügig serviert, allerdings hatte das Personal auf die Eingangs bestellte Suppe vergessen. Nachdem die Hauptspeisen bereits serviert waren, erübrigte es sich für uns die Suppe zu urgieren. Kuriosum am Rande: ein bestelltes Erdbeerfrappé wurde noch vor den Hauptspeisen serviert, und ließ jegliche Zugabe von Erdbeeren vermissen, was der erste Anlaßfall für eine Reklamation war. Das servierte Wiener Schnitzel vom Schwein gebacken mit Erdäpfel-Vogerlsalat (€9,90) entsprach sowohl preislich, als auch geschmacklich dem Durchschnitt, war in der Portionsgröße jedoch eher im unteren Segment angesiedelt. Der Salat war von der Konsistenz sehr sämig und für mich in Ordnung, jedoch etwas essigscharf. Ein knusprig gebratenes Zanderfilet mit Petersilienerdäpfel war geschmacklich auch in Ordnung, jedoch konnte die Filetgröße nicht mit der Preisgestaltung mithalten. Ein, in unserer Runde serviertes Rinderfiletsteak in Pfeffersauce und Braterdäpfel, sowie geröstete Knödel mit Speck,Ei und Zwiebel und buntem Blattsalat und diverse Salate waren auch in Ordnung und entsprachen der Preisgestaltung und der gebotenen Qualität. Zum Dessert entpuppte sich ein Wiener Eiskaffee (€ 4,50) als kalter Kaffee mit Schlagobers. Vermutlich läßt der Begriff "Eiskaffee" in Küchenkreisen eben die unterschiedlichsten Interpretationen zu, was aber nicht unbedingt für die Sorgfalt einiger Restaurantbetreiber spricht. Auf ein eventuell fehlendes Vanilleeis, erfolgte vom Kellner ein Verweis auf die Verantwortlichkeit des Koches und damit hatte es sich auch schon. Das Erdbeerfrappé (oder was immer es hätte sein sollen) entpuppte sich nach der Reklamation als Mischung aus Schlagobers, Nuss-und Fruchtstücken, was uns schön langsam resignieren ließ. Den nächsten Anlaß zur Reklamation bot ein Dessert namens Schokohupf im Hemd (€ 5,50), welcher vermutlich als Auftauware in der Mikrowelle bis zur Aushärtung durchgegart wurde, sodaß er sich mit dem beigegebenen Löffel nicht zerteilen ließ. Der sehr freundliche und bemühte Kellner bewies ob der erneuten Reklamation sein bereits angegriffenes Nervensystem, welches in den Worten gipfelte:"Unser Koch ist so ein Tro...l". Eine neue Portion wurde gebracht, diese war geschmacklich in Ordnung und im Durchschnitt. Kaiserschmarren mit Zwetschkenröster (€ 7,20) und Schokopalatschinken (€ 5,50) waren von gutem Geschmack und entsprachen auch der Preisgestaltung.
Eher nachteilig wirkt sich bei heißem Wetter aus, das der Gastgarten im Innenhof scheinbar nur bis 2000 Uhr betrieben werden darf, und man dann in den Innenbereich des Lokales wechseln muß, welcher bei heißem oder schwülen Wetter, zumindestens während unseres Aufenthaltes nicht optimal klimatisiert war. Zusammenfassend sei gesagt, ausschlaggebend für uns war, das Beisammensein mit Freunden, die Mißlichkeiten des Lokales wurden eben in Kauf genommen. Ein freundliches und engagiertes Servierpersonal, welches die Unzulänglichkeiten des Küchenchefs aber auch nicht aufwiegen konnte. Das Café-Restaurant Wortner ist ein Lokal, in dem man zumindest zur Zeit nicht auf konsequente Qualität zählen kann, in dem man aber aufgrund des inneren Gastgartens und dem an der Strassenfront liegenden Schanigartens bei dem einen oder anderen Getränk recht gut entspannen kann und wenn man Glück hat auch die eine oder andere Speise entsprechend des Preisniveaus zubereitet wird.
Zum wiederholten Speisen, oder gar zur Abhaltung von Feierlichkeiten würde ich es nicht in Erwägung ziehen.
Da gabs vor ein paar Jahren noch die besten Palatschinken weit und breit. Seufz. Was ist daraus geworden?
Was auch noch bestehen blieb, sind ein lauschiger kleiner Gastgarten in den Hof hinaus zur Schaumburgergasse hin und der wunderschöne Gastgarten vor dem Lokal – am Platz wo der prachtvolle „Engelsbrunnen“ steht. Die Bewirtung übernahm jetzt das Geschwisterpaar Pia und Oliver Janele und die Küche wurde von Gerhard Sailer übernommen. Meine beste Ehefrau von allen und ich hatten hier einen Tag unter dem Motto „from dusk till dawn“ nur in umgekehrter Reihenfolge, daher also „Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung“ bzw. vom Frühstück bis zum Abendessen.
Wunderbares warmes Wetter, klar dass wir uns sofort in den schönen Gastgarten am Platz vor dem Wortner setzten. Leider verlieren die Bäume unzählige Blüten, sodass alle Tische und Stühle über und über damit bedeckt sind – sie werden hier unverständlicherweise nicht gleich in der Früh zumindest von den Tischen gekehrt, bevor die ersten Gäste kommen. Das Servicepersonal kann unterschiedlicher nicht sein: von jungen, netten und gut gelaunten Studenten bis hin zur Profi-Serviererin, der aber kein Lächeln auskommt und die fast schon grantig wirkt.
Als „Frühstücksbasis“ hatten wir zweimal das „Kleine Wiener Frühstück“ (EUR 5,90), bestehend aus: Kaffee (wahlweise Tee oder Kakao), Butter, Marmelade, Honig, ein weichgekochtes Ei, ein Achtel frisch gepressten Orangensaft und eine ofenwarme Semmel. Jedes Frühstücksangebot kann aber gegen Aufpreis beliebig erweitert werden, was wir auch taten (zusätzliches Gebäck & Croissant, mehr Orangensaft und einmal Eier im Glas) und sich völlig unproblematisch gestaltete. Die Semmeln waren jetzt nicht so ganz unser Fall, einfach vom Geschmack her fad und weil sie etwas mehlig wenn aber auch frisch waren. Der Kaffee (Julius Meinl) hier ist wunderbar, die Wartezeit hierauf, wir hatten schon unser Frühstück zur Hälfte gegessen, völlig aus dem Ruder und inakzeptabel. Der Orangensaft tatsächlich frisch gepresst, die Eier (einmal weichgekocht einmal im Glas) optimal auf den Punkt gebracht. Marmelade und Honig stammen aus dem Hause „Darbo“, ja gute Industriemarmelade, braver Honig und auch sicher so serviert hygienischer, aber eben halt ein Massenprodukt. Das Croissant war leider nicht warm hatte aber ein leicht orientalisches und blumiges Aroma, wie mit Rosenwasser parfümiert – ich fand es gut. In Summe war das Frühstück völlig O.K. und verdient sich einfach ein glattes GUT, das aber besonders durch die wunderbaren Eier und den sehr guten Kaffee erreicht wurde.
Die zahlreichen Aktionen während des Frühstücks auf den Tafeln gelesen, haben wir uns dann auch noch für ein Abendessen hier entschieden. Für mich war nach dem Frühstück bereits klar, es müssen am Abend dann die angepriesenen „Ravioli nach Saison, derzeit mit Eierschwammerl oder Steinpilzen“ probiert werden. Die Vorfreude war groß…
Wir hatten auch ohne Reservierung gegen etwa 18:00h kein Problem abermals einen netten Platz im Garten zu erhalten. Nun wurden wir von einem wirklich wahnsinnig netten aber dafür recht hilflosen und nicht sattelfesten Kellner bedient. Der Sommerspritzer (EUR 2,40 das Viertel) war gut gekühlt und schmeckte meiner besten Ehefrau von allen, das in der Karte angepriesene „Franziskaner hell vom Fass“ ist leider nur in der Flasche erhältlich (EUR 3,90) und die Erklärung hierfür fand ich besonders originell, wenn auch nicht wirklich lustig. „Man wollte rein aus optischen Gründen und wegen des Layouts der Karte nicht noch eine Rubrik für ‚Flaschenbier’ machen“ – Aha, daher gibt man auf der noch dazu gerade einmal zweiseitigen, einlaminierten Karte einfach an, alle Biere wären vom Fass.
Zweimal hatten wir dann das „Carpaccio vom Rind mit Grana und sautierten Eierschwammerl“ (EUR 10,90) - sofort wurde unaufgefordert mit dem Carpaccio eine Menage mit sehr gutem, nativem Olivenöl sowie Balsamico und eine Pfeffermühle gereicht. Das Rindfleisch war geschmacklich ausgezeichnet, wunderbar dünn geschnitten, die Eierschwammerl sehr gekonnt sautiert und daher noch schön knackig, der Rucola war ebenfalls sehr frisch und intensiv nussig schmeckend. Der Grana war wohlschmeckend und von absolut guter Qualität, das dazu gereichte Gebäck völlig uninspiriert und einfallslos: eine Semmel und außertourlich noch ein Kornweckerl, das nicht mehr sehr frisch und extrem fenchellastig schmeckte. Die Semmel hatte ja bereits trotz „morgendlicher Frische“ beim Frühstück nicht überzeugen können. Muss das sein zu so einem gelungenen Carpaccio? In Summe trotzdem noch ein SEHR GUT, wenn auch mit einem Manko.
Dann aber die große Enttäuschung: sowohl die Eierschwammerl- als auch die Steinpilzravioli waren nicht verfügbar! Erstens standen diese seit der Früh auf der Tafel, warum löscht das dann niemand runter? Zweitens war das ein Hauptgrund, dass ich nach dem Frühstück auch noch zum Abendessen ins Wortner gekommen bin. Will man die Kunden hier „frotzeln“?
Enttäuscht und auch verärgert bestellte ich die „Mozzarella-Ravioli mit gebratenen Tomaten in Basilikumbutter“ (EUR 10,90) – die Ravioli waren hausgemacht und noch sehr „al dente“, die Füllung maximal lauwarm und recht geschmacksneutral. Die Basilikumbutter wurde in sehr homöopathischer Menge serviert und geschmacklich von der frischen Frühlingszwiebel erschlagen. Die gebratenen Tomaten waren in Wirklichkeit angebratene Pomodori Secchi, Parmesan oder Grana wurde nicht serviert. Eine schöne und „g’schmackige“ braune Nussbutter hätten diesem Gericht auch sehr gut getan. In Summe leider nur ein MÄSSIG und es wäre wünschenswert, die Gerichte auch korrekt auf die Tafel zu schreiben. Denn unter „gebratenen Tomaten“ erwartet der Gast etwas völlig anderes als Pomodori Secchi. Die Weinempfehlung dazu, ein Chardonnay (EUR 4,20 das Achtel), war sehr gut.
Summa summarum gebe ich dem Wortner für die Speisen ein GUT, das Carpaccio war sicherlich das Highlight. Beim Gebäck finde ich, dass es nicht gerade die beste Wahl ist, und zum Carpaccio dürfte es durchaus auch ein Ciabatta oder ein Baguette sein.
Der Service ist in Summe etwas zäh und durchwachsen jedoch ist die Serviceleistung auch sehr abhängig von der Person. Ein „einheitliches“ Auftreten gibt es hier nicht – von gut gelaunt und zuvorkommend, bis gleichgültig und ignorierend, von wissend bis völlig hilflos. Leider nur ein MÄSSIG – hier erwartet man als Gast etwas Anderes, die Wartezeiten sind teilweise inakzeptabel.
Das Ambiente bewerte ich mit GUT, da alles sauber und adrett ist. Die beiden Gastgärten sind sehr schön, der am Platz vor dem Wortner aber etwas laut. Die Lage ist optimal und die Sanitäranlagen sind sehr gepflegt. Den für das Wortner früher so eigenen, urtypischen Kaffeehauscharakter hat das Wortner aber für mich verloren, leider. Es ist aber noch immer ein recht gemütlicher Platz zum Verweilen, wenn ich auch mit einem weinenden Auge der Vergangenheit nachhänge.
Fazit: ich empfehle das Wortner durchaus, jedoch muss trotz der gehobenen Preise mit einigen Fauxpas sowohl bei der Küchen- als auch bei der Serviceleistung gerechnet werden. Auch saisonale Angebote sind unter Umständen trotz Werbung auf den Tafeln nicht verfügbar, und manches wirkt einfach unprofessionell. So heißt der Mozzarella hier auf der Rechnung „Mozarella“, in der Karte schreibt man statt Rucola „Ruccola“ und die Frittaten werden „Fritatten“ tituliert. Eine nette Idee ist jedoch, Aktionen per „Herzerltaferln“ im Blumenbeet anzukündigen sowie das Bereitstellen von frischen Kräutern im Topf auf jedem Tisch. Auch Mittagsmenüs werden im Wortner angeboten und unpassender weise leider auch Burger. Immer wieder gibt es diverse Veranstaltungen und oftmals Livemusik (meist Piano). Natürlich kommen „MehlspeistigerInnen“ hier auch auf ihre Kosten, die Präsentation in der Vitrine ist sehr ansprechend und adrett. Von Zeit zu Zeit gibt es im hinteren Gastgarten auch Grillaktionen (Holzkohle). Das kann man auf der recht informativen Internetseite des Wortner dann rechtzeitig erfahren.

Danke für den recht informativen Beitrag!
Pepi, die Unterstellung, Würstel werden hier unbewiesenermassen aus der Dose serviert, ist Rufschädigung. Ich stimme ausnahmsweise mit dem Unreg überein. Die nette hier urteilende Person hat aber deutschen Hintergrund und dort ist es üblich, Würstel aus der Dose oder dem Glas zu konsumieren, sogar beim Dallmayr in München kannst du Dosen-Weißwürste kaufen...was liegt also näher, als das zu unterstellen? Wenn ich mir wo nicht sicher bin, dann sag' ich das, aber ich setze keine Gerüchte und Behauptungen in die Welt, die beim Wortner zu 100% nicht stimmen. Und jetzt hat halt mein Gehirn auch lange gebraucht, um zu reagieren, weil ich ja täglich ALLE Kommentare durchlese....

Café Wortner - Details
Lokale in der Nähe von Café Wortner
In 2 Lokal Guides gelistet


Was mich wirklich interessiert: Warum liegt in einer Gaststube Rattengift?