Etwas stadtauswärts vom Karlsplatz, am Beginn der Favoritenstraße, ist das Restaurant Bep Viet gelegen. Die Straßenbahnlinien 1 und 62 sowie die Badner Bahn haben eine gemeinsame Haltestelle in unmittelbarer Nähe. Der Schanigarten liegt dabei in einem eher verkehrsruhigen Winkel und ist mit Stahl...Mehr anzeigenEtwas stadtauswärts vom Karlsplatz, am Beginn der Favoritenstraße, ist das Restaurant Bep Viet gelegen. Die Straßenbahnlinien 1 und 62 sowie die Badner Bahn haben eine gemeinsame Haltestelle in unmittelbarer Nähe. Der Schanigarten liegt dabei in einem eher verkehrsruhigen Winkel und ist mit Stahltischen und grünen Stahl – Plastik – Stühlen möbliert. Die Innenräume habe ich nicht aufgesucht; durch das Fenster waren zwei große Blumenstöcke (weiße und lila Phalaenopsis) zu sehen. Es war Mitte des Nachmittags (Betrieb ist durchgehend), und so waren die meisten Plätze frei.
Der Ober brachte alsbald die Speisekarte, wobei er extra darauf hinwies, dass auf der letzten Seite die Mittagsmenüs stehen. Ich begann sie natürlich von vorn zu lesen. ;-) Suppen, Vorspeisen, eine schöne Auswahl vorhanden, bei den Hauptspeisen auch die „üblichen Verdächtigen“, doch auch einiges Vegetarisches dabei (was allerdings nicht so eigentlich mein Revier ist). Um einmal zu sehen, was sie dort so bei den Standardgerichten zusammenbringen, wählte ich Sommerrollen mit Shrimps und die ganz normale Reisbandnudelsuppe mit Rindfleisch. Bei letzterer überredete mich der Ober, doch die Menüversion zu nehmen, kostet ein paar Cent weniger, und ich habe auch noch einen Salat dabei (ein kleines Dessert übrigens auch).
Die Sommerrollen waren zwei schöne große Stücke (entsprechend natürlich mit hohem Nudelanteil ;-) ), die Dipsauce war die klare süßsaure Fischsauce (mit nur wenig Erdnusssplittern drin). Guter braver Durchschnitt. Dann kam der Menüsalat, bei dem ich nicht sagen kann, ob hausgemacht oder aus dem Glas (vielleicht kennen ihn manche auf dem Foto).
Dann aber die eigentliche Testspeise, sozusagen die Pizza Margherita (oder das Mapo Tofu) Vietnams: Die Suppe naht so trüb und grau… Eine nicht besonders große Schüssel, kein Teller mit zusätzlichen Zutaten (der bei allen anderen Vietnamesen, die ich kenne, obligat ist). Das Foto ist original, ich habe nicht etwa vorher boshafterweise Grünzeug weggegessen oder versenkt. ;-) Nun, nichtsdestoweniger ans Werk: Das Fleisch stellte sich als ziemlich trocken heraus, und war nicht unbedingt zart zu nennen; der Suppe fehlte es an Substanz, da konnten auch die Sojasauce und Sriracha (aus den Flaschen auf dem Tisch) nicht viel retten. An den Nudeln war nichts auszusetzen, auch nicht an den Kräutern (außer der Menge) und den Zwiebeln. Die Speise war insgesamt essbar, doch habe ich sie schon besser genossen (gesagt ganz krass: so ziemlich bei jedem anderen Vietnamesen, den ich in Wien bisher besucht habe…).
Das Dessert war eine Flüssigkeit mit zerkleinerten Feststoffen (Beeren?) und schmeckte recht gut. Getrunken habe ich ein Viertel Grünen Veltliner, mit dem ich zufrieden war. Leitungswasser gibt es gratis dazu.
Kassiert hat dann der Chef (der Ober hatte schon Dienstschluss; ist dort am Abend *noch* weniger los?). Er fragte, ob alles gut war; bei meinen leisen Zweifeln meinte er zuerst, mir sei vietnamesische Küche neu, was sich aber rasch aufklärte. Er sagte, dass die meisten Gäste nicht so viel Kräuter möchten, und dass bei der a la carte – Version ein Teller mit Kräutern etc. dabei sei. Ich hege allerdings leise Zweifel, ob er für diese Version auch gesonderte Vorräte von Fleisch und Suppe hat. ;-) Er war sehr freundlich und bedankte sich für meine Kritik.
Fazit: Na ja. Es kann natürlich sein, dass mir andere Hauptspeisen mehr zusagen würden. Wenn schon Pho, dann auf der a la carte – Version bestehen (bei den Grundstoffen wird allerdings die leider auch kein Highlight sein). Das Preisniveau ist normal, für mehr Geschmack würde ich allerdings gern etwas mehr ausgeben.
Hilfreich9Gefällt mir8Kommentieren