Unsere Wanderung in Puchberg am Schneeberg hat uns nun zum zweiten Mal in das abgelegene, aber sehr idyllische Miesenbach zum Apfelbauer geführt. Das Lokal ist sogar behaubt und mit einer Falstaff-Gabel prämiert.
Beim ersten Mal saßen wir im Inneren in einem gemütlichen Gastraum, dieses Mal im...Mehr anzeigenUnsere Wanderung in Puchberg am Schneeberg hat uns nun zum zweiten Mal in das abgelegene, aber sehr idyllische Miesenbach zum Apfelbauer geführt. Das Lokal ist sogar behaubt und mit einer Falstaff-Gabel prämiert.
Beim ersten Mal saßen wir im Inneren in einem gemütlichen Gastraum, dieses Mal im schönen Gastgarten. Die Reservierung beim zweiten Mal wäre gar nicht notwendig gewesen, es waren genug freie Tische vorhanden. Freitag Abend ist allgemein ein schwacher Tag am Land, es fanden sich aber doch etliche Gäste ein. Auch heimisches Publikum war vorhanden, die nur auf ein Freitag-Abend-Bier vorbeischauten.
Diesmal trank ich zu Beginn alkoholfrei, einen gespritzten Ribiselsaft aus dem eigenen Garten. Meine bessere Hälfte kostete ihn und hatte plötzlich einen wehmütigen Gesichtsausdruck, weil er ganz genau so schmeckte, wie bei Ihrer Oma, die ihn vor Jahrzehnten auch immer selber gemacht hatte. Ihr eigener Aperitiv war sensationell, Pfirsich mit Lillet-Rose und Tonic, herrlich erfrischend.
Diesmal wählte ich keine Vorspeise, da ich mich an einer Nachspeise gütlich halten wollte. Für die Liebste musste es aber eine Grammelstrudelsuppe sein.
Beim letzten Mal war es bei mir ein ausgezeichneter hausgeräucherter Lachs und Nudeltascherl mit Spargelfülle.
Hauptspeisen waren es Rehpfeffer, Filetscheiben vom Reh, Filetscheiben vom Ochs mit Steinpilzen a la Creme und Bandnudeln, Geröstete Leber. Rehpfeffer ist in der Wildküche etwas Besonderes. Es werden verschiedene Fleischsorten vom Reh verwendet, die vorher gebeizt werden und für die Sauce wird entweder Schweine- oder Wildblut zur Bindung genommen, sofern vorhanden.
Diesmal entschied ich mich für eine Nachspeise und die war der komplette Hammer. "Karamellisierter Apfelschmarrn mit hausgemachtem Topfen-Rum-Eis". In dieses Rum-Eis hätte ich mich hineinlegen können und die Liebste kam auch aus der Schwärmerei kaum heraus. Der Apfelschmarrn selbst war ebenso fantastisch.
Beim Essen gab es fast nichts auszusetzen. Alle Speisen waren in Top Qualität und gut gekocht. Die Filetscheiben vom Ochs waren eine Spur zu durch, denn wenn „rosa“ in der Karte steht, sollten sie nicht „done“ daherkommen, daher war meine bessere Hälfte etwas enttäuscht, das Fleisch war dadurch auch einen Hauch zu bissfest.
Die Weine hatten der Liebsten dieses Mal nicht so besonders geschmeckt, es war zwar ein Sauvignon Blanc aus Gamlitz vom Dietrich dabei und auch ein Welschriesling vom Schneeberger, also Steirische Exemplare, jedoch waren die nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie schmeckten laut ihrer Aussage zu säuerlich und hatten null Abgang. Jeder Weißwein schmeckt eben anders, diese beiden werden jedoch garantiert nicht ihre Favoritinnen werden.
Abzüge gibt es beim Service. Beim ersten Mal bekamen wir leider – wie so oft in Restaurants - abgeschlagene Gläser serviert, die wir aber sofort reklamierten und dann sofort ausgetauscht wurden. Beim ersten Mal habe ich es nicht mehr so in Erinnerung, aber beim zweiten Mal mussten wir jedes Mal ziemlich lange warten, bis wieder die Altchefin oder eine Servicemitarbeiterin auftauchte, damit wir nachordern konnten. Die Servicemitarbeiterin kam uns ohnehin etwas verwirrt und gestresst vor, ja das kann passieren, man hat halt nicht immer einen guten Tag. Lästig war es trotzdem.
Meine Liebste hatte ihre Hauptspeise dieses Mal nicht zusammen gegessen, daher wollte sie es sich einpacken lassen. Als das restliche Essen dann sogar nach der Nachspeise nicht wieder retour kam, frage sie die Altchefin, ob die Servicemitarbeiterin darauf vergessen hätte. Sie sagte dann „ja, das liegt drinnen, ich hols gleich raus“. Wenn sie nichts gesagt hätte, wäre 100 %ig darauf vergessen worden. Das sollte in einem behaubten und dekorierten Lokal nicht passieren. Zu Beginn war die Altchefin ja noch präsent, aber im Laufe des Abends ließ das stark nach.
Alles in allem ist der Apfelbauer jedoch ein empfehlenswertes Lokal.
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Könnte sein, aber wenn ich mir die restliche Serviceperformance ansehe gehe ich eher von Vergessen aus. ;-)