Verlässt man Altmünster am Traunsee in Richtung Attersee, erreicht man das Örtchen Neukirchen. Kurz davor geht es, gut ausgeschildert, zum Almgasthaus Windlegern. Eine asphaltierte aber teilweise relativ enge Straße führt einige Kilometer, teils steil bergauf zum Gasthaus.
Das Windlegern liegt...Mehr anzeigenVerlässt man Altmünster am Traunsee in Richtung Attersee, erreicht man das Örtchen Neukirchen. Kurz davor geht es, gut ausgeschildert, zum Almgasthaus Windlegern. Eine asphaltierte aber teilweise relativ enge Straße führt einige Kilometer, teils steil bergauf zum Gasthaus.
Das Windlegern liegt völlig allein stehend mit angeschlossenem Bauernhof inmitten von Wiesen.
Ein ausreichend großer Parkplatz beherbergt das Automobil, dort beginnende Wege laden zu Spaziergängen oder Wanderungen zu weiteren bewirtschafteten Almen ein.
Über einige Stiegen (nicht behindertengerecht) erreicht man die große Terrasse des Gasthauses. Viele Tische, ausreichend Sonnenschirme, ein kleiner Kinderspielplatz, bei Schönwetter ein wirklich sehr schönes Platzerl im Salzkammergut.
Der Innenbereich wird seit einiger Zeit nur mehr als Nichtraucher geführt. Einige Stuben, alles in Vollholz und sehr gemütlich eingerichtet, laden zum Verweilen ein.
Die Toiletten modern, ausreichend groß und sehr sauber.
Speziell am Wochenende ist eine Reservierung sehr zu empfehlen, das Almgasthaus wird nämlich auch gerne von Einheimischen besucht.
Für das Ambiente vergebe ich sehr gute 4 Punkte.
Service:
Leider regnet es bei unserem Besuch. Als lasterhafte Raucher möchten wir trotzdem gerne im Freien sitzen. Da einige überdachte Tische zur Verfügung stehen, ist das auch für die Kellnerin kein weiteres Problem.
Die junge Dame bringt sogleich die Speisekarten und fragt die Getränkewünsche ab. Sie ist recht freundlich und hat immer ein Lächeln auf den Lippen.
Nachdem der Innenbereich sehr gut besucht ist und wir die einzigen Gäste im Freien sind, beschränkt sich die Anwesenheit der Kellnerin auf das Servieren und Abservieren – das sehe ich in diesem Fall aber auch ein.
Das Service ist gut, somit 3 Punkte.
Die Karte bietet typisch österreichische Küche. Es werden Speisen vom Schwein, Rind, Pute und Fisch geboten, auch Vegetarier müssen beim Windlegern nicht verhungern. Die Speisenauswahl ist absolut ausreichend, große Überraschungen und Kreationen darf man sich allerdings nicht erwarten.
Grießnockerlsuppe (2,90): Eine ausreichend kräftige und heiße Rindsuppe kommt in der normalen, weißen Wirtshaussuppentasse daher. Das Grießnockerl flaumig und gut. 4 Punkte.
Tellerfleisch (5,80): Bei mir besser unter dem Namen Suppentopf bekannt. Im Gmundner Keramik Suppenteller kommt die Rindsuppe, eine Tellerhälfte ist mit klein geschnittenem gekochten Rindfleisch, die andere mit Frittaten befüllt. Auch diese Suppe ist ausreichend heiß und stark. Was mir nicht so gefallen hat, war das Verhältnis zwischen Suppe und Einlage (Foto). Meiner Meinung nach eher ein Frittatenfleisch mit ein bisschen Suppe. 3 Punkte.
Schweinsbraten vom Schopf mit Semmelknödel, Kartoffeln und gemischtem Salat (9,80): Frisch aus dem Ofen, außen knusprig, innen perfektes weiches Fleisch. Knödel und Kartoffel gut, der Salat sehr gut mariniert. Ein einfaches, ehrlich gekochtes Gericht, das man heute leider nur noch sehr selten bekommt. 4 Punkte.
Schweinsschnitzel auf Wiener Art mit Pommes und gemischtem Salat (9,80): Ein großes, in der Stärke optimales Schnitzerl kommt daher. Sehr gute Fleischqualität. Die Panier knusprig, das Schnitzel scheinbar in der Panne gebacken. Die Pommes außen knusprig innen weich – es dürfte sich aber trotzdem um ein Fertigprodukt handeln. Der Salat wie schon beschrieben sehr gut. 4 Punkte.
Auf ein Dessert haben wir verzichtet.
Das Krügerl (Stiegl 0,5l 3,50) leider nicht ausreichend gekühlt und daher sehr mäßig. Der große Almdudler gespritzt (3,20) in Ordnung.
Fazit:
Ein Gasthaus in traumhafter Lage und guter Küche mit fairem Preis-Leistungs-Verhältnis und freundlichem Personal.
Von mir eine glatte Empfehlung für das Windlegern.
Nachtrag:
Da ich der Meinung bin, dass ein einziges Ferkel nicht die Bewertung eines ganzen Lokales kippen soll, ist dieser Nachtrag bewusst nicht in die Bewertung mit eingeflossen.
Wichtig und richtig wäre es wahrscheinlich gewesen, den Inhaber sofort von nachstehendem Vorfall zu informieren, dies habe ich aber leider Gottes (war leicht schockiert) unterlassen.
Kurz bevor wir das Lokal verlassen haben, habe ich noch die Toilette aufgesucht. Gleichzeitig mit mir hatte auch einer der Küchenangestellten (eindeutig an der Kleidung zu erkennen) ein Bedürfnis.
Nach Verrichten der Notdurft ging der junge Mann wieder an seinen Arbeitsplatz zurück – allerdings ohne sich die Hände zu waschen……..
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