am 12. Februar 2015 · Update 17. Feb 2015
SpeisenAmbienteServiceWenn ich abends etwas später hungrig in Graz ankomme, esse ich häufig hier. Nicht, weil der Stern ein Lieblingslokal von mir wäre, sondern einfach deshalb, weil er – mit dem Auto aus Richtung Bruck kommend – das erste brauchbare Restaurant auf dem Weg in die Stadt ist. Es liegt direkt an der Wien...Mehr anzeigenWenn ich abends etwas später hungrig in Graz ankomme, esse ich häufig hier. Nicht, weil der Stern ein Lieblingslokal von mir wäre, sondern einfach deshalb, weil er – mit dem Auto aus Richtung Bruck kommend – das erste brauchbare Restaurant auf dem Weg in die Stadt ist. Es liegt direkt an der Wienerstraße im Grazer Norden. Und gegessen habe ich hier bisher immer recht anständig. So auch diesmal.
Das Auto am Gästeparkplatz hinter dem Haus abgestellt, betrete ich das Lokal durch den wenig einladenden Hintereingang. Vorbei an Nebenräumen und der Küche geht es in die Gastzimmer. Dort, gegenüber der Schank, findet sich ein großes, Chinesen-typisches All-you-can-eat Buffet. Die meisten Gäste scheinen deshalb hier zu sein, die Kellnerin scheint ein wenig überrascht, als ich um die Karte bitte. Allzu voll ist das Lokal nicht, einige Tische in Buffetnähe sind besetzt, im Raum dahinter sitze ich alleine in Gesellschaft der bunten Aquarienfische an einem makellos gedeckten Tisch. Ein Rechaud wird gebracht, außerdem ein Krügerl Reininghaus.
Ich bestelle eine Suppe deren Name mir leider nicht in Erinnerung geblieben ist. Sie ist kräftig gewürzt, gehaltvoll und schmeckt tadellos. Bei den Hauptspeisen gehe ich auf Nummer sicher. Allzu viel verstehe ich nicht von der chinesischen Küche und in solchen Fällen bestelle ich meistens das, wo „nach Art des Hauses“ dabeisteht. Das Vorzeigeessen sozusagen, da kann normalerweise nicht viel schiefgehen. Auch diesmal nicht. Die Ente nach Art des Hauses ist ein wunderbar knuspriges, in dünne Scheiben geschnittenes Federvieh. Es ruht auf einem Berg feiner Sojasprossen und ist mit einer molligen, braunen Soße überzogen, die süß und würzig zugleich schmeckt. Aus was auch immer sie hergestellt ist, mir schmeckt die Komposition. Erbsen sind auch dabei, außerdem ein säuerlich marinierter gelber Krautsalat, der für sich tadellos schmeckt, aber meiner Ansicht nach einfach nicht zum Rest des Gerichtes passt. Dazu gibt es natürlich Reis, klebrig wie immer beim Chinesen. Die Portion würde auch dem Schnitzelwirt alle Ehre machen, ich bin am Ende mehr als satt und recht zufrieden mit meinem Abendmahl.
Fazit: Nicht außergewöhnlich, aber meiner Ansicht nach ein durchaus ordentliches Chinarestaurant, das ich sicher noch öfter besuchen werde.
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Klingt nach einem netten Austrochinesen alten Stils. Da gibt es auch keine Überraschungen im Sinne von "ungewohnt".