Das „Yang Haus“ hat für mich, nach zweimaligem Besuch, zwei Gesichter. Von außen her lädt es sowieso nicht wirklich ein, eine ergraute und recht triste Hausfassade und ein nicht sonderlich auffälliger Hauseingang zum Lokal. Innen aber wurde alles sehr geschmackvoll und hell renoviert. Das Lokal i...Mehr anzeigenDas „Yang Haus“ hat für mich, nach zweimaligem Besuch, zwei Gesichter. Von außen her lädt es sowieso nicht wirklich ein, eine ergraute und recht triste Hausfassade und ein nicht sonderlich auffälliger Hauseingang zum Lokal. Innen aber wurde alles sehr geschmackvoll und hell renoviert. Das Lokal ist unerwartet und sehr überraschend groß. Ein Speisesaal gleich rechts, dann an der Schank vorbei der zweite Speisesaal (Hauptbereich), der in einen Wintergarten umgebaut wurde und dementsprechend lichtdurchflutet ist. Hier wird auch das Buffet aufgebaut und dahinter „versteckt“ sich der Teppanyaki-Meister hinter seinem „Teppan-„ alias „Stahlplatten“-Grill. Ganz hinten gibt es noch einen recht großen Speisesaal. Die Einrichtung wirkt sauber, adrett und sehr gepflegt. Ein gemütlicher und sehr netter Gastgarten (Innenhof), mit einem „Wasserfall“ an der Mauer entlang, ist ebenfalls vorhanden. Nichts wurde mit Kitsch überladen, sondern sehr dezent und durchgestylt eingerichtet – man fühlt sich als Gast hier gleich wohl. Das „Yang Haus“ hat keine Hauben oder Sterne und genau in diesem Rahmen und in dieser Kategorie, auf diesem Niveau werde ich es daher bewerten.
Die sehr netten Servicekräfte haben uns bei beiden Besuchen sehr nett in Empfang genommen und da beide Male sehr schönes Wetter war, reservierten wir natürlich für den Gastgarten, und wir wurden immer höflich mit einem Lächeln an unseren Tisch gebracht. Einmal war zu beobachten, dass für eine Feier eine kleine Tafel im Gastgarten aufgebaut und festlich eingedeckt wurde – auch das ist hier möglich. Besonders amüsant auch einmal ältere Gäste vom Lande am Nebentisch, die sich tatsächlich über das Plätschern des Zierwasserfalls im Gastgarten beschwerten und die Abschaltung der Pumpe verlangten. Noch amüsanter aber war, dass man deren Unterhaltung, auch nach Umsetzen auf einen hinteren Tisch, den ganzen Abend über problemlos verfolgen konnte. Zum Glück blieb die Servicekraft, höflich aber bestimmt, bei Ihrer Entscheidung, den Brunnen nicht abzudrehen sondern den Gästen eben einfach einen anderen Tisch zuzuweisen.
Die Getränke bestanden jeweils aus dem „Stiegl Pils“ (EUR 2,30 das Seidel) sowie aus einem „Kapsreiter Landbier hell“ aus der Flasche, die beide völlig in Ordnung waren. Der „Eistee Pfirsich“ (EUR 2,30 für 0,25L) wurde jeweils mit Leitungswasser (ohne Verrechnung) auf 0,5L „aufgespritzt“ und war ebenfalls gut gekühlt. Der erste Besuch stand unter dem Titel „à la carte“-Essen und wir bestellten wie folgt.
Einmal die „Pikant säuerliche Suppe“ (EUR 2,40) – die Suppe war ein echtes Highlight unter den normal angebotenen asiatischen Suppen. Sehr kräftig und nicht mit so viel Stärke abgebunden, ausreichend Einlage und mit einer leichten Fettschicht oben, die eindeutig auf eine hausgemachte Hühnersuppe, der guten Art, schließen ließ – SEHR GUT.
Einmal die „Gebackenen Wan-Tan“ (EUR 2,90) – hausgefaltet und mit Faschiertem hausgefüllt wurden die Wan-Tan knusprigst gebacken und nahezu fettfrei serviert. Die Knoblauch-Sojasauce dazu war ebenfalls gut, aber „Standard“. In Summe ein sehr gutes GUT.
Einmal die „Hummerchips“ (EUR 2,10) – die waren in der üblichen Qualität, so viele Großhändler bzw. Importeure wird es ja davon nicht geben. Sie waren aber gut gebacken und ebenfalls nahezu fettfrei serviert, die Knoblauch-Sojasauce dazu war, wie bereits beschrieben – GUT.
Einmal die „Knusprigen Garnelen“ (EUR 3,80) – diese wurden ebenfalls im Haus eingepackt und die Garnelen (im Ganzen) waren auf den Punkt gebacken und saftig. Der Teig (Wan-Tan-Teigblätter) war sehr knusprig und abermals sehr gut vom Fett befreit. Interessanterweise wurden die Garnelen mit einer „French-Sauce“ serviert, die aber nicht extrem nach Mayonnaise schmeckte, recht frisch war und sehr gut zu den Garnelen passte – ein glattes GUT, wobei ich nicht an eine hausgemachte Sauce glaube.
Einmal das „Knusprige Hühnerfleisch mit vorzüglicher Sauce“ (EUR 8,90) – das Hühnerfleisch war eines der saftigsten, das ich je in einem asiatischen Lokal serviert bekam, der Teig sehr knusprig, jedoch einfach zu dick und daher zu üppig, wenn auch sehr gut vom Fett abgetropft. Das Fleisch konnte man problemlos ohne Messer zerkleinern. Die „vorzügliche Sauce“ war nicht so viel anders als eine Knoblauch-Sojasauce als Basis, der man meiner Meinung nach nur noch etwas Chili und Ingwer beifügte, sie war aber „g’schmackig“ und gut. In Summe ein glattes GUT. Die Portion Reis (vom Buffet entnommen) kostete unverschämte EUR 1,20 extra.
Einmal das „Kanbe Rindfleisch (knusprige Rindfleischstreifen)“, das einem Gan-Bian- oder Gan-Bin- bzw. Gan-Ben-Rindfleisch entsprach (EUR 9,80) – ich ließ es mir extra scharf machen, und das wurde mit zusätzlicher Beigabe von Chili artig und ordentlich befolgt. Auch hier war das Fleisch von sehr guter Qualität, jedoch wurde ebenfalls die Teigschicht zu dick „aufgetragen“. Frisches und knackiges Gemüse (Paprika, Karottenstreifen, Zwiebel und Sprossen) ergänzten den sehr guten Geschmack. Ebenfalls ein glattes GUT.
Als Dessert hatten wir einmal eine Portion „Wassermelone“ (EUR 2,50), die völlig überteuert und vom Buffet stammte, sowie ein „Gemischtes Eis“ (EUR 1,90), das natürlich industriell hergestellt aber O.K. war. Der „kleine Mocca“ (EUR 1,90) als Abschluss schmeckte überraschenderweise sehr gut. Zur Rechnung gab es einen Mangosaft mit „crushed ice“ und etwas Bacardi.
Beim zweiten Besuch widmeten wir uns dem Buffet bzw. dem Teppanyaki. Das Buffet bietet absolut keine Überraschungen, weder positiver noch negativer Art, sondern die „üblichen Verdächtigen“ wie „Gebackenes Gemüse“, „Eierblumensuppe“, „Pikant säuerliche Suppe“, „Hummerchips“, „Hühnerfleisch Chop-Suey“, „Gemüse aus dem Wok“, „Schweinefleisch nach Szechuan-Art“, „Gebratener Eierreis“, „Gebratene Nudeln“, „Knuspriges Huhn“, „Frühlingsrollen“, etc. und dazu die üblichen Saucen, „Knoblauch-Sojasauce“ und „Süß-Sauer“. Die Qualität und der Geschmack entsprachen dem üblichen „All-You-Can-Eat“-Buffet und hatten keine wirklichen Höhepunkte. Im Gegenteil konnte man gerade beim „Knusprigen Huhn“ merken, dass die Qualität nicht so gut war, wie á la carte.
Auch beim Teppanyaki wurde das Übliche angeboten, bereits mariniertes und in der Struktur doch recht „zerstörtes“ Rind, Huhn, Pute, Fisch (kein Pangasiusdreck zum Glück), Garnelen, diverse Gemüse und einige Saucen. Schön aber, es gab keine Blödheiten wie Hai, Krokodil, Strauß oder ähnliches. Das System ist wie überall dasselbe, man sucht sich die Zutaten aus, gibt zum Teller sein Tischnummernschild sowie ein Kärtchen für die gewünschte Sauce und reicht es dem Teppanyaki-Grillmeister. Die fertig gegarte Speise wird dann an den Tisch gebracht. Zusätzlich konnte man hier auch noch den Knoblauchgehalt (1-3 Knoblauchknollen) sowie den Schärfegrad (ebenfalls 1-3 Chilischoten) wählen und per „Sonderkärtchen“ dem Grillmeister mitteilen – eine gute Idee. Vier Saucen standen zur Auswahl und es wurde jeweils am Schildchen die Grundschärfe angegeben: „Teriyakisauce süßlich“, „Orangensauce“, „Knoblauchsauce pikant“ und „Szechuansauce würzig“.
Die Wartezeiten sind recht kurz und gleich mein erster Teller war völlig falsch, was aber passieren kann. Interessant war nur, dass mein von mir gewählter Teller nicht mehr auffindbar war. Beim zweiten Mal klappte es korrekt (Rind, Zwiebel, Sprossen, Pilze und viel Knoblauch sowie 3-Chilischarf) und es war in Summe, bis auf das etwas sehnige und von der Struktur her einfach tote Rindfleisch, recht in Ordnung. Aber auch beim Teppanyaki musste man feststellen, á la carte zu essen ist hier zweifelsfrei die bessere Wahl, obwohl die Buffetpreise nicht unbedingt Dumpingpreise sind (Abendbuffet EUR 13,80 inkl. Teppanyaki). Aber sowohl die Auswahl, die Qualität als auch der Geschmack konnten beim Buffet / Teppanyaki nicht so überzeugen – daher in Summe auch nur ein MÄSSIG. Das Sushi- / Makiangebot ist sehr „übersichtlich“ und es gibt kaum Auswahl, ich habe es aber nicht probiert. Das Nachspeisenangebot ist ebenfalls, wie auch die Salatbar, nicht gerade üppig aber wenigstens gibt es frisches Obst und den üblichen Mango-Pudding mit Kokoshaube.
Summa summarum gebe ich den Speisen ein glattes GUT, aber vor allem wegen der Speisen á la carte. Das Buffet bzw. der Teppanyaki-Grill waren eher mäßig denn gut. Die Speisekarte ist sehr umfangreich, und es fällt einem recht schwer, etwas auszuwählen, da es auch durchaus einmal „andere“ Speisen gibt. Recht umfangreich und völlig ausreichend ist auch das Angebot an „Dim Sum“ (gefüllte Teigtaschen).
Das Ambiente bewerte ich mit einem SEHR GUT in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Allerdings hätte ich nur GUT gegeben, wenn wir im Lokalinneren hätten sitzen müssen. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber, modern und gepflegt. Besonders angetan haben es mir eben der Gastgarten und die absolut stimmige Menage am Tisch (siehe Foto). Daher die sehr gute Bewertung für das Ambiente.
Der Service, sehr nette Damen wuseln hier permanent herum, erhält von mir ein glattes GUT, aber zu einer sehr guten Bewertung fehlte das Interesse permanent auch die Tische abzuräumen, was besonders bei Buffet oder Teppanyaki ärgerlich ist. Man ist aber sehr freundlich und höflich und lächelt stets auch während der Arbeit.
Fazit: ich empfehle das Lokal mit ruhigem Gewissen, allerdings nur, wenn man auch á la carte essen will. Die Speisenauswahl ist sehr groß und es gibt immer wieder Aktionen, wie derzeit ein „Luxusmenü für zwei Personen mit sieben Gängen“ um nur EUR 21,00 statt EUR 52,00 (siehe Homepage). Der Gast- und Wintergarten ist sehr schön zum Verweilen, und man ist auch sehr kinderfreundlich (Hochstühle, Wickeltisch, Ermäßigungen, Spielmöglichkeit,…). Es gibt auch einen Sammelpass, wo man für je EUR 10,00 Konsumation einen Punkt erhält. Bei Erreichen von insgesamt 10 Punkten ist beim nächsten Mal eine Hauptseite oder einmal Buffet gratis. Ich empfehle eine Reservierung, da sich das Lokal beide Male im Laufe des Abends recht gefüllt hat.
Hilfreich20Gefällt mir4Kommentieren
Hello! Sriracha sauce.. muss ich mir unbedingt kaufen und sehen ob ich mich daran gewöhnen kann! :) Ahja stimmt, die sind ja gedämpft.. an das hat ich gar nicht gedacht :)) Nunja, soweit ich das verstanden habe, hat er zu der "fertigen sauce" nur etwas honig hinzugegeben, somit sollte sich am geschmack an sich ja nichts verändern, sie bekommt nur eine süßlichere note... wie gesagt, mir war sie etwas zu langweilig :) (vl hatte ich nach der scharfen sauce auch keine geschmacksknospen mehr) ich werde das nächste mal buffet essen :) ja der abend ansonsten war super:) LG