Gestern „oben ohne“ durch die „endlosen Weiten“ des „Pröll“ Land und wir hatten Glück, es hat nicht geregnet.
Unser Endziel war Nasswald, das Wirtshaus zum RAXKÖNIG, vormals Oberhof. Der gehört zum „Imperium“ des Stefan Hajszan, wie auch das Unibräu in 1090 und die Winzerei in 1190. Sein Weingut...Mehr anzeigenGestern „oben ohne“ durch die „endlosen Weiten“ des „Pröll“ Land und wir hatten Glück, es hat nicht geregnet.
Unser Endziel war Nasswald, das Wirtshaus zum RAXKÖNIG, vormals Oberhof. Der gehört zum „Imperium“ des Stefan Hajszan, wie auch das Unibräu in 1090 und die Winzerei in 1190. Sein Weingut hat er (angeblich) vor kurzem an Fritz Wieninger verkauft.
Nasswald im Bezirk Neunkirchen, gehört zur Gemeinde Schwarzau im Gebirge, zwischen Rax und Schneeberg gelegen. Fährt man durch das Höllental, ist etwa in der Mitte die Abzweigung zu dieser kleinen Siedlung. Dort findet man u.a. auch eine Forstverwaltung der Gemeinde Wien, die den Ursprung der I. Wiener Hochquellenwasserleitung betreut.
Die Lokalität äußerlich sehr ansprechend, drinnen befinden sich gesamt vier Gasträume, das „Daniel Innthaler“ Stüberl, no smoking, dort sind WIR gesessen, weiters ein „Konrad Kain“ Stüberl, smoking, eine sehr schöne Schank gibt's da. Weiters das „Sepp Prehofer“ Stüberl und den „Georg Hubmer“ Saal. Die “Herrn“ waren allesamt regionale Größen und weilen nicht mehr unter uns. Hubmer ist der Gründer von Nasswald und auch als „Raxkönig“ bekannt.
Alle Räume holz vertäfelt, mal dünkler mal heller, alte Holzböden, alles sauber. Die Tische und Sessel in die Jahre gekommen. Positiv aufgefallen die sehr schönen Toiletten.
Es gibt laut HP auch gesamt 17 Gästezimmer mit 33 Betten, um 33,--Euro, p.P., incl. Frühstück.
Vor dem Haus eine Art Gastgarten, der kühle Wind hat uns aber veranlasst drinnen zu sitzen. Im Lokal waren insgesamt 5 Tische besetzt, es war Nachmittag, also nicht weiter verwunderlich.
Ein vermutlich ungarischer Kellner, gut deutsch sprechend, trieb sein „Unwesen“. Er war freundlich, flott und aufmerksam, einzig die Schlabberkleidung (bessere Jogginghose) muss auch in einem so entlegenen Wirtshaus nicht sein.
Wir hatten zwei große gespritzte Apfelsäfte, die waren so wie die recht umfangreiche Speisekarte rasch da. Darauf verschiedene, auch ausgefallene Suppen, wie etwa Kutteln mit Kren. Es gab Forelle und Buntbarsch, die Klassiker natürlich, eine Reihe von Wildgerichten, bis hin zu verschiedenem in der Pfanne.
Zu essen gab es für uns eine zwar sehr gute, aber eher dünne, Leberknödelsuppe, das Knödel nicht ganz so fest wie ich das gerne habe, ABER dafür konnte man sie schmecken.
Meine Liebste hatte die Hühnerbrust, gefüllt mit Speck, Zwiebel und Schwammerln, natur, gebraten, samt Butternockerln in einem Rahmsaftl. Das war richtig gut, harmonisch, toll gewürzt, das Fleisch sowas von weich und saftig, Kompliment, Großartig!
Ich entschied mich für ein Holzhackergröstl, das aus Erdäpfeln, Zwiebel, Speck, Fleisch(resten) und oben drauf einem Spiegelei bestand. Auch das richtig gut, nicht zuletzt durch den herrlichen Speck.
Danach der kleine, schwarze vom Julius M., der hätte zwar stärker sein können, aber war ganz oke.
Weiters hatten wir noch je ein Achterl Gemischten Satz 2013, der letzte Jahrgang vom hauseigenen Weingut Hajszan Neumann, von den Weingärten am Nussberg. Der ein fruchtiger, herrlich riechender und leicht zu trinkender, dazu kam automatisch je ein Glas Wasser, das freut.
Alles in allem, ein nettes Dorfwirtshaus, dass der NÖ Wirtshauskultur angehört, an einem sehr entlegenen Ort, mit erfreulicher Küche. Der Kellner versteht zwar sein Handwerk, der Schlabberlook bringt ihn aber um ein SEHR GUT. Wir haben mit Trinkgeld 44,-- gut investierte Euro gezahlt.
Nach einem eineinhalbstündigen Rundgang durch Nasswald und Umgebung, kamen wir zum Auto zurück, der Kellner hat uns gesehen und uns zum Abschied nochmals zugewunken, eine nette Geste wie wir fanden.
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