Es ist soweit – endlich ist das Wetter perfekt, um den lange geplanten Rundwanderweg durch die Weinberge zu bestreiten. Den Abschluss bildet – wie könnte es anders sein – eine Jause in einer Buschenschank.
Diesmal fiel die Wahl auf den Buschenschank Zweytick, der etwas versteckt am Ende einer s...Mehr anzeigenEs ist soweit – endlich ist das Wetter perfekt, um den lange geplanten Rundwanderweg durch die Weinberge zu bestreiten. Den Abschluss bildet – wie könnte es anders sein – eine Jause in einer Buschenschank.
Diesmal fiel die Wahl auf den Buschenschank Zweytick, der etwas versteckt am Ende einer schmalen Straße liegt. Der Parkplatz vor dem Haus ist groß dimensioniert, das Gebäude selbst wirkt von außen modern und gepflegt. Im Untergeschoß liegen die Räumlichkeiten für die Weinverkostung, darüber finden sich einige Gästezimmer. Wir folgen den angebrachten Symbolen und nehmen die Stiege nach oben rechts am Haus entlang in den Gastgarten. Einige Bänke und Holztische sind unter einem kleinen Vordach angeordnet, auf einer Terrasse stehen gut acht Tische mit modernem Gestühl. Zusammen mit den orangen Kunststofftischdecken erinnert das Ambiente eher an den Gastgarten eines Restaurants, denn an einen Buschenschank. Der Ausblick ist dafür sehenswert.
Die Chefin entdeckt uns und bringt die bunte Speisekarte im Prospektstil, welche die üblichen und erwarteten Gerichte beinhaltet. Wir bestellen mangels Alternativen je einen großen Traubensaft mit Leitungswasser (Euro 2,40) und dazu ein Glas Weissburgunder und ein Glas Muskateller (je Euro 2,30). Die Weine kommen mit einer kleinen Manschette, auf denen die Rebsorte festgehalten ist. Leider reihen sich auch diese beiden Kostproben in die bisherigen Erfahrungen mit diesem Jahrgang ein – wir probieren weiter.
In Richtung Stiegenaufgang liegt ein kleiner Abenteuerspielplatz um den Nachwuchs zu beschäftigen. Inzwischen hat die Chefin Verstärkung im Service bekommen, ein junges Fräulein hilft beim Servieren mit, die Seniorchefin, die für die Küche zuständig scheint kommt ebenfalls ab und zu auf die Terrasse, um Nachschau zu halten.
Unsere bestellten Speisen kommen gut 15 Minuten nach der Bestellung.
Schweinsbrüstlbrot (Euro 3,50). Fr. bluesky hat sich diesmal für das Brot entschieden, das recht unkonventionell auf einem Teller serviert wird. Es wurden zwei nebeneinander liegende Scheiben Brot dünn mit Bratlfett bestrichen und dann eine passable Menge dünn aufgeschnittenes Brüstl darauf drapiert. Die Deko übernehmen Tomatenspalte, Gurkenscheibe und zwei kleine Gurkerl, der Kren hat leider vor langer Zeit seine Schärfe verloren. Geschmacklich ist das Brot ganz ok, kein Highlight.
Bauernsalat (Käferbohnen, Tomate, Salatgurke, Geselchtes, Schnittkäse, Zwiebeln, abgemacht mit Essig und Kernöl, Brot; Euro 7). Dieses Gericht überrascht auf den ersten Blick. Wir wählten die Variante mit Käse anstatt mit Schafkäse - dass der nun blättrig geschnitten obenauf liegt haben wir nicht erwartet. Auch das Geselchte wurde nur blättrig aufgeschnitten und auf die Käferbohnen gelegt, alles wurde etwas knausrig mit Kernöl beträufelt – die meisten Bohnen bekommen leider kein Öl ab.
Brettljause (Gemischte geselchte Platte mit Leberstreichwurst, Verhackert, Kren, sowie Garnierung und Brot; Euro 6,50). Die Jause macht einen guten ersten Eindruck, die einzelnen Komponenten wirken hochwertig und sind sehr schön arrangiert. Geschmacklich ist alles in Ordnung, lediglich das Verhackert hat wohl einen zu geringen Fettanteil und lässt sich deshalb kaum verstreichen, dasselbe Los trifft die Leberstreichwurst, die aber geschmacklich dafür gut ist.
Das im Metallkörberl eingestellt Brot ist ok, das gereichte Besteck ist von der billigen Sorte – die Gemüsemesserchen eignen sich weder dafür, um damit etwas zu schneiden, noch um damit ein Brot zu streichen.
Die Chefin sieht immer wieder nach dem Rechten, außer uns sind nur wenige Tische besetzt. Beim Abservieren ordern wir je ein Glas Sämling (Euro 2,10) und Chardonnay (Euro 2,30), der Sämling beeindruckt durch sein fruchtiges Aroma, der Chardonnay eher durch seine präsente Säure. Wir fragen beim jungen Fräulein nach, welche Nachspeisen sie uns anbieten könnte – erst die Chefin kann mit dem tatsächlichen Angebot aushelfen.
Die Wahl fällt auf eine Germstraube (Euro 2,20), die mit Zucker bestreut serviert wird. Der kulinarische Abschluss ist ganz gut, wir trinken nicht ganz aus und bitten um die Rechnung. Exakt 33 Euro sind zusammengekommen für die Speisen und Getränke – der Preis ist ok.
Zum Fazit: der Buschenschank Zweytick hat uns vom Ambiente her auf der Terrasse leider nicht wirklich an einen Buschenschank, sondern eher an ein Restaurant erinnert. Das Service vertreten durch die Chefin war ok, die junge Dame war allerdings sichtlich nicht vom Fach und nicht besonders bemüht. Die von uns gegessenen Speisen haben uns nicht sonderlich begeistert – immerhin der Ausblick ist positiv erwähnenswert.
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