Der Kamaldulenserhof: Ein altehrwürdiges Gemäuer; als in Sievering noch viele kleine Heurige gediehen, wurde er eher sporadisch von Gastwinzern bewirtschaftet. Nunmehr betreibt Herr Gerhard Draginec dort einen Buschenschank in Teilzeit, Aussteckzeiten siehe Homepage.
Es ist ein kleiner Familie...Mehr anzeigenDer Kamaldulenserhof: Ein altehrwürdiges Gemäuer; als in Sievering noch viele kleine Heurige gediehen, wurde er eher sporadisch von Gastwinzern bewirtschaftet. Nunmehr betreibt Herr Gerhard Draginec dort einen Buschenschank in Teilzeit, Aussteckzeiten siehe Homepage.
Es ist ein kleiner Familienheuriger, und entsprechend bewerte ich ihn auch.
Das Ambiente ist wahrhaft urig: Kreuzgewölbe in den Gaststuben, Holzbretterboden, Mobiliar verschiedener Machart (und wahrscheinlich zum Teil älter als ich :-) ). Zeitgenossen mit extremer Tabakphobie werden vermutlich die Trennung von rotem und grünem Bereich unbefriedigend finden (im Sommer gibt es einen Gastgarten im Innenhof), und wer auf dem Häusl elektronische Steuerung und Enterprise – Design möchte, wird auch enttäuscht sein. :-)
Das kalte Buffet (im Nichtraucherraum) ist klein, aber gut bestückt. Die Selchwaren, Käse, Blunz’n etc. sehen gut aus. Ich nahm mir eine Haussulz (ist wohl wirklich hausgemacht, eine richtige Sulz, keine Presswurst vom Fleischhauer) mit Kernöl (das war natürlich kein „Single Malt“, wie Steirer auf dem Foto bestimmt sehen können). Das Wachauer dazu war frisch (auf)gebacken. Das andere Gebäck sah auch gut aus, und das Schwarzbrot (ein großer Wecken) dürfte auch von einem Bäcker des Vertrauens stammen. Den gerühmten Beinschinken gab es erst später, so habe ich keinen geschmacklichen Eindruck davon. An Süßem gab es nur fertig Abgepacktes (die „üblichen Verdächtigen“). Dem Buffet würde ich insgesamt (auch von früheren Besuchen) die Note „gut“ geben, doch bei einem Heurigen geht es schließlich nicht nur um Speis, sondern auch um Trank.
Der Wirt ist sehr freundlich und aufmerksam. Wenn mehr los ist, kann es allerdings schon passieren, dass er Bestellungen verwechselt.
Das Lokal lebt vorwiegend von Stammgästen, vermutlich vor allem aus der näheren Umgebung. Bei einem früheren Besuch war einmal ein Tisch voll besetzt mit Sieveringern, die sich mit Weinbau befassen, und sich auch über die vielen Betriebe unterhielten, die nunmehr geschlossen sind. Nur zweimal bisher habe ich erlebt, dass Touristen in das Lokal schauten; die drehten dann aber gleich wieder um. :-)
Für Liebhaber des Urigen ein empfehlenswertes Lokal!
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