Durch einen Tip von lieben Freunden sind wir auf den Weiherwirt in Salzburg aufmerksam geworden und haben für Montag Abend einen Tisch für uns per mail reserviert. Die Antwort kam kurz darauf, man freue sich auf uns.
Der Weiherwirt liegt direkt am Leopoldskroner Teich im Süden von Salzburg. W...Mehr anzeigenDurch einen Tip von lieben Freunden sind wir auf den Weiherwirt in Salzburg aufmerksam geworden und haben für Montag Abend einen Tisch für uns per mail reserviert. Die Antwort kam kurz darauf, man freue sich auf uns.
Der Weiherwirt liegt direkt am Leopoldskroner Teich im Süden von Salzburg. Wir hatten beschlossen, auf das Auto zu verzichten - nicht nur aufgrund der spannenden Einbahnführung in Salzburg, sondern auch um einen guten Wein genießen zu können. Die öffentliche Anreise war schnell organisiert, nach der Busfahrt wartete noch ein rund 15 minütiger Fußmarsch, bis wir tatsächlich am Restaurant angekommen waren. Das Lokal liegt recht idyllisch direkt am Leopoldskroner Weiher, ein kleiner Spazierweg führt direkt am Gebäude vorbei, gegenüber liegt das Schloss Leopoldskron.
Man betritt das Restaurant über den großen Gastgarten - die Wettervorhersage war leider nicht sehr vielversprechend, dementsprechend entschlossen wir uns gleich im Inneren Platz zu nehmen. Die Begrüßung war sehr freundlich, unsere Reservierung wurde auf einem Zetterl gefunden - eventuell würde sich die lnvestition in ein schönes Reservierungsbuch lohnen. Man begleitet uns in den sehr schön gestalteten Innenbereich, wir waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen Gäste, der Rest saß (noch) im Freien. Uns wurde ein Zweiertisch zugewiesen, der so wie alle anderen Tische auch bereits sehr schön eingedeckt war.
Das Serviceteam bestand aus zwei freundlichen jungen Damen und einem jungen Mann, der Chef (?) oder Restaurantleiter half ebenfalls ab und an aus. Es wurde uns die sehr schön gestaltete Speisekarte gereicht und der Aperitif-Wunsch abgefragt. Wir entschieden uns für einen Prosecco, ein kleines Bier und eine Karaffe Wasser, die ohne Verrechnung blieb.
Die Karte war erfrischend überschaubar, bot aber trotzdem genügend Auswahl für jeden Geschmack. Es wurde ein Abendmenü, das drei Gänge mit einer Auswahl von jeweils zwei Gerichten pro Gang um attraktive 29 Euro angeboten - die einzelnen Speisen konnte man auch a la carte bestellen. Fr. bluesky und ich entschieden uns beide für das Menü, wobei wir uns lediglich beim Hauptgang für die selbe Speise entschieden hatten (Paillard vom Jungrind mit Risotto, der bestimmt auch sehr gute Zander blieb an diesem Abend verschmäht), bei Vor- und Nachspeise jeweils unterschiedliche Gerichte probierten.
Das Ambiente im Innenbereich wirkte sehr hochwertig - warme Brauntöne, die Deko perfekt abgestimmt, moderne Lampen, hier hatte sich jemand wirklich Gedanken gemacht und verstand sein Handwerk.
Das einheitlich gekleidete Service konzentrierte sich natürlich vorwiegend auf den Aussenbereich, in dem wesentlich mehr Gäste waren, war aber trotzdem mehr oder weniger regelmäßig auch bei uns präsent.
Die Vorspeise: Eierschwammerl-Buttermilchsuppe mit Hirschschinken für Fr. bluesky. Die Einlage kam im separaten Schüsserl daher - der Löffel wurde leider nicht zuvor eingedeckt, sondern erst auf Nachfrage gebracht. Die Suppe kam sehr gut an, war geschmacklich interessant, der Schinken wunderbar zart.
Mein Vitello Tonnato mit Käferbohnen auf steirische Art klang nicht nur spannend, es schmeckte auch sehr gut und erfrischend. Lediglich der durch eine Abdeckhaube entstandene Rand, der auf manchen Tranchen entstanden ist trübte das Bild ein wenig. Trotzdem ein sehr guter Auftakt, vielleicht eine Spur zu Mayonnaise lastig.
Wir bestellten zum Hauptgang zwei Achterl Sauvignon blanc, die mit einem Glas Wasser serviert wurden - davon hielt auch der Umstand nicht ab, dass eigentlich schon zwei Glas Wasser am Tisch standen - nun warens vier.
Hauptspeise: Paillard vom Jungrind mit Risotto wie erwähnt von uns beiden bestellt. Das Gericht war opisch sehr schön angerichtet, das Fleisch perfekt gebraten. Der Risotto geschmacklich sehr gut und genau mit dem richtigen Biß, das Safterl perfekt. Wir waren beide begeistert und zufrieden, uns für das Gericht entschieden zu haben.
Vor der Nachspeise wünschten wir uns eine kleine Pause und bestellten noch ein Achterl Zweigelt. Inzwischen hatte es wie angekündigt zu regnen begonnen und sämtliche Gäste drängten aus dem Gastgarten in den Innenbereich.
Bei der Nachspeise wurden von uns wieder beide angebotenen Speisen gewählt: die Käseauswahl mit Chutneys für mich war ein sehr guter Abschluss eines perfekten Dinners. Die verschiedenen Käsesorten waren gut ausgewählt, das dazu gereichte Nuss- und Toskanabrot passte ausgezeichnet.
Madame entschied sich für eine Creme Brulee, die untypisch fruchtig war und sehr gut ankam. Um zu Rechnung zu kommen mussten wir uns wieder ein wenig bemühen - 80 Euro fanden wir in jedem Fall angemessen.
Zum Fazit: Das Ambiente ist sehenswert und sehr geschmackvoll. Die von uns gegessenen Speisen waren durchwegs sehr gut und schmackhaft - in der Küche werken Profis mit Sinn für die verarbeiteten Produkte.
Schwächste Komponente an diesem Abend bleibt das Service. An Freundlichkeitkeit hatte es nicht gemangelt, trotzdem irgendwie an Intuition und Selbstsicherheit am Umgang mit dem Gast. So fehlte mehrfach das Besteck, dafür wurden wir mit Wassergläsern überversorgt, alles zwar nur Kleinigkeiten, trotzdem trübten sie das sonst gute Gesamtbild.
In Summe kann ich den Weiherwirt trotzdem ohne Risiko weiterempfehlen, wenn das Service noch ein wenig zulegt, wird sich der Weiherwirt ohne Probleme in die Liste der Salzburger Toplokale einreihen.
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