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Di, 3. Dez 2024

Ulrich

St. Ulrichsplatz 1, Wien 1070
Küche: Internationale Küche
Lokaltyp: Restaurant, Bar, Café
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Ulrich

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

am 4. Juli 2015
SpeisenAmbienteService
Richtig gut essen – das macht jeder gern. Junge Leut‘, genauso gern wie jene, die diese Welt schon länger erkundet haben. Kreative, alternative, konservative, intellektuelle, wohlhabende und vor allem wohlwollende Menschen und auch solche, die sich gar nicht in eine Schublade stecken lassen wolle...Mehr anzeigenRichtig gut essen – das macht jeder gern. Junge Leut‘, genauso gern wie jene, die diese Welt schon länger erkundet haben. Kreative, alternative, konservative, intellektuelle, wohlhabende und vor allem wohlwollende Menschen und auch solche, die sich gar nicht in eine Schublade stecken lassen wollen: nämlich wir – sitzen im Ulrich. Und alle bekommen dort das Gleiche - eben das: richtig gutes Essen. Und das in einer Atmosphäre, die von der Überzahl dort geprägt ist: von den Wohlwollenden.

Unter Pazifisten fühlen wir uns besonders wohl. So entspannte Sitznachbarn haben wir gern. Da können die auch ganz nah an uns heranrücken am Bankerl im schönsten Gastgarten Wiens (zumindest für dieses Jahr 2015). Aber auch die Servicemannschaft – wenn nicht ganz professionell unterwegs, dann aber angenehmst freundlich und engagiert. Aber in der sympathisch lockeren Atmosphäre wäre Professionalität und Perfektionismus sowieso fehl am Platz.

Das Lokal schlüpft von der verkehrsstarken Burggasse einen Meter ins ruhige Abseits am Ulrichplatz. Einmal halb um’s Eck und man ist in einer ruhigeren Welt. Kann man im Ulrich von Innenraumdesign sprechen? Ja, doch. Großer Mittelpunkt ist die riesige offene Küche und die Bar. Rundherum schlicht – aber ein charmant chaotisches Industrial Design. Nein, nicht unterkühlt – sehr gemütlich.

Ebenso draußen: trotz historischem Boden, der alles doch recht uneben und holprig macht, sitzt man mehr (auf den Hochbänken und –tischen) oder weniger bequem auf bunten Holzsprossensesseln. Die beliebteren Hochbänke- und Tische umfassen den bunt bestuhlten Schanigarten. Wohlfühlatmosphäre pur.

Auf der Grundlage lässt sich’s umso besser speisen. Im Mädelsolo schon oft vorgekostet und für absolut würdig empfunden – wird nun im Duo der Gastgarten belagert. Es ist kühl an dem Nachmittag – aber ein spätes Mittagessen bringt uns sicher wieder auf Betriebstemperatur. Obwohl es muss nicht unbedingt Mittagessen sein – am Wochenende gibt’s Frühstück bis 16h. Kleine Teller (einheimische Tappas) gibt’s ab 11.30h vermutlich immer. Auch später abends an der Bar. Große Teller (Hauptspeisen) zu humanen Küchenzeiten – die aber großzügig gestaltet sind. Kaffee und Süßes – gibt’s natürlich auch. Eigentlich ein Platz für alle kulinarischen Belange zu jeder Tageszeit.

Also wird am Nachmittag ein Frühstücksbrot (Vollkorn vom Joseph) bestellt mit Rotem Rüben Hummus, Gurken und Sprossen. Wir wissen zwar immer noch nicht über das Warum des Joseph-Hypes bescheid – obwohl wir wirklich mehrmals versucht haben, dem auf den Grund zu gehen. Vergebens. Ist aber eine andere Geschichte. Der Belag war sehenswert und ausgezeichnet. Pink, grün und ein Haufen knackiger heller Sprossen verschiedenster Art oben drauf. Eigentlich hätte das schon gereicht.

Aber das konnte die Brotvernichterin ja vorher nicht ahnen und hat vorsorglich, aber auch der tollen Kombination wegen, noch einen kleinen Teller mit Oliventapenade, Feta, Babybasilikum und kleinen Paradeisern dazu bestellt. Geschmacklich jede einzelne Komponente eine Sensation. Babybasilikum hat wirklich eine Besonderheit für sich. Sehr intensiv, trotzdem fein und grasig fruchtig. Tapenade von schwarzen Oliven – sehr würzig. Gebratener Feta ebenso. Das ist zu viel an Würzigkeit. Das gleiche Gericht wurde letztes Mal mit einem sehr feinen Ziegenfrischkäse mit Honignote serviert. Ebenfalls kurz angebraten. Der war leicht süßlich und hat das stark Pikante wieder bestens ausgeglichen oder gar ergänzt. Der salzige Feta ist da zu viel. Aber das pinke Hummus-Brot bringt alles wieder ins Lot.

Außergewöhnliche Teesorten und Hauslimonaden sind im Angebot. Die Pink Grapefruit mit Thymian ist leicht herb, sauer und bittersüß zugleich. Eine gute Idee – erfrischend. Diesmal verlangt die Außentemperatur nach etwas wärmenden und zu dem gewählten Essen passt der heiße Aufguss vom Beerentee mit roter Rübe super. Schmeckt.

Auch die Ingwervariante der Hauslimonade ist gut trinkbar. Man kann da je nach Speisenbegleitung variieren – es muss ja nicht immer Wein sein. Die Smoothies (Green Machine) sind hochwertigste Nährstoffbomben. Top Ware – guter Stoff.

Die Flats (hauchdünne Teigfladen) sind ebenso eine selbstgemachte Eigenkreation des Lokals. Die Besonderheit daran ist die wirklich gelungene Getreidemischung des verwendeten Mehls. Irgendwas vollwertiges. Nussiges. Braunes. Malziges. Griesartiges. Mit Mohn.

Die gibt’s pur als Beilage oder zum Dippen – so knusprig fein und trotzdem leicht kernig. Oder richtig ordentlich belegt. Und der Belag ist nicht nur herrlich reichhaltig und vielseitig. Bislang verkostet: Pilze mit Ziegenkäse und Jungspinat ist eine tolle Kombination. Vor allem wegen der süßsauer eingelegten roten Zwiebel obendrauf. Eine Geschmacksbombe. Der einzige Haken: manchmal ist der Belag dann so üppig, dass der Teig mittig nicht ganz durch ist – stört aber irgendwie nicht – der gute Geschmack macht halt alles wieder gut.

Diesmal wird aber jede Form von Brot vernichtet. Flat kommt pur zum Vorspeisenteller. Sauerteigbrot vom Joseph auch mit dabei – damit hätten wir alles Brotsorten am Tisch. Und eben auch einen Streifzug durch die kleinen Teller der Speisenkarte. Da ist: Hummus, Chorizo, Manchego, Oliven, Schwarze Olivencreme, Feta, Mangalitzaripperl mit senfigem Coleslaw, Vogerl-Erbsenschoten-Petersilsalat, Hühner Kimchisalat (scharf), Avocadosalat, Oktopus gegrillt am Spieß, Fenchelkraut. Ja davon wird man ordentlich satt. Ganz sicher. Damit hat der schwache Esser nicht gerechnet und sicherheitshalber noch einen kleinen Teller mit getrüffelten Champignons, selbstgemachter Remoulade (ganz offensichtlich selbstgemacht) und knuspriger Petersilie dazu bestellt. Es war verdammt viel, aber dermaßen gut, dass alles restlos verputzt wurde.

Ganz winzig klein ist der Schokoshot. Ein glänzend überzogener kleiner Schokokuchenwürfel, der allerfeinstens und dennoch richtig stark nach Schokolade schmeckt. Zum erfreulich guten Kaffee (auch mit Sojamilch) – perfekt.

Wirklich top Zutaten, die zu Speisen gestaltet werden, die uns sehr gut gefallen und ganz nach unserem Geschmack sind. Egal wann - es gibt immer unkompliziertes Essen, das bestens schmeckt. Wir kommen jetzt öfter – weil’s einfach absolut passt für uns.
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dieBrotvernichter

Nur weil das Angebot rar ist, muss man doch nicht das geringste Übel wählen oder? Brot vom Gragger ist weitaus besser und für uns auch preiswertig im wahrsten Sinn des Wortes. Zwar kein Wiener, aber in Wien erhältlich: Kasses. Unser Favorit bisher - sowohl Sortiment als auch Geschmack und Konsistenz. Und natürlich: unsere Bäckerin ums Eck.

5. Jul 2015, 08:25Gefällt mir
am 30. April 2015
SpeisenAmbienteService
Also ich kann mich den Vorschreibern nur sehr bedingt anschließen: Das Ambiente ist OK ("nett") - aber eben einfach schon zu oft gesehen in "Bobostan" und Umgebung, und erinnert irgendwie schmerzlich an "Systemgastronomie". Das Personal ist bemüht und freundlich, aber das war's dann schon auch – ...Mehr anzeigenAlso ich kann mich den Vorschreibern nur sehr bedingt anschließen: Das Ambiente ist OK ("nett") - aber eben einfach schon zu oft gesehen in "Bobostan" und Umgebung, und erinnert irgendwie schmerzlich an "Systemgastronomie". Das Personal ist bemüht und freundlich, aber das war's dann schon auch – denn zum Essen würde ich sicher nicht mehr hierher kommen.

Vorspeise: Büffelmozzarella-Flat mit Tomatenragout (sollte so eine Art Flammkuchen sein) kam völlig kalt, der steinharte "Unterboden" fast ungenießbar (6,–). Auf die Reklamation hin bzw. die Bitte, das Ganze noch einmal 2 Min. in den Ofen stellen, kam dann ein neuer "Flat" mit zwar warmem Unterboden, aber wiederum eiskaltem Büffelmozzarella (direkt aus dem Kühlschrank ...).
Meine Anregung: Erstens einmal in den Elsass fahren und selber probieren, wie ein "Flammkuchen" wirklich schmeckt – und zweitens, warum nicht den Mozzarella die letzten 1-2 Minuten mit in den Ofen nehmen, damit man ihn irgendwie auch schmeckt?
Hauptspeise: Bärlauch-Manchogo-Risotto mit Garnelen (11,–). Vom "Biss" her war der Risotto noch halbwegs OK, aber leider völlig versalzen und mit Bärlauch überfrachtet. Dazu noch der geschmolzene Frischkäse, der auf dem Risotto wie zwei hinaufgepampte Esslöffel Mayonnaise wirkte (und schmeckte) und das Ganze noch zusätzlich "aufgeilte". Ich bin eh eher auf der "würzigeren" Seite, aber diese Salz- und Fettfracht war weder mit (extra dazu bestelltem) Brot und Salat, noch mit Mengen von Wasser und Wein kompensierbar. Apropos Salat: Dieser sollte ein "gemischter Blattsalat" sein, bestand aber ausschließlich aus Blattspinat (... war aber eh OK). Lobenswert hervorzuheben ist, dass der Risotto (auf meine Beanstandung hin; siehe oben) nicht verrechnet wurde und als "Entschädigung" ein (kostenloses) Dessert (oder ein Schnaps) angeboten wurde. Dies kommt leider viel zu selten vor.
Getränke: Schladminger Bier - ausgezeichnet! Grüner Veltliner auch nicht schlecht, aber leider nur ein einziger zur Auswahl.

Fazit: Auf ein Bier/Achtl/Snack jederzeit – zum Essen nur im Notfall. Aber nachdem die Hütte zum Bersten voll ist - dürfte ich mit meinen "Ansichten" vermutlich ziemlich daneben liegen ......
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1 Kommentar
dieBrotvernichter

Ein Lesenswert für die Ortsbeschreibung: "Bobostan"

30. Apr 2015, 09:32Gefällt mir
am 18. Jänner 2014 · Update 22. Jän 2014
SpeisenAmbienteService
Vom Blitz der Spontanität gestreift entscheide ich mich dem innerstädtischen Trubel zu entgehen und lande am Fuße des Spittelbergs. Im Souterrain neben der Ulrichskirche wartet ein minimalitisch eingerichtetes (momentan würde man sagen) Hipster-Lokal. Grobes Holz, weiße Wände, freiliegende Lüf...Mehr anzeigenVom Blitz der Spontanität gestreift entscheide ich mich dem innerstädtischen Trubel zu entgehen und lande am Fuße des Spittelbergs.

Im Souterrain neben der Ulrichskirche wartet ein minimalitisch eingerichtetes (momentan würde man sagen) Hipster-Lokal. Grobes Holz, weiße Wände, freiliegende Lüftungsrohre und ein Hauch Retro. Klar und offen, gefällt gut!
Ein Schritt ins Lokal und schon wird von allen Seiten freundlich gegrüßt. Kaum im Polster der Sitzbank versunken, schon steht einer der jungen Angestellten mit zwei Karten bereit. A5-Hefterl für Getränke, A4-Einzelblatt für Speisen.
Erheiternd die Frage, ob man frühstücken oder zu Mittag essen will...es ist mittlerweile vier Uhr. Studentengrätzl halt.
Am Nachbartisch sticht mir ein Etikett ins Auge:"Krahu - pannonischer Cidre". Wieder so ein Marketing Schmäh? Das Goldkelchen fand ich aber auch durchaus gelungen. Wird probiert!
Kürbisrisotto mit quasi-Feta, Kernöl und Kürbiskernen soll auf den Teller.

Der vergorene Apfelsaft schmeckt authentisch, fruchtig, spritzig, nicht zu süß.
Gleichbleibend die Authentizität in puncto Risotto. Schöne Kürbisfrucht, auf den Punkt gekocht und gut abgeschmeckt. Auch die Käsewürfel vom Schaf fügen sich gut ins Gesamte ein, eine Spur mehr Würze würd's vertragen. Selbst ist der Mann und greift zur Pfeffermühle und den Salzflocken.

Der Kellner agiert überaus sympathisch, unaufgeregt und angenehm zurückhaltend, gleichzeitig aber sehr aufmerksam.

Insgesamt ein sehr lässiges Lokal (oder "chillig", wie es neudeutsch heißt), in dem man es lange aushält und nebenbei noch gut isst! Werde ich mir für weitere spontane Ausflüge in den Hinterkopf hämmern.
Frische internationale Küche und eine nicht uninteressante, zum größten Teil heimische, Weinkarte.

Ein Umfaller im Vorbeigehen lohnt sich in jedem Fall!
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St. Ulrichsplatz 1, Wien 1070
7. Bezirk - Neubau

Ulrich - Details

Features: Gastgarten, Frühstück
Kartenzahlung: VISA MC BANKOMAT
Öffnungszeiten: Website prüfen
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