Am Samstag war es endlich soweit – diesmal sollte es tatsächlich klappen mit dem Besuch im Torona. Nach zwei gescheiterten Versuchen auf gut Glück – das Lokal war beide Male übervoll - wurde diesmal online reserviert. Das angekündigte Bestätigungsmail blieb leider aus, meine telefonische Rückfrag...Mehr anzeigenAm Samstag war es endlich soweit – diesmal sollte es tatsächlich klappen mit dem Besuch im Torona. Nach zwei gescheiterten Versuchen auf gut Glück – das Lokal war beide Male übervoll - wurde diesmal online reserviert. Das angekündigte Bestätigungsmail blieb leider aus, meine telefonische Rückfrage zum Status wurde höflich positiv beantwortet, das Mail war wohl irgendwo verloren gegangen, aber der Tisch sei reserviert.
Pünktlich waren wir Vorort, das Lokal war schon recht gut besucht. Betritt man das Torona steht man wie so oft direkt vor einer Bar (mit „Durchblick“ auf die Küche) und damit auch mitten im Raucherbereich. Rundum stehen Hochtische, Barhocker, Bänke an den Wänden. Leider gibt’s keinen ausgewiesenen bzw. für uns erkennbaren „Empfang“, so kämpften wir uns zum Eingang der Bar durch, wo uns die Wahrscheinlichkeit, auf das Service zu treffen recht hoch erschien.
Nach kurzer Wartezeit wurden wir von einer sehr beschäftigten Servicekraft nach unserem Begehr gefragt – ein Gefühl willkommen zu sein kam bei uns nicht so wirklich auf. Die Reservierung wurde gefunden und wir zu unserem Tisch im NR Bereich geleitet. Tisch ist eigentlich übertrieben, Tischchen wäre die passendere Bezeichnung. Getränkekarte und Speisekarte, beides im Folder-Format, sowie das Besteck lagen bereit, das Tischchen schmückte eine Kerze im Glas.
Wir bestellten jeweils ein Achterl Valdemar Rioja sowie Marques de Montanana, die prompt und mit einer Karaffe Wasser serviert wurden.
Bei der Durchsicht der Karte fiel mir auf, dass sich die Preise von der Karte auf der Homepage unterschieden…eine kleine Nachlässigkeit, die eigentlich rasch beseitigt werden könnte.
Wir bestellten bei unserer recht jungen, aber offensichtlich aus Spanien stammenden Servicekraft zu Zweit eine zusammengestellte Sechserkombination Spieße, um möglichst viele der gepriesenen Pinchos probieren zu können.
Kurz darauf wurden vier unterschiedlichen Saucen gebracht - leider ohne weitere Erklärung, um welche Saucen es sich handelt - damit war unser Tischchen quasi auch schon voll. Die Saucen wurden in vier Rex-Glaserl in einem Holzgestell gereicht - nett anzuschaun, da sie aber wie ein Wanderpokal im Laufe des Abends von Tisch zu Tisch gehen, drängt sich mir die Frage nach der Hygiene auf. Die Karte klärt uns nachträglich auf: es handelt sich um eine Andalusische Sauce, einen Sauerrahm Dip, Preiselbeeren in irgendeiner Form und Aioli.
Der NR Bereich ist recht gut besucht – zwei größere Gruppen feiern ihre Anlässe, einige Pärchen unterschiedlichsten Alters sind neben uns ebenfalls zu Gast. Das Ambiente ist recht gelungen - die Möblierung wurde harmonisch und gekonnt in das alte Gemäuer integriert – leider wie erwähnt zu Lasten der Tischgrößen. Durch das Gewölbe kommt es natürlich zu einem recht hohen Geräuschpegel durch die Gäste selbst und unterstützt zusätzlich durch die ein wenig zu laute, aber thematisch passende Musik.
Eine Glastüre würde Raucher von Nichtrauchern trennen – leider blieb sie ständig geöffnet und speziell die Tische nahe der Tür kommen in den Genuss der einen oder anderen Schwade.
Die 6er Kombi wird serviert und es stellt sich die Frage des Abends: Wo stellen wir es denn hin? Es beginnt das große Rücken und Schieben und tatsächlich gelingt es, die „Platte“ im Sinne einer Presspassung zwischen Saucen, den Weingläsern und den schmalen Tellern zu platzieren.
Optisch ist alles recht attraktiv angerichtet; mittig der interessant marinierte Salat, (Blattsalate, Gurken, Tomate und eine geschnitzte Zitrone als „Krönung“), der bei der bestellten Kombi ebenso wie die Kräuteroliven, die Gewürzmandeln und die sonnengetrockneten Tomaten inkludiert sind. Strahlenförmig angeordnet die 6 Spießchen jeweils auf einer mehr oder weniger getoasteten Weissbrotscheibe angerichtet. Teil der Kombi sind Rinderfilet mit Champignons und Zwiebel, Riesengarnelen mit Oliven und Chorizo, Hühnerbrust mit Broccoli und Polenta, Schweinefilet mit Pflaumen im Serranomantel, Lammsteak mit Gemüse und Kräuterkartoffel und ein Gemüsespieß mit einem Kartoffellaibchen. Die Spieße waren von recht unterschiedlicher Qualität von sehr gut (Schweinefilet) bis muss man nicht mehr haben (Gemüsespieß). Man muss recht flott essen, um die letzten Spieße noch Handwarm genießen zu können – ein vorwärmen der Platte schließt sich wegen dem ebenfalls darauf befindlichen Salat wahrscheinlich aus.
Es dauert eine gewisse Zeit, bis die leeren Teller abserviert werden, das ist uns bei den anderen Tischen ebenfalls so aufgefallen. Wir nehmen noch ein Glas Montanana und einen Flan con Caramel, der wiederum sehr schön angerichtet ist, sich allerdings nicht wirklich nach unserem Geschmack herausstellt.
Die Rechnung kommt auf Nachfrage sehr rasch – man braucht wohl den Tisch für neue Gäste – mit knapp 53 Euro an der oberen Grenze vom mittleren Bereich.
Wiederum ungegrüßt verlassen wir durch den inzwischen sehr vollen Barbereich das Torona mit gemischten Gefühlen, die Vorfreude ist leider nur teilweise begründet gewesen.
Fazit: Das räumliche Ambiente ist sicher etwas Besonderes, durch die sehr kleinen Tische und den hohen Lärmpegel geht leider einiges davon wieder verloren. Das Service wirkt bemüht, ist aber deutlich überfordert, was sich in der verbesserungswürdigen Ansprache zum Gast, in der mangelnden Serviceorientierung und einfach im fehlenden Überblick zeigt – vielleicht ist einfach die Anzahl an Mitarbeitern zu gering. Die Speisen sind durch ihre Zubereitung auf Holzspießchen nur relativ „außergewöhnlich“, die Präsentation verdient allerdings ein Lob.
Tipp: aus Platzmangel am Tisch lieber keine Spießkombination wählen; wir werden wenn, dann nur mehr auf ein Glas guten, spanischen Wein vorbeischauen.
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