Auf der leidenschaftlichen Suche nach einem schönen kulinarischen Erlebnis, trieb es uns nach Brixen im Thale. Unsere Suche endete im Thalhof.
Brixen einer der Vororte des bekannten Kitzbühel, bildet im Winter mit Orten wie Söll (Schindlerhaus!!) Scheffau oder Ellmau eine Schiliftgemeinschaft u...Mehr anzeigenAuf der leidenschaftlichen Suche nach einem schönen kulinarischen Erlebnis, trieb es uns nach Brixen im Thale. Unsere Suche endete im Thalhof.
Brixen einer der Vororte des bekannten Kitzbühel, bildet im Winter mit Orten wie Söll (Schindlerhaus!!) Scheffau oder Ellmau eine Schiliftgemeinschaft und ist somit ein ernst zu nehmender Anziehungspunkt für Winter wie auch Sommertouristen.
Die verwöhnten Tiroler dürfen sich also des guten Zuspruchs vieler Gästescharen aus den Niederlanden und nicht zuletzt aus Deutschland gewiss sein. Die Frage die sich mir immer wieder stellt, wollen Tiroler Ihre ausländischen Gäste auch gastronomisch verwöhnen? Wenn ja, mit welchen regionalen Köstlichen wollen sie dies tun, beziehungsweise gar die Einheimischen damit überzeugen.
Wir betraten den Thalhof, sofort werden wir von einer äußerst netten Dame in Empfang genommen. Nach der Übergabe der Speisekarten, entschlossen wir uns für einen Campari Soda als Aperitif. Die Speisekarte besteht aus „treffsicheren“ Gerichten. Keine gewagten Kreationen und vor allem KEINE TIROLER SCHMANKERLN.
Wir fragten bei unserer Kellnerin nach, welche Tagesspezialitäten es denn noch gäbe. „Wir haben heute frischen Saibling herein bekommen, den gibt´s mit Kartoffelgratin oder Eierschwammerlnudeln.“ antwortete die charmante Kellnerin, die sich später als Chefin des Hauses zu erkennen gab.
Nun, im Thalhof gibt es als Vorspeisen: vor allem Salat. Entweder mit Brotchips oder Backhenderl. Man kann die Salate groß oder klein bestellen, ach ja, fast hätte ich es übersehen, es gibt noch den knackigen Salat mit Pfifferlingen.. Na dann haben wir ja Glück, dass wir heute gerne Salat essen wollten..
Die Vorspeise
Wir aßen den Salat mit Brotchips. Das Dressing war nicht sauer der Salat mundete. Darauf wurden Knödelscheiben gestreut die vorher angebraten wurden. (mehr kann ich zu dieser bescheidenen Kreation nicht beitragen)
Hauptspeise
Wir entschlossen uns tatsächlich für den Saibling. Filets wurden ohne Haut brav angebraten. Dazu gab es eine leichte Fischsauce. Die dazu gereichten Nudeln mit Eierschwammerln (touristisch korrekter: Pfifferlinge) waren ebenfalls brav, mehr noch, sie mundeten dazu sehr gut. Meine bessere Hälfte bestellte das gefüllte Kalbsschnitzel. Die Beilage dazu waren (erraten) Nudeln. Auch dieses Gericht kann man als handwerklich gut ausgeführt bewerten. Die Fülle bestand aus Schafskäse und Vulcano Schinken. Ein dazu serviertes Bärlauchpesto sorgte für mehr Würze als unbedingt notwendig, was aber Geschmackssache ist.
Desserts
Hier wollten wir alles ausprobieren. Deshalb entschlossen wir uns für eine Variation. Die Desserts bestanden aus den Klassikern der internationalen Küche. Tiramisu, Erdbeersorbet, Vanilleeis und last but not least, sonst wäre die Liste nicht komplett, das seit Jahren bewährte Mousse au Chocolat. ABER: tatsächlich befanden sich auch noch Topfenknödel auf dem Teller. Hier gibt es nun doch eine Hymne auf den Koch. Die Knödel waren hervorragend! Ganz große Klasse. Kompliment. Alle weiteren, vorher genannten Dessertbestandteile waren wieder sehr brav zubereitet, da kann man überhaupt nicht meckern.
Das ist eigentlich auch schon das Stichwort für das Fazit zum Thalhof. Man kann hier nicht meckern. Die Crew des Restaurants bricht sich kein Bein. Bewirtet seine Gäste brav mit internationaler Küche. Ergänzt mit Klassikern die man kennt, die dann viele Gäste dann eben doch bestellen (Schnitzel meets Steak) Inspirierend ist das alles aber nicht. Die Berge, die Natur ist so einzigartig, schade, dass der Thalhof nicht ein paar starke Akzente dieser Region auch kulinarisch widmet (Rollgerstl, Kaspressknödel,..)
Ein großes Kompliment dem Team, rund um die Chefin die dem Gast einen schönen Abend verschaffen. Wohlfühlen, hat aber seinen Preis. Wir tranken brav glasweise den offenen Wein (gut) und wurden bei der Rechnung mit 136..- doch ein wenig überrascht (wir waren zu dritt). Für Besucher dieser Gegend, die sich keine tiroler Spezialitäten wünschen, ist der Thalhof wohl als eine der besseren Adressen in dieser Region zu nennen. Wohlgefühlt haben wir uns hier sehr.
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