Letzten Donnerstag überrascht mich der kulinarische Wegbegleiter bei unserer regelmäßigen Diskussion wohin uns die Mittagspause denn führen sollte – er hat Lust auf Sushi. Kein leichtes Unterfangen in der Gegend, in der wir sind, aber ich war ebenfalls nicht abgeneigt und nach kurzer Recherche fü...Mehr anzeigenLetzten Donnerstag überrascht mich der kulinarische Wegbegleiter bei unserer regelmäßigen Diskussion wohin uns die Mittagspause denn führen sollte – er hat Lust auf Sushi. Kein leichtes Unterfangen in der Gegend, in der wir sind, aber ich war ebenfalls nicht abgeneigt und nach kurzer Recherche führt uns der Weg mal wieder in die Shoppingcity Seiersberg.
Die Gastronomie in Einkaufszentren ist ja eigentlich eher dafür bekannt, den schnellen Hunger zwischendurch zu stillen – wir sind gespannt, wie sich das mit Sushi bewerkstelligen lässt. Ziel unserer Exkursion ist das Sushi Yan, ein kleines Lokal im Obergeschoss des Centers, das mir früher schon aufgefallen ist, ich aber bisher noch nicht besucht hatte. Die zentrale Lage ist prinzipiell nicht schlecht, das Lokal selbst ist sehr überschaubar. Einige Tische - mögen es sieben „drinnen“ und vier im Gangbereich sein – sowie eine Theke mit Hockern, das wars vom Platzangebot her. Die Abgrenzung zum Gang wurde mit Bambusästen ausgeführt, die Tische sind simpel und aus hellem Holz, so wie der Rest der Einrichtung.
Wir suchen uns knapp nach Mittag einen freien Tisch, die Sessel sind vergleichsweise niedrig und trotz angedeuteter Polsterung eher hart. Wir werfen einen Blick in die Karte, die in Form eines Folders im Aufsteller steckt. Das Angebot ist nicht überraschend, Sushis, Bento-Boxen, Suppen, Wok Gerichte. Der ältere Herr aus dem Service entdeckt uns, begrüßt uns sehr freundlich und nimmt sofort die Getränkebestellung auf. Wir haben die feste Absicht Sushi zu essen und so ist die Auswahl auch getroffen, bis unser großes Mineral Zitron (Euro 2,20) und der große Orangensaft mit Leitungswasser (Euro 3) serviert werden.
Unter den Gästen finden sich einige vermeintliche Stammgäste, die schon während des Bestellvorganges ausgefallene Menükombinationen diskutieren und sich Spezialgerichte zusammenstellen aber auch Laufkundschaft.
Das Ambiente empfinden wir als etwas puristisch, die Nähe zum Gangbereich muss einem liegen. Hinter der Theke werkt ein jüngerer Mann fleißig an der Herstellung der bestellten Gerichte, die Arbeitsteilung scheint gut zu funktionieren. Wir müssen nicht lange warten, bis unsere Vorspeisen serviert werden.
Der Kollege hat sich für die Misosuppe (Euro 2,50) entschieden, die im reinweißen Schüsserl am Unterteller serviert wird. Die Suppe kommt ohne jede weitere Einlage auf den Tisch und befriedigt geschmacklich nur bedingt. Gut ein Drittel bleibt zurück.
Meine Wahl fällt auf die süß-scharfe Suppe (Euro 2,50), die identisch zur Misosuppe serviert wird. Geschmacklich ist sie gut, mit mittlerer hintergründiger Schärfe, die Einlage besteht aus verschiedenen kleingeschnittenen Gemüsesorten und Pilzen.
Beim Abservieren wird sehr höflich nachgefragt, ob alles nach unserem Geschmack war, die Hauptspeise ist inzwischen fertiggestellt und wird kurz darauf serviert.
Wir haben uns beide ein Sushi-Set ausgesucht, wobei ich mich für das mittlere (drei Maki, acht Nigiri; Euro 9,80) und der Kollege für das große (drei Maki, 12 Nigiri; Euro 13,80) entschieden hat. Mehr oder weniger stilecht auf einem Holzbrettchen kommen die beiden Sets auf den Tisch. Kleine Schälchen für die Sojasauce ebenso wie die Sauce selbst stehen am Tisch bereit.
Die Nigiri sind von der größeren Sorte, handwerklich aber ganz passabel gefertigt. Der Reis ist gut und klebt vorallem so wie er sollte. Wir bekommen quer durch die Bank Tunfisch, Lachs, Garnele, bei der größeren Portion ist noch geräucherter Aal dabei. Die Maki sind klein und kompakt, aber nicht schlecht.
Der eingelegte rosa Ingwer und der Wasabi dürfen natürlich ebenfalls am Brettchen nicht fehlen.
Meine Entscheidung, die kleinere Portion zu nehmen war wohl richtig, denn der Kollege schwächelt ein wenig und zwei Stück bleiben am Ende übrig. Abserviert wird wie erwartet freundlich und mit Nachfrage – wir bitten um die Rechnung, auf die wir allerdings ein wenig warten müssen. Zum Kassieren kommt ein weiterer junger Mann, der die konsumierten Getränke und Speisen auf einem Kellnerblock (=Rechnung) notiert – in Summe geben wir knappe 34 Euro aus. Beim Gehen werden wir noch nett vom älteren Herrn verabschiedet – viel länger als eine gute halbe Stunde hat unser Besuch nicht gedauert.
Zum Fazit: Das Sushi Yan liegt im Shopping Center Seiersberg in der oberen Verkaufsebene. Das Ambiente ist simpel, die Sessel könnten gerne ein wenig bequemer sein. Man sollte keine Probleme damit haben, ohne Abtrennung quasi am Gang des Centers zu sitzen. Das Service war aufmerksam, vielleicht etwas zu hektisch, aber freundlich. Die von uns gegessenen Speisen waren gut wenn auch nicht besonders, bei den Sushi-Sets würde ich empfehlen, ein Mittleres zu wählen – außer man hat sehr großen Hunger. Für einen Snack zwischendurch beim Shoppen ist das Sushi Yan ok und dafür ist es ja auch ausgelegt.
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