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Do, 21. November 2024

Stubenberghaus

Am Schöckl 73, St. Radegund 8061
Küche: Steirisch, Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus
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Stubenberghaus

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

am 13. Juli 2015
SpeisenAmbienteService
Kürzlich erledigen wir an einem Sonntagvormittag bei nicht ganz perfektem Wetter die obligatorische jährliche Wanderung auf den Schöckl. Als kleine Belohnung beschließen wir in das Stubenberghaus einzukehren und uns dort ein Mittagessen zu gönnen. Das Gasthaus liegt an vorderster Linie mit di...Mehr anzeigenKürzlich erledigen wir an einem Sonntagvormittag bei nicht ganz perfektem Wetter die obligatorische jährliche Wanderung auf den Schöckl. Als kleine Belohnung beschließen wir in das Stubenberghaus einzukehren und uns dort ein Mittagessen zu gönnen.

Das Gasthaus liegt an vorderster Linie mit direktem Blick über das Grazer Becken und die Landeshauptstadt. Die riesige vorgelagerte Terrasse lädt förmlich dazu ein, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen – leider sind wir ein wenig zu spät dran und alle Tische sind besetzt. Wir trösten uns damit, dass es bei dem Wind drinnen wohl gemütlicher sein wird und suchen uns einen Platz im Gastraum.

Gleich nach dem Eingang stehen wir im ersten Raum gegenüber der Theke, hinter der die Servicekräfte fleißig werken. Der Willkommensgruß bleibt aus, obwohl man uns entdeckt– wir sind nachsichtig und schieben es auf den Trubel. Im zweiten, anschließenden Gastraum ist es (noch) etwas ruhiger – hier gefällt es uns und wir nehmen den Tisch in der Ecke. Es dauert grenzwertig lange, bis man uns als Gäste wahrnimmt und ein junges Fräulein im Dirndl mit amikalem „Grias eich“ die Getränkebestellung aufnimmt.

Die Karte liegt am Tisch aus und liest sich sehr vielversprechend: Solospargel aus dem Marchfeld, Forellenfilet, Eierlikörmousse…alles keine Gerichte, mit denen man am Berg rechnen würde – wir sehen unsere höheren Erwartungen bestätigt. Die Getränke (kleiner und großer Radler) werden diesmal ohne lange Wartezeit serviert, wir sind gespannt.

Das Stüberl füllt sich langsam mit weiteren Gästen. Typische Wanderer sind relativ wenige darunter – die kehren wohl dann doch in eine der urigen Hütten oder anderen Gaststätten ein – ins Stubenberghaus scheint es vorwiegend Familien mit Klein(st)kindern zu ziehen, die bequem inklusive Kinderwagen mittels Schöcklseilbahn ans Ziel gebracht werden.

Das Stüberl ist einfach, aber gefällig eingerichtet, die dunkle Holztäfelung an den Wänden wirkt edel, auch die Raumhöhe trägt zum angenehmen Ambiente bei. Die Tische mit ihren hellen Holzplatten und die einfachen Sessel beißen sich irgendwie mit den modernen Leuchten. Auf jedem Tisch finden sich eine Vase mit frischen Blümchen, eine Menage und das Besteck mit Servietten im Holzkisterl zur Selbstbedienung.

Die Vorspeise kommt in Rekordzeit – keine zwei Minuten nach der Bestellung stehen die Suppen auf dem Tisch. Rindsuppe mit Fleischstrudel (Euro 3,50). Die Suppe ist sehr dunkel und schmeckt so gut, dass ich über die lange nicht mehr gesehene und von mir ungeliebte Löwenkopf-Tasse hinwegsehe. Die Einlage in Form von zwei Schnitten Fleischstrudel ist sehr kompakt und zerfällt auch nach einigen Minuten nicht, geschmacklich ist der Strudel ok.

Fr. bluesky kann der Karotten-Ingwercremesuppe (Euro 4,90) in der Karte nicht widerstehen. Serviert wird ein tiefer Teller mit einer leider nur mehr lauwarmen Suppe, die Oberfläche ist zu 90% mit zerlaufenem Schlagobers bedeckt. In der Suppe finden sich zahlreiche Karottenstückchen, die das kulinarische Vergnügen zusätzlich trüben. Geschmacklich sind wir nicht wirklich begeistert und hoffen auf den nächsten Gang.

Hausgemachte Käsespätzle (mit Bergkas, gerösteten Zwiebeln und Blattsalat mit Kernöl; Euro 9,50). Das schwarze Pfanderl wird mir mit dem Hinweis serviert, dass es sehr heiß ist. Optisch macht das Gericht keinen schlechten Eindruck, obwohl die Röstzwiebeln aus dem Packerl stammen. In der Hoffnung, dass Fr. bluesky ihre Hauptspeise auch zeitnah bekommen würde, beginne ich mit meinen Spätzle, bei denen mit dem Käse wirklich nicht gespart wurde. Zusätzlich zum oberflächlich verteilten Bergkäse findet sich im Zentrum ein beachtlicher Klumpen Käse einer milderen Sorte. Gut, dass Fr. bluesky mitnascht, für diese üppige Portion muss man schon ein starker Esser sein. Geschmacklich dominiert der Bergkäse natürlich sehr, die Spätzle sind ok.

Der gereichte Salat besteht aus verschiedensten Sorten und ist geschmackvoll mariniert.

Als ich schon fast fertig bin kommt auch das Gericht von Fr. bluesky – die Servicekraft geht sicherheitshalber auf die Verzögerung nicht ein. Hausgemachte Kasnudeln mit Butter und Schnittlauch (Euro 8,50). Der Teller überrascht, denn die Nudeln schwimmen in der fingerhoch stehenden zerlassenen Butter. Mit einiger Skepsis geht Fr. bluesky an die Sache heran und sieht sich nach einigen Kostproben bestätigt. Die sehr weichen Nudeln sind förmlich geschmacksbefreit, bei fast allen fehlt die Füllung. Wir vermuten, sie sind einfach zu lange in ungesalzenem Wasser gekocht worden und in Verbindung mit der Menge an Butter ist letztendlich etwas entstanden, das als schlechtestes Gericht 2015 bei uns bisher ganz oben steht.

Der Raum ist inzwischen mit mehr Leuten gefüllt, als Sessel da sind und ich bin verblüfft, wie viele Kinderwägen zusätzlich hereinpassen. Um nach der nicht ganz optimalen Hauptspeise die Laune etwas zu heben, bestellen wir für Fr. bluesky als Nachspeise einen Apfelstrudel mit Vanillesauce (Euro 5,50). Der lässt relativ lange auf sich warten und präsentiert sich dick eingezuckert in einem kleinen See aus Vanillesauce, die langsam eine Haut bekommt. Die Sauce schmeckt nur sehr verhalten nach Vanille, der Strudel ist ok, wenn auch keine Offenbarung.

Beim Abservieren bitten wir das junge Fräulein um die Rechnung – unser mittäglicher Ausflug beläuft sich auf in Summe um die 40 Euro.

Zum Fazit: Das Stubenberghaus lebt vom Ausblick und von der Tatsache, dass es auch mit Sack, Pack und in Halbschuhen elegant zu erreichen ist. Das Ambiente war prinzipiell ok, wenn auch ein gewisser Stilmix irgendwie störte. Das Service war zwar bemüht und legt wahrscheinlich pro Schicht enorme Wegstrecken zurück, trotzdem haben wir die teilweise sehr langen Wartezeiten als nicht angenehm und auch nicht als akzeptabel empfunden. Die von uns gegessenen Speisen waren leider mehrheitlich wesentlich unter dem Niveau, das die Karte vermuten lässt. Beim nächsten Mal Schöckl wird’s dann doch lieber wieder eine urige Hütte und die Brettljause werden.
Stubenberghaus - St. RadegundHausgemachte Käsespätzle - Stubenberghaus - St. RadegundHausgemachte Kasnudeln mit Butter und Schnittlauch - Stubenberghaus - St. Radegund
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