Seit letztem Sonntag bin ich offiziell Grazer! Dabei habe ich schon seit 3 Jahren den Hauptwohnsitz in Graz, doch erst durch meine erstmalige Besteigung des Mt. Schöckl traue ich mich auch als solcher zu bezeichnen.
Zu dritt gingen wir am Vormittag los. Wir wählten die Direttissima, also die S...Mehr anzeigenSeit letztem Sonntag bin ich offiziell Grazer! Dabei habe ich schon seit 3 Jahren den Hauptwohnsitz in Graz, doch erst durch meine erstmalige Besteigung des Mt. Schöckl traue ich mich auch als solcher zu bezeichnen.
Zu dritt gingen wir am Vormittag los. Wir wählten die Direttissima, also die Seilbahntrasse. Diese Route erwies sich als steil und da wir ein flottes Tempo an den Tag legten erklommen wir unseren Hausberg in weniger als 60 Minuten. Oben am Gipfel horteten sich schon die Touristen. Wir, wenig angetan von den Maßen, setzten uns abseits des Getümmels in die Wiese. Ein herrlicher Ausblick belohnte uns, die Anstrengung des Anstiegs war schon bald vergessen. Schön langsam kam dann ein kühler Wind auf, der scheinbar auch den Appetit beschwor. Wir entschlossen eine hiesige Hütte aufzusuchen. Die erste Hütte sah wenig einladend aus, trotzdem war kein Platz mehr frei. Wir gingen weiter, doch auch die nächste Hütte sollte uns keinen Platz bieten, denn die Preise erschienen uns zu touristisch (Käsespätzle für € 9,8, nein danke!). Die Halterhütte wirkte schlussendlich sowohl einladend als auch preislich gediegen.
Die Sitzgarnitur der Hütte wurde durch die Sonne schon ausgebleicht, über dem Eingang der Hütte befindet sich ein handgeschnitzter (Auer?)Hahn. Urig würden unsere westlichen Nachbarn sagen.Wir nahmen Platz. In weiterer Folge bot sich uns folgende Küchenleistung:
Fritattensuppe für € 3,2: Eine starke Brühe in einem soliden Häferl. Man sparte nicht mit den Fritatten, dadurch wurde der erste Hunger schon einmal gestillt. Irgendwie kamen mir die Fritatten etwas zu weich vor, wobei… Können Fritatten in einer Suppe überhaupt zu weich sein? Ich weiß nicht, aber eine Kleinigkeit störte mich eben an diesen. Ich gebe der Suppe eine gute 3.
Pilzsuppe mit Heidensterz, preislich zwischen € 7,5 und € 8 (weiß ich nicht mehr genau). Hier fungierte ich nur als Koster. Der Heidensterz schmeckte idealtypisch leicht nach Schweineschmalz, die Grammeln on top schön knusprig. Die Pilzsuppe konnte da leider nicht mithalten. Diese bestand hauptsächlich aus Eierschwammerl, ein paar kleinen Karottenstück und leider auch aus getrockneten Kräutern. Diese dominierten nämlich im Geschmack und ließen dem Pilzaroma kaum Spielraum. Schade darum, dank des feinen Sterz’s vergib ich trotzdem eine 3.
Kaspressknödel mit gemischtem Salat für € 7,5: Der Kaspressknödel wurde auf einem gesonderten Teller serviert und sah auf dem ersten Blick herrlich aus. Beim Salat fragte ich mich zuerst, welcher Umstand ihm das Prädikat „gemischt“ bescherte, denn ich erkannte nur grüne Salatblätter mit Kernöl. Bei der genaueren Inspektion wurde ich aber doch fündig: Kartoffel-, Kraut-, und Karottensalat lagen am Tellerboden. Diese hatten keinen Grund sich zu verstecken, alle Salate wurden selbst zubereitet und waren frisch. Das Dressing war mir etwas zu sauer, ich mag eher die leicht süßliche, gezuckerte Variante. Beim Knoblauch scheiden sich bei mir die Geister. Im rohen Zustand ist mir dieser meist zu kräftig, zu intensiv, zu scharf. Noch Stunden später blieb mir der Geschmack der Knolle auf der Zunge erhalten. Zusammengefasst: ein guter Salat, 3.
Der Kaspressknödel, der ja allein durch seine Optik schon mein Interesse geweckt hat, war der Gipfel des heutigen Genusses. Außen war er durch die ideale Bräune knusprig, Innen schön flaumig. Auch in ihm merkte man eine leichte Knoblauchnote, diese drängte sich allerdings nicht wie beim Salat in den Vordergrund. Der Käse war für meinen Geschmack um’s Können zu mild, man darf sich ruhig trauen einen etwas würzigeren Käse zu verwenden. Aus diesem Grund ist der Knödel „nur“ mit einer sehr gut (4) bewertet.
Die Getränke wurden von der sehr freundlichen Bedienung rasch serviert. Der Holundersaft für € 2,4, der wirklich kalt war, kam mit einer Scheibe Zitrone daher. Einigen Gästen wäre dieser Saft sicher zu süß gewesen, für mich war das Getränk ideal. Ein Verlängerter (€ 3,2) rundete dann das Mittagsessen ab. Der Kaffee selbst war in Ordnung, leider kam dieser mit der bekannten 0815-Sahne daher.
Fazit: In den Mittagsstunden findet man am Schöckl gar nicht so leicht einen Sitzplatz für ein Mittagessen. Da sich die Halterhütte etwas unterhalb der anderen Hütten befindet findet man am ehesten noch dort einen Sitzplatz. Preis-Leistung geht meiner Meinung nach in Ordnung, geschmacklich bietet die Halterhütte gute bis sehr gute Speisen. Die Mehlspeisen sahen übrigens sehr verführerisch aus, jedoch war die Kapazitätsgrenze meines Magens schon erreicht :)
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