Das „Stormy Sunday“ liegt mitten im Wiener Prater gegenüber des „Zum Englischen Reiter“. Bereits von außen offensichtlich wurden hier zwei Lokale, links der Neubau, rechts der Altbau, zusammengelegt. Der Neubau hätte auch ein Obergeschoß für separate Feiern etc. oder wenn das Lokal im Sommer im u...Mehr anzeigenDas „Stormy Sunday“ liegt mitten im Wiener Prater gegenüber des „Zum Englischen Reiter“. Bereits von außen offensichtlich wurden hier zwei Lokale, links der Neubau, rechts der Altbau, zusammengelegt. Der Neubau hätte auch ein Obergeschoß für separate Feiern etc. oder wenn das Lokal im Sommer im unteren Bereich halt voll ist. Dieses Gebäude ist der Raucherbereich und leider befindet sich hier auch der Lokaleingang. Der Eingangsbereich war derart zugenebelt, dass selbst meine beste Ehefrau von allen, als starke Raucherin, einen Verbleib in diesem Raum ablehnte. Auch recht unangenehm sind in diesem Bereich die sehr intensiven Küchengerüche.
Somit saßen wir im Nichtraucherbereich und auch innen war jetzt gut erkennbar, dass es sich einmal um zwei getrennte Lokale gehandelt haben muss – beide Bereiche waren vollständig (Schank etc.) eingerichtet. Der Nichtraucherbereich ist wie ein ganz normales Wirtshaus eingerichtet. „Stinknormale“ Tische und Stühle aus Holz, etwas abgewohnt, schlicht und eher spartanisch eingerichtet, so wirkt dieser Nichtraucher-Gastraum. Geöffnet ist das „Stormy Sunday“ übrigens von März bis Dezember täglich von 10:00h – 24:00h. Im Außenbereich gibt es auch noch einen Stand mit Würstel, Hot Dogs und Ähnliches.
Das „Stormy Sunday“ bietet im Prinzip bürgerliche Wiener Küche (geröstete Knödel, Eiernockerl, gebackene Champignons, gebackener Käse, Schweinsbraten, Gulasch, Fiakergulasch, Zwiebelrostbraten und diverses gebackenes Fleisch,…) aber eben auch Spareribs, Sandwiches, diverse Burger und Pizza. Das „Stormy Sunday“ hat keinerlei Auszeichnungen, Hauben oder Sterne und genau in diesem Rahmen und auf dem Niveau eines Wiener Wirtshauses wird es von mir bewertet.
Meine beste Ehefrau von allen und ich hatten einen Gutschein für „Spareribs für Zwei samt Beilagen, Grillsaucen & Hausschnaps“ und meine beste Tochter von allen aß á la carte. Bereits die telefonische Reservierung mit dem Hinweis auf den Gutschein war völlig problemlos. Freundlich, höflich wurde diese dankend aufgenommen. Beim Eintreten in das Lokal wurden wir ebenfalls freundlich in Empfang genommen, und wir durften uns den Platz frei wählen – aus genannten Gründen im Nichtraucherbereich.
Rasch wurden unsere Getränkewünsche entgegengenommen und die Speisekarten gebracht. Zu trinken hatten wir ein „Kaiser Doppelmalz (EUR 3,40 das Krügel), ein „Puntigamer hell“ (EUR 2,70 das Seidel), ein „Pago Erdbeere“ (EUR 2,20 für 0,2l, wobei das Leitungswasser für das „Aufspritzen auf 0,5l mit EUR 1,00 verrechnet wurde!), sowie einen „Eistee Zitrone“ (EUR 1,90 für 0,25l sowie EUR 0,50 für 0,25l Leitungswasser). Alle Getränke waren gut gekühlt und völlig in Ordnung, die Aktion „Leitungswasser“ sorgte bei mir jedoch, trotz des Hinweises in der Speisekarte, für ziemlichen Unmut.
Dreimal die „Grießnockerlsuppe“ (je EUR 2,50) – Basis war sicher eine gute und kräftige Rinderbouillon, jedoch streckte man hier typischerweise wieder einmal recht großzügig mit dem „klassischen Suppenwürzer“ und Wasser – ein sehr penetranter Geschmack. Die Grießnockerl waren sehr flaumig, buttrig im Geschmack und offensichtlich hausgemacht, man sah noch die Spuren des Löffels. In Summe ein sehr gutes MÄSSIG, das besonders durch die Grießnockerl erreicht wurde, sonst wäre ein schlechtes Mäßig geworden.
Einmal den „Steirischen Truthahnsalat“ (EUR 7,00) – die gebackene Truthahnstreifen waren ausgezeichnet paniert, sehr gut abgetropft und die Fleischqualität war frisch und saftig. Der Kernöl-Erdäpfelsalat war nicht so gut gelungen, eher fades Dressing, keine Spur von einem klassischen Wiener Dressing, und es waren kaum Zwiebel vorhanden. Auf extra Wunsch wollte meine beste Tochter von allen auch etwas Blattsalat dazu, der ohne Aufpreis mit dem Erdäpfelsalat vermischt wurde. Leider fehlte es auch deutlich an Kernöl, sehr homöopathisch nur verteilt, und daher gibt es in Summe nur wegen der sehr guten Putenstreifen ein GUT.
Einmal die „Spareribs für Zwei samt Beilagen & Grillsaucen“ (lt. Karte je EUR 8,50) – ja, die Spareribs wurden auf nur einer Platte serviert, allerdings in einem Umfang (siehe Fotos), dass es mehr als „locker“ für uns beide reichte. Gebeizt waren die Ribs wirklich gut, nicht von der süßlichen aber dafür von der würzigen Art. Das Problem lag aber in der völlig unterschiedlichen Stärke der Ribs. Typisch flache Spareribs bis hin zu den dicken Rippen nahe dem Wirbelkörper wurden gleichzeitig gegart (offensichtlich vorgekocht und gegrillt) und ebenso gleichzeitig serviert. Somit waren die flachen Ribs sehr gut ausgebraten, teilweise vielleicht sogar übergrillt, was uns aber nicht viel ausmacht, die dicken Stücke jedoch absolut noch nicht durchgegart. Naturgemäß „schweindelten“ die dicken Rippenstücke etwas und waren auch noch relativ fettig. Das Fleisch löste sich generell nicht so einfach von den Knochen, sodass „Handarbeit“ und „Abnagen“ notwendig war, was ich persönlich nicht so gerne mag. Die Braterdäpfel waren natürlich frittierte Erdäpfel, waren aber ebenso wie die kleine Salatgarnitur in Ordnung. Beide Saucen (Cocktail- und Knoblauch-Kräutersauce) waren hausgemacht und im absolut guten Bereich. In Summe kann ich aber wegen der Ribs nur ein MÄSSIG für diesen Gang geben.
Einmal den „Eismohr im Hemd“ (EUR 4,50) – völlig überraschend war dieser Mohr, bzw. das Küchlein, tatsächlich hausgemacht. Sehr flaumig gelungen, ausreichend Nüsse und gute Schokolade wurden hierfür verwendet. Das Eis natürlich Industrieeis, die Schokosauce aus der Flasche, aber man darf nicht vergessen, in welcher Lokalität man sich gerade befindet – das wäre sonst höchst unfair. In Summe gibt es für diese wohlschmeckende Nachspeise von meiner besten Tochter von allen ein glattes SEHR GUT.
Den Abschluss bildeten zwei „Hausschnaps“ (Zwetschke), die sehr fruchtig und mild waren sowie ein recht guter „Kleiner Espresso“ (EUR 1,60) aus dem Hause Helmut Sacher.
Summa summarum wäre die Speisenbewertung eine klassische Zwischennote = 2,5. Im Zweifel jedoch sollte man immer für den „Angeklagten“ sein, und daher gebe ich noch ein GUT – in diesem Rahmen und in dieser Lokalkategorie. Bemerkenswert ist sicher, dass man sich hier sehr bemüht, alle Speisen hauszumachen – von den Speisen über die Saucen und Salate als auch den Desserts (z.B. „Mohr im Hemd“). Auch täglich frisch gekochte Mittagsmenüs werden im „Stormy Sunday“ angeboten.
Für das Ambiente, das im Raucherbreich wirklich fast unerträglich und im Nichtraucherbereich sehr schlicht und nicht gemütlich, heimelig ist, kann ich nur ein MÄSSIG geben. Auch die Akustik lässt zu wünschen übrig, es ist einfach zu laut. Die Sanitäranlagen sind sauber und O.K. und über den NR-Bereich zugängig. Die Trennung zwischen dem Raucher- und Nichtraucherbereich ist schlichtweg ein Witz – baulich völlig offen.
Der Service war stets korrekt und freundlich und für alle Fragen offen. Auch wurden wir nach unserer Zufriedenheit gefragt. Nicht einen Augenblick war man hier mit einem Gutschein Gast zweiter Klasse. Daher in diesem Ambiente und auf diesem Niveau ein glattes GUT. Der Gutscheinwert in Höhe von EUR 22,00 ist nachvollziehbar (EUR 8,50 je eine Portion Ribs, Zwetschke je EUR 2,20 = EUR 21,40 laut Karte) und es wurde alles völlig problemlos erfüllt.
Fazit: ein typisches Lokal im Wiener Prater, jedoch mit teilweise deutlich moderateren Preisen als hier so üblich. Keine gehobene Gastronomie, das ist das „Stormy Sunday“ sicher nicht. Die Portionen sind recht üppig, das konnte man bei so manch anderen Gästen ebenfalls bemerken. Das Leitungswasser wurde in unserem Fall sehr „großzügig“ verrechnet (lt. Karte EUR 0,50 für 0,25l), und ich persönlich habe sowieso kein Verständnis dafür. Ein Schanigarten bietet von März bis Oktober für etwa 80 Personen Platz, und es gibt hier immer wieder Veranstaltungen mit Live-Musik. Auch die berühmten Kinderteller mit den üblichen „kindergerechten“ Speisen, die in Summe aber durchwegs „Wiener Junk-Food“ sind, werden offeriert. Eine echte Empfehlung gebe ich für dieses Lokal sicher nicht ab, es ist aus meiner Sicht lediglich als Alternative zu anderen Lokalitäten im Wiener Prater zu sehen. Extra in das „Stormy Sunday“ anreisen würde ich aber absolut nicht empfehlen.
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Da wir auch auf einen Gutschein auf Spareribs dort waren hat mci der Preis und auch der Geschmach sehr gewundert!! Denn ich hatte die Option 2 für 4 Personen gekauft...was einen Preis laut Stormy 44 Euro ausmachen würde! Aber es kamen für uns 4 nur 2 Bretter mit jeweils 2 Spareribs darauf...worauf der Preis für eine Portion auf 22 Euro käme...und ich habe schon öfters Spareribs gegessen aber dieser Preisnepp ist sicherlich nicht leicht zu unterbieten! Darüber hinaus waren sie geschmacklos! Das einzige was in diesen Lokal gestimmt hat war die Bedienung...also ich werde dies sicherlich auch an Daily Deal weiterleiten und hoffe auch das durch dieses Kommentar ein gewisses umdenken bei dieser Gastronomie stattfindet!