Nach 10 Kilometern Nordic Walking im wunderschönen Rheindelta haben sich der Pressesprecher und ich eine Pause verdient. Wir erreichen das Seerestaurant Salzmann um kurz nach 14:30 Uhr. Am Rohrspitz betreibt die Familie Salzmann in zweiter Generation nicht nur ein Restaurant, sondern auch einen H...Mehr anzeigenNach 10 Kilometern Nordic Walking im wunderschönen Rheindelta haben sich der Pressesprecher und ich eine Pause verdient. Wir erreichen das Seerestaurant Salzmann um kurz nach 14:30 Uhr. Am Rohrspitz betreibt die Familie Salzmann in zweiter Generation nicht nur ein Restaurant, sondern auch einen Hafen, einen Campingplatz und einen Bootshandel. Die Anfänge des „Mischkonzerns“ gehen bis in die 1950er Jahre zurück.
Das - in dieser Form 1978 erbaute - Restaurant ist wie ein Viertelkreis konstruiert, der die Terrasse umschließt. Das Alter sieht man dem Bau bei genauerem Hinsehen schon an. So sind die Toiletten zwar sauber, aber einrichtungstechnisch (Fließen, Holzdecke, ...) eben Kinder ihrer Zeit. Dafür gibt es einen Wickeltisch, die größeren können draußen auf den Spielplatz und auch für den besten Freund des Menschen stehen Fressnäpfe bereit.
An diesem sonnigen Septembertag hat es 15 Grad und die Sonne lacht vom Himmel. Ergo genießen wir unser verspätetes Mittagessen auf der Terrasse. Der junge Kellner begrüßt uns mit einem freundlichen „Hoi mitanand'“, was wohl dem hohen Anteil an Schweizer Gästen zuzuschreiben ist. Wir bekommen die Karte und bestellen die Getränke.
Zu meiner Überraschung ist die Karte komplett und bei den Getränken findet sich sogar ein Dom Pérignon um schlappe 160 Euro. Der Pressesprecher ordert eine Tagessuppe (Gemüsecreme-Suppe) um 3,60 Euro und danach ein gebackenes Schweineschnitzel Wiener Art mit Pommes Frites um 14,80 Euro. Ich bestelle Spaghetti alla Pomodoro mit Blattsalat an Balsamico-Oliven-Dressing um 9,80 Euro.
Die Hauptbetreuungslast übernimmt in der Folge ein offensichtlich aus Tirol stammender Kellner, sehr freundlich und witzig mit einer markanten „Hugo Boss“-Gürtelschnalle, der etwas mit seinem Bonier-Device zu kämpfen hat. Die Suppe wird sehr rasch wieder vom ersten Kollegen serviert. Die Aufmerksamkeit des Tirolers zeigt sich unter anderem darin, dass er zweimal – bei Speisen, die er nicht selbst serviert hat – im Vorübergehen ein freundliches „Mahlzeit!“ wünscht. Die Suppe selbst ist OK, sehr sämig, mit etwas Petersilie und Weißbrotwürfeln angereichert.
Auch die Hauptspeisen kommen rasch und überraschen und noch bei einer genüsslichen Zigarettenpause. Diesmal serviert eine junge Kollegin. Der Aschenbecher wird prompt entsorgt. Das Wiener Schnitzel vom Schwein ist eine sehr üppige Portion, die Pommes Frites schmecken schön nach Kartoffel und sind weder fett noch versalzen. Das Fleisch hat eine g'schmackige Panier, hätte aber einen Tic mehr Salz vertragen. Dazu gibt es Preißelbeeren, eine Orangenscheibe und die obligaten Zitronenspalte. Die Spaghetti erinnern ob ihrer Breite eher an Bavette, sind einen Tic zu wenig al dente, aber der Sugo ist ausgezeichnet! Das Ganze ist dekorativ mit Parmesan-Spänen überzogen. Dazu gönne ich mir ein sehr gutes Achtel Chardonnay.
Zum Abschluss gibt es für den Pressesprecher Apfelstrudel mit hausgemachter Vanillesauce um 4,60 Euro, dazu einen Kaffee (weniger aufregend). Ich beschränke mich auf einen sehr guten, weil kurzen, Espresso. Der Apfelstrudel mit gewürfelten Apfelstückchen ist schön angerichtet: die Vanillesauce - in der schwarze Pünktchen zu erkennen sind (ob sie von echten Schoten oder von Pulver herrühren, kann hier nicht geklärt werden) - wird im einem Gläschen beigestellt, daneben eine Rispe Preißelbeeren, eine halbe Erdbeere und etwas dekorativ aufgebrachter Fruchtspiegel. Das Ganze befriedigt nicht nur das Auge, sondern auch den Gaumen und schmeckt in der Tat ausgezeichnet.
Zum Schluss sind einschließlich Trinkgeld 52 Euro fällig (Rechnung gibt es leider keine; der Betrag wird lediglich von Bonier-Device abgelesen). Fazit: das Gebäude ist schon etwas abgelebt (so wackelt beim Zufallen der Tür die wegklappbare Fensterfront hinter uns regelmäßig und lautstark), dafür gibt es einen tollen Seeblick. An der Küche gibt es nichts zu mäkeln und auch das Service agiert freundlich und professionell. Damit gibt es durch die Bank eine 4!
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Huch ... copy & paste & paste ... Danke für den Tipp, Captain! Sollte jetzt passen :-)