Vor gut einem Monat führte mich die Neugierde abends ins Rox – damals allerdings nur auf ein Getränk. Letzten Samstag scheint die Gelegenheit passend, eines der angepriesenen Gerichte ebenfalls zu kosten und so kehren Fr. bluesky und ich spontan nach einem Innenstadtbesuch am Heimweg ein.
Das...Mehr anzeigenVor gut einem Monat führte mich die Neugierde abends ins Rox – damals allerdings nur auf ein Getränk. Letzten Samstag scheint die Gelegenheit passend, eines der angepriesenen Gerichte ebenfalls zu kosten und so kehren Fr. bluesky und ich spontan nach einem Innenstadtbesuch am Heimweg ein.
Das Rox ist als Musicbar angelegt, neben dem Lokal in Graz gibt es lt. Homepage weitere in Linz, Innsbruck und Wiener Neustadt. Vor der offenen Fensterfront sind am Gehsteig einige Tische aufgebaut, wir möchten lieber drinnen sitzen und betreten frohen Mutes kurz nach 17 Uhr die Musicbar. Man steht in einem sehr großen Gastraum, der als Raucherbereich ausgewiesen ist, mittig die umlaufende Bar, hinter der die Servicekräfte bereits fleißig Vorbereitungen für den Abend treffen. Wir werden freundlich begrüßt und nach unserer Reservierung gefragt. Leicht überrascht, dass für den späten Nachmittag schon Reservierungen nötig sind geben wir trotzdem nicht auf und der junge Mann findet einen zugegebenermaßen kleinen Tisch mit Barhockern für uns, der erst ab 19:30 benötigt wird.
Die Karte findet sich neben dem Tonkrug mit Besteck und Servietten und dem Aschenbecher am Tisch, wir gustieren erst mal und erbeten uns ein wenig Zeit vor der Getränkebestellung.
Die Karte ist gut sortiert und bietet neben Burgern, Salaten, Gegrilltem auch Steaks. Die angebotenen Speisen sollen laut Rox-Philosophie auf der HP nur als Snacks verstanden werden, wobei meiner Meinung nach Steaks schon ein wenig über den Snackcharakter hinausgehen.
Natürlich fehlen auch die Getränke bzw. Cocktails nicht in der Karte. Unsere Auswahl ist getroffen und wird freundlich vom Kellner aufgenommen – die Getränke (kleiner Radler Euro 2,90; kleines Gösser Zwickl Euro 3,10) werden wenig später gut gekühlt serviert.
Das Lokal ist relativ groß bzw. weitläufig, seitlich von der Bar sind jeweils leicht erhöht Tische angeordnet, ab ca. der Hälfte der Bar beginnt der Nichtraucherbereich, der mittels Glastrennwand auf den ersten Blick recht gut abgeschottet erscheint. Auf die Deko wurde sehr viel Wert gelegt, sie ist stimmig und gelungen. Zahlreiche Gitarren und andere Musikinstrumente sind unterschiedlich angeordnet, die warmen Farben und die Steinwände wirken gemütlich.
Ein wenig dunkel ist es im Lokal – abends natürlich nicht wirklich ein Manko. Im Hintergrund werden schon die Hits der 80er und 90er warm gelaufen, auf den zahlreichen Bildschirmen bereitet man sich auf das vorabendliche Spiel Brasilien gegen Chile vor, außer uns sind vorerst rund 20 Gäste anwesend (eine Geburtstagsrunde, eine Polterrunde), später kommen die ersten Fußballbegeisterten.
Fr. bluesky wagt sich an den Chili Burger (180 g Rindfleisch) mit Eisbergsalat, Jalapeno, Tomate, Zwiebel, Gurke, Cheddar Cheese, Pomes, dazu Rox Dip und Rox Hot Chili Dip (Euro 8,90). Angerichtet am eckigen Teller finden sich die Saucen in separaten Schälchen, die Pommes liegen warum auch immer in einem extra Pappschiffchen. Für jene, die lieber direkt zugreifen gibt’s ein Reinigungstüchlein - sehr aufmerksam. Wie bleiben beim Besteck – der erste Anschnitt zeigt, dass mit den Zutaten nicht geknausert wurde. Geschmacklich kommt die Chilischote angenehm zur Geltung (ich darf kosten), die Pommes sind convenience und so wie man sie kennt.
Auch ich als bekennender Burger Verweigerer wage mich trotzdem an einen. Der Grill House Burger (Euro 8,90) kommt mit den identen Bestandteilen auf den Tisch, lediglich die Jalapenjo wird durch knusprigen Speck ersetzt, der allerdings nicht ganz so knusprig ist wie versprochen und die Pommes durch Curly fries. Statt dem Rox Hot Chili Dip kommt bei meinem Burger eine Knoblauch Sour Cream. Rein auf den ersten Blick scheint mir etwas weniger Käse als beim Chili Burger zum Einsatz gekommen zu sein, was aber nicht weiter tragisch ist. Was weiter auffällt ist, dass dort wo sich kein Käse befindet das Patty etwas ausgetrocknet ist vom Überbacken. Das Fleisch dürfte vorher nicht gegrillt worden sein, aber das wurde auch nirgends so angekündigt.
Das Sesambrötchen ist ganz leicht süßlich aber ok, die Schnittflächen wurden leider nicht angeröstet. Gurke und Tomate sind frisch und knackig, der Zwiebel wurde ganz fein geschnitten und ist richtig dosiert. Die Curlies sind ok, wie üblich ein wenig umständlich zu verspeisen.
Beide Dips schmecken nicht schlecht, die Knoblauchnote bei der Sour Cream ist eher zurückhaltend. Die Portion ist sättigend, Fr. bluesky gibt nach rund zwei Dritteln auf – ich erbarme mich und bezahle diese Hilfsbereitschaft etwas später dann mit dem entsprechend anhaltenden Völlegefühl.
Beim Abservieren wird gewissenhaft nachgefragt, ob alles gepasst hat – wir ordern die Rechnung, eine Papierversion wird auf Nachfrage gebracht. Die knapp 25 Euro sind gefühlt ok für das Gebotene.
Zum Fazit: Das Ambiente ist gemütlich und einladend, vorallem die Deko ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Das Service ist aufmerksam, wirklich viele Gäste waren allerdings nicht anwesend. Die von uns gegessenen Burger waren sättigend und geschmacklich ok – ich hatte schon wesentlich größere Desaster am Teller. Das sehr professionell umgesetzte Konzept geht auf – das spiegeln schon die Gästezahlen und Reservierungen wieder. Trotzdem ist und bleibt das Rox das was es sein möchte – eine Musicbar mit dem Fokus auf Unterhaltung und Party, weniger auf die Speisen.
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