Das „Don Giovanni“ ist eigentlich schon eine Institution auf der Wieden. Es war wohl eines der ersten typisch und original Italienischen Ristorante im 4. Bezirk. Schon vor etwa 15 Jahren war ich dort mit meiner auch damals schon besten Ehefrau von allen (es ist noch immer dieselbe!).
Damals wa...Mehr anzeigenDas „Don Giovanni“ ist eigentlich schon eine Institution auf der Wieden. Es war wohl eines der ersten typisch und original Italienischen Ristorante im 4. Bezirk. Schon vor etwa 15 Jahren war ich dort mit meiner auch damals schon besten Ehefrau von allen (es ist noch immer dieselbe!).
Damals war es halt so, dass es keine Pizza gab – es war ein reines Ristorante (Pasta, Pesce, Carne, Antipasti, Zuppa, Dolce). Ich kenne es noch aus meiner Jugendzeit und die war nicht gestern sondern vorgestern – die Homepage des Lokals bestätigte mich: gegründet 1983, da war ich noch ein Teenager. Niemand möge mich fragen, warum es nun so lange dauerte, wieder hier einzukehren…ich habe keine Antwort darauf, denn es gibt keine einzige negative Erinnerung an dieses Lokal. Aber heute war es ja wieder so weit!
Das Lokal war immer schon nicht der „billige Italiener ums Eck“ sondern eher der, der Mittelklasse bis Gehoben anbot. Daher überraschte es mich umso mehr, als die Preise hier zwar nicht billig aber bei weitem nicht teuer sind – ich hatte alles teurer in Erinnerung. Alles Wissenswerte (auch Promi-G’schicht’ln bei Interesse) findet man auf der Homepage des Lokals. Die mehr als umfangreiche Karte sollte aber als „PDF“ runtergeladen werden, sonst wird’s lesetechnisch schwer…
Die Inneneinrichtung gefällt mir ungemein und hat nicht den typischen 80er-Jahre-Touch jeder damaligen Pizzeria (Fischernetz, Muscheln, Seesterne, etc.). Alles wirkt sofort einladend und gemütlich. Ich hoffe, die Fotos können es vermitteln. Die Tische sind nett und sauber eingedeckt, die Servietten sind jedoch aus Papier – passt irgendwie gar nicht hierher.
Ich hatte als ersten Gang die „Zuppa di pomodoro“ – Tomaten Cremesuppe mit frischem Basilikum (3,90 EUR). Sie kam brennheiß an den Tisch, auch mit einem frischen Basilikumzweiglein, aber es fehlte mir der gewisse Pep bzw. das gewisse Etwas. Sei es mediterrane Kräuter oder auch, wie manchmal gemacht, ein Hauch Knoblauch. Sie war wirklich völlig O.K., frisch vom Geschmack, cremig und gut, aber eben „brav“. Gerne hätte ich hier etwas Brot automatisch dazu gehabt, aber das spielt’s hier nicht – obwohl meiner Meinung nach: bei jedem Italiener sollte das obligat sein! Nur ein „GUT“ aber es ist ja „nur“ die Vorspeise – die Hauptspeise hat für mich persönlich mehr Gewicht.
Danach musste ich unbedingt einmal hier eine Pizza probieren. Da es immer schwer ist, ein Lokal nach einmaligem Besuch (meine Besuche vor 15 Jahren zählen hier nicht mehr) zu beurteilen, bestellte ich die „Pizza Rucola e Prosciutto“ - Tomaten, Mozzarella, Prosciutto, Rucola und frischer Parmesan – hier muss alles frisch und doch auch gediegen (wie wird der Prosciutto geschnitten) sein. Die Pizza schlug sich übrigens mit 10,90 EUR zu Buche - passt.
Warum hier in der Karte der „Rucola“ immer „Ruccola“ geschrieben wird, entzieht sich meiner Kenntnis, auch in Italien ist es „Rucola“. Aber egal, also die Pizza war ebenso brennheiß und automatisch wurde einem ein Fläschchen „Olio d’Oliva, extra vergine con peperoncini“ mit an den Tisch gebracht. Dieses Öl über den frischen Rucola auf die Pizza geträufelt = ein Traum! Der Teig geschmacklich wunderbar, super frische Zutaten, kein einziges schlechtes oder welkes Stück Rucola, der Prosciutto fein aufgeschnitten und dann noch der sehr würzige, frisch gehobelte Parmesan darüber…O.K. ich bin dann mal weg in Italien…
Die Pizze werden hier eher dünn gebacken sind aber absolut nicht trocken. Die Auflagen sind sehr großzügig aber nicht überladen. Aber auch der oft kritische Rand ist einfach nur zum Wegknabbern! Diese Pizza, die ich aß, die macht natürlich schon etwas Durst (Prosciutto, Parmesan,…), aber dafür gab es ja:
Ein offenes Budweiser-Bier aus dem Fass (Krügel zu 4,30 EUR) – super süffig natürlich und bestens temperiert! So lob‘ ich mir das!
Ich bin, was dieses Lokal angeht, wieder richtig auf den Geschmack gekommen und die Karte gibt noch so Einiges her (Pasta, Fisch, Antipasti, etc.) – schön, dass es hier noch immer so gut ist. Zum „Ausgezeichnet“ für die Pizza fehlt nur der von mir so geliebte Holzofen – diesen Geschmack und diese Temperatur gibt halt kein Elektroofen her, auch wenn er, wie hier, aus Stein ist.
Ich saß aus Irrtum (mein Fehler) mitten im Raucherbereich, merkte es aber vorerst gar nicht, erst als Andere rauchten – das passt also auch hier – es ist nicht „vernebelt“. Der Raucherbereich ist aber zum Nichtraucherbereich hin offen (offener Torbogen). Ich fand das Lokal absolut heimelig und gemütlich. Am Tisch stehen bereits zwei Flaschen Wein als Vorschlag, natürlich auch die obligate typisch italienische Menage.
Die Bedienung ist O.K. aber besonders auffallend oder überfreundlich ist sie nicht – was aber besticht, ist der „Patrone“, der dauern im Lokal herumgeht und danach schaut, dass alles passt. Anscheinend kennt er seine „Pappenheimer“ nur allzu gut.
Mein Fazit: ich empfehle es wirklich JEDER/JEDEM, hier einmal hinzugehen. Es gibt so viele Schmankerl hier und manches konnte ich bei anderen Gästen beobachten, es lohnt! Das Preis-Leistungsverhältnis passt für mich absolut. Ich werde definitiv wieder hingehen, weil noch so vieles hier „unerforscht“ ist. Eine Reservierung würde ich sicherheitshalber in jedem Fall empfehlen. Öffentlich sehr einfach zu erreichen (Südbahnhof oder Prinz-Eugen-Straße).
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Kleine Info: Der Vorbesitzer hatte das Lokal verkauft und sich dafür das "Belvedere" am Gürtel gekauft, welches er inzwischen (vermutlich altersbedingt) wieder verkauft hat. Das jetzige Don Giovanni ist im Besitz eines Asiaten, der jedoch sehr darauf achtet, dass wirkliche italienische Küche auf den Tellern landet!