Wenn man in Wien lebt, gibt es ja nicht viel was einem "kulinarisch" fehlen könnte, aber eines wars dann doch was ich immer vermisst habe...eine ordentliche Bäckerei/Konditorei mit integriertem Cafè (oder ein Cafè mit integrierter Bäckerei/Konditorei… wie mans eben sehen möchte) für ein...Mehr anzeigenWenn man in Wien lebt, gibt es ja nicht viel was einem "kulinarisch" fehlen könnte, aber eines wars dann doch was ich immer vermisst habe...eine ordentliche Bäckerei/Konditorei mit integriertem Cafè (oder ein Cafè mit integrierter Bäckerei/Konditorei… wie mans eben sehen möchte) für ein nettes Frühstück am Sonntagmorgen. Ich der ja kein echter Wiener ist kann mit dieser Wiener Kaffeehauskultur nicht wirklich was anfangen. Ich habe den Reiz bis heute noch nicht erkannt und auch in meinem Bekanntenkreis findet sich niemand der sich dafür begeistern kann. Zumeist sind diese "echten" Wiener Kaffeehäuser total versnobt; sauteuer und es wimmelt nur so von +60ern. Gekrönt von den in Smoking herumlaufenden Kellnern. Die Kaffeehäuser sind zudem total unbequem, dunkel und fühlen sich auch zumeist total kühl an. Man möchte hier den Gästen unter allen Umständen das alte Wien vermitteln und bleibt irgendwie in der Zeit stehen. Das geht manchmal schon so weit, dass man die Inneneinrichtung verrotten lässt um nur ja nicht die Uralteinrichtung weggeben zu müssen (--> Das Hawelka lässt grüssen). Mein Verständnis jedenfalls von einem ordentlichen Cafè beginnt damit, dass wenn ich dieses betrete mir als erstes eine große Glasvitrine entgegenspringt in der man Torten, Plundergebäck, Semmeln, …. finden kann. Kombiniert natürlich mit diesem herrlich frischen Geruch von frischen Bäckereien. Zudem muß es dann weiter hinten richtig bequeme Sitzmöglichkeiten geben wo ich in Ruhe meine Zeitung lesen kann und mich wohl fühle. Wenn es dann zudem auch noch im Sommer die Möglichkeit gibt im Freien zu sitzen…Herz was willst du mehr.
Die Konditorei Nöbauer bietet mir zumindest vieles davon. Ich habe selten eine Glasvitrine mit so vielen Bäckereien, Torten usw. gesehen (echt sehenswert). Die Sitzmöglichkeiten sind durchwegs in Ordnung und zudem gibt es auch noch einen eigenen Wintergarten. Außergewöhnlich finde ich auch die äußerst umfangreiche Speisekarte für ein solches Cafè. Diese bietet ua frisch zubereitete warme Süssspeisen wie zB Germknödel oder Kaiserschmarren (mit Wartezeit), aber auch diverse Salate und andere Kleinigkeiten wie Gulasch, Würstel und die eine oder andere Tageshauptspeise (nicht mit einer Speisekarte eines Restaurants zu verwechseln). Der einzig schale Beigeschmack den ich jedesmal wieder habe liegt darin, dass mir hier das Gefühl gegeben wird, alles muß bis auf das Wurstblatt abgezählt sein, die Semmel darf ja nicht ein Gramm zu viel wiegen und sobald man die eine oder andere Abweichung von der Speise lt. Karte hat verrechnen wir gleich mal alles extra (die Kostenrechnung im Hintergrund dürfte hervorragend funktionieren).
Es gibt mit Sicherheit in Wien noch bessere Cafè`s/Bäckerei/Konditorei die ich leider noch nicht entdeckt habe, aber stimmig ist es jedenfalls und einen Besuch allemal wert.
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