SpeisenAmbienteServiceKeine Wertung Das erste, das ich bei jedem Mexikaner probiere, sind die Burritos, also die fertig gerollten und an ein bis zwei Seiten verschlossenen, gefüllten Teigfladen. Hauptzutat sollte Hühnerfleisch sein, beim Rest meinte ich zu der netten Dame an der Theke, an der sich alle ihre Speisen holen, sie solle...Mehr anzeigenDas erste, das ich bei jedem Mexikaner probiere, sind die Burritos, also die fertig gerollten und an ein bis zwei Seiten verschlossenen, gefüllten Teigfladen. Hauptzutat sollte Hühnerfleisch sein, beim Rest meinte ich zu der netten Dame an der Theke, an der sich alle ihre Speisen holen, sie solle es so füllen, wie sie findet, dass es richtig wäre. Und was dabei rauskam, war eine richtig schöne Komposition aus Reis, Hühnerfleisch, schwarzen Bohnen, Gemüse, Chilis und Käse. Und es ist genau diese Komposition gewesen, die diesen Burrito so gut gemacht hat. Denn die einzelnen Zutaten waren es mit Ausnahme der Guacamole nicht. Das Hühnerfleisch war zu trocken, die Bohnen praktisch roh und die Chilis zu mild. Welchen Sinn soll es denn haben, Speisen mit echten, frischen Chilis anzubieten, wenn diese dann aber nicht richtig scharf sind? Wie gesagt, der Burrito war gut. Mit den richtigen Zutaten wäre er großartig gewesen.
Runde zwei bestand aus einem kleinen Soft-Taco gefüllt mit Chili con Carne und Käse. Abgesehen davon, dass das Chili in Sachen Schärfe durchaus als Schonkost für Patienten nach einer Magenoperation geeignet gewesen wäre, war diese Füllung des Tacos wirklich schön zerkocht und gut abgeschmeckt. Und mit unter drei Euro geht dieser Taco auch preislich als Street Food durch. Schade übrigens, dass es das Chili nicht auch als eigenständige Speise gibt.
Die Quesadilla mit geschmortem Rindfleisch litt vor allem daran, dass zwischen den beiden Teigfladen viel zu viel Füllung drinnen war. Der Schmäh an einer Quesadilla sollte ja sein, dass die Fladen vom geriebenen und dann geschmolzenen Käse zusammengehalten werden. Zusätzlich kann es natürlich auch andere Zutaten geben, aber der Hauptakteur sollte der Käse sein. In unserem Fall war die Speise mehr ein missglückter und zerfallener Toast mit Rindereintopf-Innenleben. Hier sind Optik und Haptik eindeutig schiefgegangen.
Achja … es gibt es im Nacho Libre auch einen Burger. Über den will ich aber eigentlich gar nichts sagen. Denn zum einen hat ein Burger hier genauso viel verloren wie ein Gulasch in der Pizzeria und zum anderen war meiner vollkommen überfüllt und das bisschen Flank Steak darin hatte die Konsistenz von Kaugummi. Ups, jetzt ist mir ja doch was rausgerutscht. Dieses Gericht ist entbehrlich und sollte weg!
Insgesamt finde ich den Ansatz mit mexikanischem Street Food in Wien super, gehören doch Tacos & Burritos zu den gesündesten Gerichten in der Street Food-Familie. Zu den Füllungen kann man hier übrigens auch Salate bestellen oder Nachos essen, sollte man keine Teigfladen mögen. Ich frage mich aber, ob es sich bei uns durchsetzen wird, dass sich die Leute ihre Gerichte selber zusammenstellen müssen, weil das Zeit- und Erklärungsbedarf bedeutet. Eine Karte mit konkreten Vorschlägen und - noch besser - servierendes Personal wären vorteilhaft. Und eine Bierauswahl! Bis jetzt hat man ja keine Wahl … und an einem neuen Quesadilla-Rezept wird angeblich bereits gebastelt, vielleicht sind ja auch die anderen Kinderkrankheiten bald kuriert. Also mich würde es freuen…
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