Das "May Lee" auf der Wiedner Hauptstraße ist so ein klassisches panasiatisches Restaurant. Vor dem Lokal ein kleiner Gastgarten, der aber bei schönem Wetter hoffnungslos besetzt ist, teilt sich das Lokal innen eigentlich in zwei Bereiche. Der vordere Lokalbereich eher nüchtern und durchgestylt, ...Mehr anzeigenDas "May Lee" auf der Wiedner Hauptstraße ist so ein klassisches panasiatisches Restaurant. Vor dem Lokal ein kleiner Gastgarten, der aber bei schönem Wetter hoffnungslos besetzt ist, teilt sich das Lokal innen eigentlich in zwei Bereiche. Der vordere Lokalbereich eher nüchtern und durchgestylt, moderne geradlinige Möbel, mahagonifarbene Tische und kaum Ziergegenstände, der hintere Lokalbereich jedoch klassisch asiatisch verspielt, bunt, auffällig und üppig verziert bis hin zu dem zu erwartenden Aquarium. Aber, und das muss man wirklich sagen, völlig gemütlich, blitzblank sauber und angenehm. Bereits vor dem Lokal (Schaufenster) wird mit großen Hinweisschildern für das hier angebotene Mittagsbuffet geworben. In Ergänzung des Angebotes gibt es hier jedoch auch ein Abendbuffet, das sogar zum Mittagsbuffet etwas erweitert ist – inklusive Wok & Teppanyaki. Sofort auffällig, es gibt hier eine Ermäßigung für Schüler, was ich für eine besonders gute Idee finde.
Das May Lee hat weder Hauben noch Sterne, und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau wird es von mir bewertet. Es ist vielmehr der klassische „Chinese von Nebenan“. Besonders auffällig ist aber, dass man hier wirklich sofort und sehr herzlich und freundlich als Gast begrüßt wird. Vom Anfang bis zum Ende eines Besuches erfährt man hier eine angenehme und wohlig wärmende herzliche Gastfreundschaft. Es ist tatsächlich so, dass sich das Personal im „May Lee“ bis hin zur Chefin völlig von anderen Restaurants abhebt. Fast schon ungewohnt, wenn es auch „normal“ sein sollte, wird hier für den Gast gesorgt.
Das Buffet bietet sowohl zu Mittag als auch am Abend die „üblichen Verdächtigen“ eines asiatischen Buffets an. Diverse gebackene Speisen, Acht Schätze, Gebratener Reis, einige Süßspeisen etc. Hervorzuheben ist aber in jedem Fall, dass das Buffet hier nicht so üppige Mengen jeder Speise anbietet, weil dafür permanent und frisch nachgefüllt wird. Somit ist es hier nicht sehr wahrscheinlich, dass die Speisen stundenlang im Warmhaltebehälter verweilen. Das Sushi-Angebot ist auch nicht erschlagend groß, wirkt aber besonders frisch und appetitlich und bietet ausreichend Abwechslung. Ebenso bei der Gemüseabteilung bestätigt sich dieser Eindruck, frisch, knackig und gut, aber nichts in Überdimensionierung – gleiches Bild in der Salatabteilung.
Zu trinken hatte ich ein völlig unauffälliges Zipfer vom Fass (EUR 2,80 das Krügel, EUR 2,10 das Seidel), das aber auffallend günstig angeboten wird. Es war O.K., aber auch nicht mehr.
Als Vorspeise hatte ich die „Gebackenen Wan-Tan“ (EUR 2,80) – handgefaltet und mit klassischer Knoblauch-Sojasauce serviert. Sie waren sehr knusprig gebacken aber leider nicht sehr gut abgetropft, sodass sich danach am Teller ein deutlicher Fettrückstand zeigte. Die Füllung war sehr schmackhaft (Fleischfülle), die Sauce eigentlich „Standard“ – Mittelmaß und GUT.
Als Hauptspeise aß ich mein so von mir geliebtes „Rindfleisch Gan-Bian“ (EUR 7,50) – endlich wurde die Speise auch einmal etwas scharf, wie es sein soll, serviert. Das Fleisch in sehr knusprigem Teig schon fast an der Grenze sehr dunkel gebacken, jedoch noch immer innen weich und nicht trocken oder zäh. Mit dem Gemüse wurde leider etwas gespart, dafür gab es als Garnitur einen sehr gut marinierten Sprossensalat dazu. Den Reis musste man, wie so üblich und aus meiner Sicht eine Unsitte, extra bezahlen (EUR 1,00). Es war aber ein geschmacklich sehr guter Jasmin Reis. In Summe gebe ich für die Hauptspeise ein GUT, jedoch im unteren Bereich – die Portionsgröße war ausreichend aber nicht üppig.
Als Nachspeise erhielt ich aufs Haus ein „Tira mi su“, das sehr gut, frisch und nicht zu süß war, jedoch mit dem Original auch eher weniger gemein hatte.
In Summe gebe ich daher allen Speisen ein GUT, dass aber jetzt nicht besonders aufregend ist. Die Zutaten sind frisch und schmeckend, gekocht wird hier auch recht gut und würzig. Allerdings sind die Speisen nicht wirklich authentisch, so wurde mein Gan-Bian mit recht viel Sauce serviert, was eigentlich gar nicht sein sollte, da die Kunst der Zubereitung eines „Gan-Bian“ das trocken knusprige Braten wäre.
Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein GUT, da eigentlich bis hin zu den Sanitäranlagen alles passt, aber das Lokal ist eben auch recht unspektakulär. Gemütlich ja, aufregend nein. Besonders erwähnen möchte ich jedoch, dass beim Geschirr, von der Menage bis zu jedem Teller oder Reislöffel, alles völlig durchgestylt und mit dem „May Lee“-Logo versehen ist – gute Idee und sehr auffällig und in Erinnerung bleibend.
Für das besonders herzliche und nette Servicepersonal, auch die Chefin ist auffallend herzlich und freundlich, gebe ich gerne in diesem Rahmen ein SEHR GUT. Bei meinem Besuch war aber nicht sehr viel los und es war daher absolut nicht hektisch.
Fazit: teilweise unverschämt günstiges und preiswertes Essen wird bei „May Lee“ geboten. Das Mittags- (EUR 5,80 Erwachsene /EUR 4,80 Schüler) und Abendbuffet reicht vom Angebot her für jeglichen Gaumen und die Zutaten, besonders Sushi, Gemüse und Salat, wirken äußerst frisch. Das Buffet bietet ein „Vollservice“ von der Suppe über den Salat bis hin zur Vor- und Hauptspeise sowie dem Dessert. Auch Mittagsmenüs (inklusive Suppe oder Frühlingsrolle oder pikantem Salat und Reis) werden bereits ab EUR 4,80 angeboten. Ebenfalls sind die „Peking Ente“ (Vorbestellung!) für 4 Personen oder die typischen „Klassiker“ der asiatischen Küche á la carte im Programm - Warmhalteplatten und Pflaumenschnaps inklusive. Man kocht hier jetzt nicht wirklich authentisch chinesisch, was aber völlig offen auch zugegeben wird, jedoch schmackhaft und gut. Der Ableger des Lokals, das „May Lee Noodles“ in der Friedrichstraße existiert jedoch nicht mehr. Ich empfehle das Lokal gerne und mit ruhigem Gewissen, jedoch würde ich für einen Besuch im „May Lee“ nicht unbedingt einen weiten Anfahrtsweg auf mich nehmen. Das Lokal ist ein Nichtraucherlokal.
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"ala Carter"?? Meinten Sie "Jimmy Carter"?? Oder "à la carte"??