Als Karl Hohenlohe am Wochenende in seiner Kurier-Kolumne "Augenblicke" das Hotel Mader mit der herrlichen Wortklauberei "Herr Trenkwitz" erwähnte – katapultierte mich das gleich in unseren kulinarischen Sommer-Kurzurlaub nach Steyr zurück.
Wir haben zwar nicht im Hotel Mader genächtigt, aller...Mehr anzeigenAls Karl Hohenlohe am Wochenende in seiner Kurier-Kolumne "Augenblicke" das Hotel Mader mit der herrlichen Wortklauberei "Herr Trenkwitz" erwähnte – katapultierte mich das gleich in unseren kulinarischen Sommer-Kurzurlaub nach Steyr zurück.
Wir haben zwar nicht im Hotel Mader genächtigt, allerdings gleich daneben, also war es naheliegend, hier für ein Abendessen zu reservieren. Bestätigung folgte minutenschnell nach der E-Mail-Anfrage.
Das Hotel-Restaurant Mader liegt prominent direkt am Stadtplatz, ein gemütlicher Gastgarten an der verkehrsberuhigten Straßenfront davor.
Aus meiner Sicht gibt es zwei Eingänge, beim einen landet man direkt in Mader’s Bar, so wie wir. Modern mit einer stylischen Bar, viele Hochtische, gemütliche Nischensitzplätze. Nebenan geht es traditioneller weiter mit urig-rustikalen und auch eleganten Stüberln, ergänzt durch einen Arkaden-Innenhof und Räumen im Gewölbekeller.
Nach dem Empfang können wir uns eigentlich aussuchen, wo wir sitzen möchten. Es ist wochentags, neben einer Gemeinderatssitzung werden noch ein paar Hotelgäste und Laufkundschaft versorgt, lockeres Gästeaufkommen.
Es wird ein Hochtisch mitten im Raum direkt neben der Bar. Kontrolle der ‚Eintrittskarte‘, Übergabe der Speisekarten und Empfehlungen – alles auf Augenhöhe mit dem Kellner.
Vorab ist uns schon auf der Homepage das Schmankerl Menü (3-Gang 34,00, 4-Gang 42,00, 5-Gang 51,00, Weinbegleitung möglich) ins Auge gestochen und wir entscheiden uns für die drei Gänge.
Gruß aus der Küche
Ein kleines Stück Schinkenrolle mit leichter Frischkäsefüllung, Gemüse, ein Stückchen Toastbrot und Kräuterdekor. Wann habt ihr eure letzte Schinkenrolle gegessen? Ich kann mich nicht daran erinnern, kleiner Flashback ins vorige Jahrtausend.
Würziges Beef Tartare (14,90 als Einzelgericht)
Eine Kombination aus teilweise geschnittenem Beef und dazwischen faschiert. Ausreichend Tomatenaroma, ich mag das gerne. Angerichtet auf ein paar Blatt Salaten. Das grüne Pesto ist bei diesem Gericht neu für mich, es passt, ich hätte es mir aber nicht so bestellt. Die Butterstücke aus der Blütenform sind ausreichend für die Menge an Tartare und dem extra gereichten Toastbrot. Zwiebelringe, Kapern – die großen.
Gebratenes Wolfsbarschfilet (18,90 als Einzelgericht)
Vier ordentlich große, perfekt knusprig gebratene Fischfilets mit guten, rauchigen Röstaromen auf der Hautseite. Die Unterseite nicht tot gebraten, nicht glasig innen, aber gut saftig. Angerichtet auf einem Potpourri aus Polenta Creme und gegrilltem mediterranem Gemüse. Die Kombination passt sehr gut, aber das legt ganz schön unter. Polenta an sich eine kohlenhydratreiche Sättigungsbeilage, da hätten auch portionierte Nockerl o.ä. gereicht.
Huftsteak vom Salon Beef (22,00 als Einzelgericht)
Wir wurden nicht nach dem gewünschten Gar Grad gefragt, geworden ist es ein optisch perfektes rosa-medium. Die Würzung des kurz kross angebratenen Stückes ergibt eine ordentliche Kräuterkruste, mit Pyramiden-Salz-Eckerln und verschiedenen Pfeffersorten. Aufgeschnitten nach dem Braten. Die Erdäpfel sind noch in der gut geputzten Schale. Oberösterreich – Erdepfi-Laund 😉. Die Eierschwammerl sind angebraten und dann cremig gebunden, das restliche Safterl am Teller ist eher dünn von der Konsistenz, dazwischen eingedickte Jus-Tropfen.
Mille-Feuille au chocolat
Ja, da müssen wir jetzt durch. Cremeschnitte, neu interpretiert. Die Blätterteig-Schichten sind sehr locker mit einer Valrhona-Creme mit Nussstückchen punktuell zusammengeklebt, keine durchgehende Schicht, darum liegt das Schätzchen auch auf dem Teller, die Stabilität hats nicht hergegeben. Ergänzt durch eine Kugel Marillen-Sorbet und eine Physalis.
Jedes Mal bei Valrhona frage ich mich, warum uns das bei unserer Reise durchs Rhone-Tal nicht untergekommen ist. Wäre interessant, seit wann sich diese Schokolade bei uns ihren Weg auf die Teller in der Gastronomie gebahnt hat.
Blauer Zweigelt 'Göttles' (3,00) als Reminiszenz an die Heimat.
Was es hier auch noch gibt:
🔹Wirtshaus Tapas (7 Stück zu 13,00 wie z.B. Beef Tartare, Beinschinkenrolle, Speck-Dörrzwetschkenspieß, Bratlcarpaccio mit Kartoffelkäse, Lollipop vom Verhackerten, Sülzchen vom Tafelspitz, Schafkäsecreme mit Kürbiskernpesto)
🔹Super Food Salad (9,00 gemischter Salat mit Garnelen, Eierschwammerln oder gegrillten Hühnerstreifen gegen Aufpreis)
🔹Good Life Bowl (10,90 Gemüse mit schwarzem Reis und Erdnußsauce, sowie Eierschwammerln oder Hühnerfilet dazu gegen Aufpreis)
🔹 Nachtwächter Dine-around
🔹 Weinverkostung
🔹 Dinner Party
🔹 Ritteressen
🔹 Catering/Buffet
🔹 Sonntags-Brunch
🔹 Menü (inkl. Takeaway)
Fazit:
Gemütlicher Abend mit ausgezeichnetem Essen.
Service nicht nur immer auf Augenhöhe, sondern immer zur Stelle, wenn sich der Gedanken manifestierte, jetzt wäre es nicht schlecht, wenn … Genau so soll Service sein, mittels Radars immer scannen, wo Präsenz gezeigt werden sollte. Ich habe gerade erst wieder gelesen, wenn man nach dem Service rufen muss, was an sich ja nicht höflich ist, passt das Timing (oder mehr) nicht.
Das Ambiente ist – rosalilapink. 😉 Vor Ort habe ich das gar nicht so sehr wahrgenommen, wie es auf den Bildern rüberkommt. Lichtspiele, halt nicht in meinen Lieblingsfarben, hat aber Werbewirkung nach außen, vielleicht eben deshalb.
Die Speisen haben wir sehr genossen, von der Portionsgröße eher obere Kante, im Gespräch mit dem Kellner haben wir das angesprochen, grundsätzlich wird bei der Portionierung schon darauf Rücksicht genommen, wie viele Gänge man auswählt. Gut, es soll nichts Schlimmeres geben, manch anderem kann ja nie genug am Teller liegen.
Empfehlung.
Hilfreich5Gefällt mir5Kommentieren