Eigentlich wollten wir ursprünglich in das hochgelobte „Toro Toro“ gehen. Nur leider gab es im März nach über 30 Jahren einen Besitzerwechsel und die zahlreichen negativen Bewertungen in den sozialen Medien ließen uns nach einem anderen Lokal umschauen.
Durch einen Lieferantenkontakt in Hallei...Mehr anzeigenEigentlich wollten wir ursprünglich in das hochgelobte „Toro Toro“ gehen. Nur leider gab es im März nach über 30 Jahren einen Besitzerwechsel und die zahlreichen negativen Bewertungen in den sozialen Medien ließen uns nach einem anderen Lokal umschauen.
Durch einen Lieferantenkontakt in Hallein wurde mir der Hammerwirt empfohlen und das war eine wirklich gute Wahl. Die Reservierung durch die Schwiegereltern klappte problemlos. Die Anfahrt als nicht Ortskundiger stelle ich mir ohne Navi etwas schwierig vor, denn das Lokal liegt schon etwas außerhalb Halleins, sogar etwas versteckt. Aber, wie man am Parkplatz bemerkte, finden die Gäste zahlreich hierher.
Hier hatte man auch das Gefühl, dass hier eher die Einheimischen bzw. Salzburger essen gehen, wohingegen ich beim Aichingerwirt in Mondsee eher von Touristen ausgehe.
Die Begrüßung war sehr freundlich und wir wurden in einen schönen, urigen Raum mit viel Holz gebracht, der sich dann auch bis auf den letzten Platz mit Gästen füllte.
Die Tagesempfehlungen sind auf einer Kreidetafel an der Wand an mehreren Stellen des Lokals platziert.
Die Liebste und ich entschieden uns für Vorspeisen, und zwar für mich die Ceviche vom Saibling und für die Liebste die Mostschaumsuppe. Die Schwiegereltern wollten nur Hauptspeisen.
Der Saibling war in kleinen Stücken und die waren herrlich, auch etwas bissfest. Ich freue mich immer wieder, wenn bei Sushi/Ceviche auf unsere herrlichen, heimischen Süßwasserfische zurückgegriffen wird und ich denke, da wurde noch nicht mal an der Oberfläche gekratzt, was da alles noch an Vielfalt aus heimischen Spektrum an Süßwasserfischen möglich wäre, denn meistens bekommt man Forelle oder Saibling.
Die Mostschaumsuppe der Liebsten war geschmacklich außerordentlich gut. Bei den Hauptspeisen blieb ich dem heimischen Fisch treu und entschied mich für eine Goldforelle, die auch nicht alltäglich auf den Speisekarten zu finden ist. Die Goldforelle gehört zu den Lachsfischen und ist eine Unterart der Regenbogenforelle. Die Fische stammen allesamt aus der Tiefbrunnau/Faistenau, nicht weit von Hallein entfernt, wo wir auch schon angeln waren, nur leider bisher nie Glück hatten.
Die Liebste wählte eine Paillard vom Bio Ochs mit Erdäpfelpüree. Um ehrlich zu sein, wir hatten die Speisekarte schon vorher studiert und ich musste nachsehen, was eine Paillard ist: "Eine Paillard ist ein sehr dünn plattiertes Stück Fleisch. Damit es beim Klopfen nicht reißt, wird es zwischen zwei eingeölten Vakuumierbeuteln plattiert."
In unserem Fall wurde es mit Püree, Buchenpilze, Röstzwiebel und Jus serviert. Das Ganze war geschmacklich wirklich ein Traum. Aber auch die Goldforelle konnte mich voll und ganz überzeugen.
Normal tendiere ich zu trockenen Weinen zum Essen, ließ mich aber vom sehr freundlichen Kellner (oder vielleicht Chef?) zu einem deutschen Riesling überreden, der leicht süßlich war. Dies war eine sehr gute Wahl, einmal etwas anderes. Verortet hätte ich den geschmacklich in Illmitz, dort schmecken die Weine ähnlich. Die Liebste fragte nach einem Steirischen Weißwein und bekam einen Chardonnay vom Schwarzl aus Gamlitz empfohlen. Da wir im Frühsommer bereits in Gamlitz einen Kurzurlaub verbrachten und wissen, wie großartig die Weine von dort sind, bestellte die Liebste diesen Wein und er passte tatsächlich perfekt zum Paillard.
Auch das Eierschwammerl-Gulasch und der im Ganzen Gebratene Saibling von den Schwiegereltern waren über jeden Zweifel erhaben.
Zum Abschluss wollte ich dann unbedingt noch einen Karamellisierten Sauerrahmschmarrn (jaja, ich bin schon ziemlich Schmarrn-besessen) mit Beerenröster und Vanilleeis haben. War auch sehr gut, aber ein klassischer Kaiserschmarrn bleibt trotz allem mein Favorit.
Preislich kann es dann doch ziemlich abweichen, wenn man zusätzlich Vorspeisen, Wein und Dessert ordert. Wir zahlten genau doppelt so viel wie die Schwiegereltern, die nur Hauptspeise, Bier und Spritzer zu sich nahmen.
In unserem Fall waren es dann 118 Euro ohne Maut. Aber wenn ich schon in so einem gelobten Lokal bin, möchte ich bzw. wir schon die größtmögliche Bandbreite des Lokals kennen lernen.
Wir waren vollauf zufrieden, sowohl Service als auch Speisen und Getränke sowie das Gesamtambiente haben perfekt gepasst, daher können wir den Hammerwirt uneingeschränkt weiterempfehlen.
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