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Do, 21. November 2024

Kikko Bā

Schleifmühlgasse 8, Wien 1040
Küche: Japanisch, Asiatisch
Lokaltyp: Bar, Weinbar, Vinothek
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Kikko Bā

Speisen
Ambiente
Service
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Bewertungen

am 23. August 2019
SpeisenAmbienteService
Ein sogenanntes Pop-Up lokal bespielt jetzt einmal bis Jahresende diese Location, mit deren früheren – frankophilen – Einrichtungen ich nie so ganz warm wurde. Was vielleicht auch immer daran lag, dass das Lokal eher klein ist (drinnen oft sehr stickig und warm) und die Küche aus einer Ecke hinte...Mehr anzeigenEin sogenanntes Pop-Up lokal bespielt jetzt einmal bis Jahresende diese Location, mit deren früheren – frankophilen – Einrichtungen ich nie so ganz warm wurde. Was vielleicht auch immer daran lag, dass das Lokal eher klein ist (drinnen oft sehr stickig und warm) und die Küche aus einer Ecke hinter der Bar besteht - demensprechend chaotisch früher auch immer das Service und die Speisenfolge. Dies gelingt scheinbar mit asiatisch angehauchten Tapas nun besser, obwohl ein großes Problem bleibt: Das Lokal ist gerade sehr gehyped (Bobo Allergie sollte man eher keine haben) und wie gesagt eher klein (inkl. den paar Tischen draußen im Schanigarten), was zu eigentlich unannehmbaren Wartezeiten führt (mehr als eine Stunde während der „prime time“ können es schon sein), denn reservieren kann man nicht. Immerhin wird man während der Wartezeit aufmerksam umsorgt und man kann Getränke und („ausnahmsweise“) schon ein paar kleine Tapas bestellen. Ob das Konzept sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Was mich am meisten geärgert hat waren andere Gäste, die bereits gegessen hatten als ich ankam und meine ganze Wartezeit hindurch (die mehr als eine Stunde war) dann bei noch einem Wein und noch einem Wein am Tisch gesessen sind, während sich die Wartenden die Füße in den Bauch stehen durften. Ich weiß, das ist unangenehm für das Service aber hier wäre zumindest während der Hauptzeit eine Art Taktung der Tische (eine Stunde sollte reichen) überlegenswert. Dieser Umstand führt auch zu einem Anzug beim „Service“, obwohl das Personal selbst die volle Punkteanzahl verdient hätte. Generell kann man die Empfehlung des Kellners, entweder früh (18h) oder später (nach 21h) zu kommen als sehr nützlich bewerten.
Nun zum Essen, zum Glück war das so wie der Service ausgezeichnet und daher ist mein aufkeimender Zorn schnell verflogen. Es gibt, wie gesagt, eine Reihe kleiner Portiönchen asiatisch angehauchter Tapas. Leider gab es diesmal keine, der in diversen Zeitungen gelobten Gerichte wie Garnele oder Oktopus. Dafür einen perfekt abgestimmten Kohlrabi Salat mit zarter King-Crab. Rindfleisch-Wan-Tan in einer Tomaten-Misosauce erinnerte entfernt an spanische Albondigas, hier fehlt aber mir irgendeine spezieller Touch (Koriander?). Die Patatas Bravas wurde mit einer eher an Berlin erinnernder „japanese curry“ Sauce erschlagen und passten ob ihrer Deftigkeit auch nicht zu den anderen Gerichten. Das Kalbs-Tartar war hingegen ein Gedicht und harmoniert perfekt mit den mitgelieferten Nori Blättern. Portobello Sando, eine Art Sandwich mit dem fleischig saftigen Schwammerl in der Mitte war das (unerwartete) Highlight des Abends, Umami und Röstaromen in perfekter Kombination. Die Nachspeisen sind hingegen eher wenig der Rede wert, Mochi Eis eh ok, aber Erdbeer und Vanilla ist doch enttäuschen für die sonst so innovative Küche. Elderberries mit walnut crumble und (echt, das war) lychee ice cream entpuppte sich als eigenartig salzig.
Dazu gibt eine Liste an offenen Weinen, die alles andere als das Übliche in Wien kredenzierte ist. Durchaus sehr interessant sind, aber großteils „natural“ und das muss man mögen. Manches (v.a. Jutta Ambrositschs Gemischter Satz) fand ich sehr gelungen, anderes weniger (wie oft bei den Naturals). Generell allerdings sind die Achterl mit meist 6 bis 8 Euro durchaus stolz ausgepreist. Flaschenweise kommt man übrigens etwas billiger weg, dafür kann man sich dann nicht durchkosten. Und mit dem nötigen Kleingeld kann man auch die eine oder andere sehr interessante (gereifte) Flasche ordern, ob es das Geld wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Das Bier kommt übrigens als Viertel (0,25) um € 3,20 (das ist immerhin die Hälfte des Preises der meisten Weine bei doppeltem Volumen ;-) und ist von Schwechater (na ja…). Craft Bier sucht man vergeblich, dafür eine Haus Sake (offen)und ein paar als Flasche (habe ich aber nicht probiert).
Mein Fazit ist generell ein positives, trotz der Wartezeit und des doch leicht überteuerten Eindrucks. Bloß, das nächste Mal komme ich sicher nur zur „Randzeit“ um mir die ewige Warterei zu ersparen.
Hilfreich11Gefällt mir10Kommentieren
3 Kommentare·Zeige alle Kommentare
Jacoby

Danke für das Feedback, nehme ich gerne auf. Ich habe echt zuviele Schachtelsätze geschrieben! Wegen der Bewertung hab ich mir da schwer getan und bin zwischen 4 und 5 geschwankt. Es stimmt, die Desserts sind mir nicht so wichtig und die Bravas waren jetzt nicht schlecht, nur nicht ganz mein Geschmack. Das inklusive wäre 4 vielleicht besser gewesen. Aber am Ende haben sich offensichtlich das Tartare und vor allem der Portobello duchgesetzt ;-). Nochmals danke für das Feedback.

23. Aug 2019, 22:50Gefällt mir2
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