Unser Abendessen beim Hirschenwirt in Salzburg war eine Hochschaubahn der Gefühle - jedem Hoch folgte sofort ein Tief und umgekehrt. Die Gault Millot Haube (13 Punkte) des Hirschenwirt kann daher nur aus der Zeit vor der Neu-Eröffnung bzw. Neu-Übernahme im Mai 2009 stammen.
Der erste Eindruck ...Mehr anzeigenUnser Abendessen beim Hirschenwirt in Salzburg war eine Hochschaubahn der Gefühle - jedem Hoch folgte sofort ein Tief und umgekehrt. Die Gault Millot Haube (13 Punkte) des Hirschenwirt kann daher nur aus der Zeit vor der Neu-Eröffnung bzw. Neu-Übernahme im Mai 2009 stammen.
Der erste Eindruck des Restaurants war sehr gut - mehrere Räume - von elegant bis rustikal - schön gedeckte Tische.
Bis uns der junge Kellner die Speisekarte überreichte und gleichzeitig mit einem schnoddrigen "...zu trinken ???" die sofortige Getränkebestellung einforderte - allerdings bestand ich zuerst einmal auf eine Getränkekarte.
Positiv war dann wieder das Gedeck mit verschiedenen Broten, würzigem Grammelschmalz und unser Bier in sehr hübschen Ton-Krügerln.
Die nächste Überraschung kam bei der Bestellung der Speisen. Obwohl auf der Tages-Karte die Auswahl eher sehr klein ist, war unser gewünschtes Hirsch-Ragout "...noch nicht fertig - das dauert sicher noch eine Stunde..." (und das um 19:30 Uhr). Also umdisponieren. Dafür wurde uns ein Wolfsbarsch im Ganzen gebraten wärmstens empfohlen, der wiederum nicht auf der Karte stand. Also bestellten wir als Hauptspeisen einmal den empfohlenen Wolfsbarsch und einmal ein Beiried mit Pfeffersauce.
Weil wir neugierig sind, haben wir als gemeinsame Vorspeise eine Blunzenschaumrolle auf Sauerkraut-Stroh gewählt. Hätte vom Geschmack und von der Zusammenstellung super gepasst. Leider wurde uns dann eine zwar gschmackige, aber eiskalte Blunzenschaumrolle auf heisser Krautunterlage geliefert.
Dafür waren wir bei der Hauptspeise wieder äusserst positiv überrascht. Mein Beiried war zart, noch leicht rosa, wirklich von bester Qualität. Und auch der Wolfsbarsch war exakt auf den Punkt gebraten, innen noch saftig und aussen schön knusprig angebraten. Beides ganz hervorragend.
Warum uns zum Wolfsbarsch - gottseidank in einer eigenen Sauciere - das durch Überhitzung bereits leicht geschwärzte, pure Bratenöl mitgeliefert wurde, bleibt für mich ein Rätsel.
Der Hirschenwirt hätte das Potenzial eines sehr guten Restaurants - wenn nicht die vielen unverständlichen Hoppalas wären, die in dieser Preisklasse nicht passieren dürfen. Vielleicht waren es auch nur einige unglückliche Ausrutscher. Eine faire Beurteilung fällt mir daher wirklich nicht leicht.