Es gibt diese Tage, wo man keine Lust hat, lange zu suchen, um auf seiner Nahrungssuche Essbares zu finden.
Im Salzburger Lokaldschungel ist es dabei oft nicht ganz so einfach, sofort etwas zu finden, das auf den ersten Blick zusagt, vor allem nicht in der Vorstadt.
Wenn da nicht ein Loka...Mehr anzeigenEs gibt diese Tage, wo man keine Lust hat, lange zu suchen, um auf seiner Nahrungssuche Essbares zu finden.
Im Salzburger Lokaldschungel ist es dabei oft nicht ganz so einfach, sofort etwas zu finden, das auf den ersten Blick zusagt, vor allem nicht in der Vorstadt.
Wenn da nicht ein Lokal wäre, dessen Aufschrift im wahrsten Sinne des Wortes über die Baumkronen des Lokaldschungels hinausragt – die Lettern des Stiegl-Bräu, die schon jenseits des Bahnhofsviertels für alle Pendler sichtbar sind – oder auch für jene, die mit dem Hubschrauber unterwegs sind und noch nicht wissen, wo sie zu Abend essen sollten.
Außerdem, und sowieso - auf ein g'scheites Bier freue ich mich schon den ganzen langen Nachmittag.
Mit dem Stiegl-Bräu sind allerdings nicht die Stiegl-Brauwelten gemeint, das Bräu gehört nämlich zur Imlauer-Gruppe (Hotel Imlauer, Pitter-Keller).
Drinnen ist’s relativ ruhig, nicht so das ganz laute Brauhaus, eher ein gepflegtes Gasthaus mit Salattheke, Zeitungsauswahl und viel Platz auf zwei "Ebenen" im recht weitläufigen Lokal.
Freie Platzwahl wird vom korrekten, unauffälligen Personal genehmigt, das etwas erhöhte Abteil mit mehr Holzeinsatz gewinnt über das „Terracotta-Abteil“.
Zuerst ein klassisches St. Iegl geordert – und aus der Speisekarte mal möglichst Fleischloses gewählt, um nicht dem Wink eines sicher auch mal verlockenden Schweinsbratens zu folgen:
Bierbrezensuppe, Karfiol „polnisch“ und zum Drüberstreuen eine Portion Pofesen.
Klingt wie ein eher zurückhaltendes Menü, am Ende aber wäre ein Spaziergang bis Klessheim und zurück verpflichtend gewesen.
Die Bierbrezensuppe klingt interessanter, als sie ist. Irgendwie ein etwas eintöniger, verdünnter Brei, der relativ schnell das Maul stopft – so könnte man das beschreiben. Es gibt interessantere, vielschichtigere Cremesuppen. Die ist vor allem mal üppig, aber keine wirkliche geschmackliche Erleuchtung.
Salatbuffet: rescher, knackiger Blattsalat, fein süß marinierter Karottensalat. Ein bisschen vom Krautsalat probiere ich auch noch. Preisschild neben dem Buffet: Kleiner Salat 3,90. Großer Salat 4,20.
Die Wahl fällt schwer.
Karfiol „polnisch“ – ich meinte, zuvor vom Kellner erklärt bekommen zu haben, es gäbe eine Sauerrahmsauce zum Karfiol.
Vielleicht hatte ich ja nicht zugehört, serviert wurden ein paar schöne, bissfest gekochte Rosen mit guten Kartoffeln und Butterbröseln. Oder besser gesagt – Bröselbutter. Also mehr Butter als Bröseln. Das sollte Folgen haben.
Doch die Pofesen waren schon bestellt – auch wenn eigentlich schon nix mehr runterging.
Routiniert gebratene Scheibchen, die nicht zu arg fettig waren, den Staubzucker hätte man sich sparen können. Gut waren sie trotzdem, weil doch schön knusprig und zart hinbekommen.
Schnaps zum Schluss? Ich verzichte – es gibt da noch eine „Männerschokolade“:
Stiegls Zusammenarbeit mit dem vifen Steirer Schokoladenfabrikanten Zotter: Bier und Kakao – geht das?
Es geht – auch wenn der Kellner meint, es wäre nicht so seins, Malz und Kakao passt gut zusammen.
Der Preis vielleicht weniger: Das Seiderl kommt auf stolze, dem Fairtrade geschuldete 5,90.
Der einzige echte preisliche Ausreißer im Hause Stiegl. Prost.
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magic: also für dich nur zwei Bier und zwei Zigaretten - auch ein feines Menü! ;-)