Das Lokal in der Wiener Operngasse ist zwar winzig, aber das verwundert kaum. Wozu sollte man hier auch viel Platz brauchen? Eine eigentliche Küche gibt es nicht, die Würste werden ja hier schließlich nur am Rollergrill zubereitet! Zu Stoßzeiten drehen sich hier gleichzeitig mehrere Frankfurter a...Mehr anzeigenDas Lokal in der Wiener Operngasse ist zwar winzig, aber das verwundert kaum. Wozu sollte man hier auch viel Platz brauchen? Eine eigentliche Küche gibt es nicht, die Würste werden ja hier schließlich nur am Rollergrill zubereitet! Zu Stoßzeiten drehen sich hier gleichzeitig mehrere Frankfurter auf Vorrat, ansonsten wird frisch zubereitet, wobei es kaum drei Minuten dauert, bis eine Wurst essfertig ist. Wie schon beim mobilen Würstchenwagen kann der Kunde hier zwischen Frankfurtern und veganen Würsten wählen, wobei demnächst auch noch Putenwürstchen und reine Rindfleischfrankfurter folgen soll. An der Wand hängt eine Speisekarte mit diversen Hotdog-Variationen die jeweils nach Städten benannt sind und zwischen 3 Euro und 3,9 Euro kosten. Man kann seine Hotdogs aber auch komplett individuell zusammenstellen.
Wer hier übrigens die „normalen“ Würste bestellt, bekommt etwas mehr für sein Geld, denn die veganen Würste sind aktuell noch eher winzig. Das soll sich aber bald ändern, mit neuen Tofu- oder Getreidewürsten wird laufend experimentiert. Nachdem vor unseren Augen ein etwa vierjähriges Kind gleich zwei Dogs gegessen hat, haben wir uns dazu entschlossen selbiges zu tun. Ich bestellte zunächst einen „New York“ mit Sauerkraut, Relish und Senf, meine Begleitung das gleiche, aber in der vegetarischen Version. Ich war überrascht, wie gut eine so einfache Speise sein kann: Vor allem das Brot und der Biss versetzen einen sofort in den Central Park. Österreichisches Hotdog-Brot am Würstelstand besteht ja in der Regel aus einem kleinen Baguette und verhält sich geschmacklich und konsistenztechnisch komplett eigen. Es gibt zwar in einigen Supermärkten auch weiches, pseudo-amerikanisches Hotdog-Brot zu kaufen, das ist aber trocken und zerfällt sobald es mit anderen Zutaten in Verbindung kommt.
Hier bei Hildegard Wurst ist das Brot aber ein absolutes Highlight.
Die zweite Runde bestand aus einem „Amarillo“ für mich mit selbst gemachtem Chili con Carne und Cheddar und einem „Tijuana“ mit Jalapenos und Chilisauce für meine Begleitung. Beide wurden extra scharf bestellt, wobei uns gleich gesagt wurde, dass es maximal „österreichisch-scharf“ werden würde. Das war schade, denn vermeintlich pikante Speisen machen ja überhaupt keinen Spaß, wenn es dann nicht ordentlich im Goscherl brennt. Mit ein bisschen Glück könnte aber demnächst hier auch ein mit Saucen gefülltes Kistchen in der Ecke stehen und sämtliche Schärfe-Fetischisten befriedigen.
Die meisten Leute nehmen ihre Hotdogs mit, wer sie gleich essen will, hat hier bei einer Handvoll Sitzplätzen aber auch die Möglichkeit, seine Speisen gleich im Lokal zu essen. Das macht man dann auch in Gesellschaft, der Original Hildegard Wurst, Leonies seliger Großmutter, die von einem Foto aus in „ihr“ Lokal lächelt. Getrunken werden dazu übrigens Limonaden oder auch einige ausgewählte Biere. Preistechnisch kann man sich hier übrigens auch nicht beschweren: Wer zwei Hotdogs samt Getränk konsumiert, steigt hier mit etwa 10 Euro aus und ist nachher satt und noch dazu befriedigt.Wenn nun auch noch die pikanten Dogs auch wirklich scharf werden und die Veganer und Vegetarier größere Würstchen bekommen, dann habe ich für den kleinen Hunger zwischendurch eine neue Lieblingslocation gefunden!
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