am 3. Mai 2016 · Update 5. Mai 2016
SpeisenAmbienteServiceHabe d’Ere heißt das Lokal, Fia d’Klanan steht am Wegweiser zum Spielplatz, A Bitschn Suppn, Vo da Sau, Wos vom Wossa aussa, Wos fliagn kaun, Wos ohne Fleisch, Vom österreichischen Rindviech lauten die Kapitelüberschriften auf der Speisekarte. Und ich übernachte im angeschlossenen Hotel Schlof Gu...Mehr anzeigenHabe d’Ere heißt das Lokal, Fia d’Klanan steht am Wegweiser zum Spielplatz, A Bitschn Suppn, Vo da Sau, Wos vom Wossa aussa, Wos fliagn kaun, Wos ohne Fleisch, Vom österreichischen Rindviech lauten die Kapitelüberschriften auf der Speisekarte. Und ich übernachte im angeschlossenen Hotel Schlof Guat. Hier hat man es mit dem Dialekt und der Bodenständigkeit, nur die Kellner sind trotzdem aus Ungarn. Und bieten einen exzellenten Service, das sei auch gleich bemerkt.
Ich betrete das Lokal durch den Hintereingang und konstatiere gleich einen wirklich netten, gemütlichen Gastgarten, heute temperaturbedingt leider nicht bespielt. Das Lokalinnere ist sehr rustikal eingerichtet, viel dunkles Holz, Dielenboden, alte Bilder, bemalte Wände, massenhaft Dekor. Von der Milchkanne über den Nudelwalker bis zum Weinheber stehen und hängen hier allerlei Reminiszenzen an vergangene kulinarische Epochen herum. Das Lokal ist ziemlich gut besucht, nicht ganz voll zwar, aber auffallend populär für einen Dienstagabend in einer kleinen burgenländischen Stadt.
Das Speisenangebot ist bemerkenswert vielfältig. Die österreichischen Klassiker sind natürlich vertreten, von der Frittatensuppe über den Zwiebelrostbraten und das Backhendl bis zu den Palatschinken fehlt hier nichts. Außerdem gibt es aber auch Pizza, Burger, Steaks, Fisch, Pfandlgerichte, Heurigenschmankerln, Gegrilltes, Brote, jede Menge Salate (Fian Summa), saisonal ein großes Spargelangebot und vieles mehr. Das Weinangebot hingegen enttäuscht, auf meine Frage nach der Weinkarte stellt mir der Kellner einen Plastikaufsteller mit je drei weißen und drei roten glasweisen Angeboten hin. Ausgesprochen mager finde ich das, schließlich sind wir im Burgenland.
Ich ordere gleich ein Glas Blaufränkischen vom Reumann und bin enttäuscht. Der Wein hat einen leichten Essigstich, den wohl nicht jeder gleich bemerkt, ich aber schon. Da disponiere ich gleich um und bitte um einen Big John, den allgegenwärtigen Marketingschlager vom Scheiblhofer. Einen Zweigelt hätte es noch gegeben, dann wären wir schon durch mit den Roten.
Beim Essen entscheide ich mich für einen Hausburger. Der kommt hübsch angerichtet auf Papier im New York Times-Zeitungsdesign, begleitet von hausgemachten Pommes im Stanizel. Die Pommes sind vorzüglich, resch und knusprig. Der Burger ist erstklassig. Hausgemachtes Brötchen, zwei ordentlich dicke Scheiben Rindsfaschiertes, medium gebraten, viel geschmolzener Käse, Knoblauchsauce, Speck, Tomaten, knackiger Salat – ein wahrer Hochgenuss und eine riesige Portion, obwohl ich die Normalgröße bestellt habe. XL hätte es auch gegeben.
Fazit: Schwächen zeigt man nur beim Wein, das Lokal ist gemütlich, das Essen ausgezeichnet, das Service professionell. Hier kehre ich gerne wieder ein.
Hilfreich13Gefällt mir12Kommentieren