Der Besuch der Oper Nabucco, im Felsentheater von Fertörakos, eine kleine Gemeinde in Ungarn, gleich hinter der österreichischen Grenze, nahe Mörbisch, hat uns vorher einen kleinen Umweg zum GUT OGGAU machen lassen.
Betrieben wird das Lokal, sowas wie ein moderner Heuriger, von Stephanie Tsche...Mehr anzeigenDer Besuch der Oper Nabucco, im Felsentheater von Fertörakos, eine kleine Gemeinde in Ungarn, gleich hinter der österreichischen Grenze, nahe Mörbisch, hat uns vorher einen kleinen Umweg zum GUT OGGAU machen lassen.
Betrieben wird das Lokal, sowas wie ein moderner Heuriger, von Stephanie Tscheppe-Eselböck und Eduard Tscheppe.
Mit dem Auto braucht man ziemlich genau eine Stunde für die knapp 80 Kilometer von Wien 8 kommend, geparkt wird (fast) vor der Türe.
Die Reservierung per Mail einige Tage zuvor, für den 8.7.17, hat problemlos geklappt, wir sitzen im wunderschönen Innenhof eines renovierten Bauernhauses und bekommen auch noch einen der schönsten Tische, jenen welchen unter einem großen, vermutlich alten Weinstock, der den perfekten Schatten spendet. An sonst werft einen Blick auf meine Fotos, es ist einfach nur schön und überaus gemütlich dort und drei Adebars haben auch ihr Nest am Rauchfang.
Der Gästezustrom war für Samstagnachmittag auch nicht so übel, als wir dann gegen 18:30 aufbrachen, war der Hof schon gut gefüllt, einen auf Glücksritter machen, könnte da schon mal ins Auge gehen.
Das Personal 3 Mann hoch, allesamt höchst wahrscheinlich aus Ungarn, ein „wichtigerer“, sowie zwei Hilfskellner, gelerntes Personal? eher nein. Sie sind allesamt sehr freundlich, es wird mehrfach nachgefragt, flott gebracht und manchmal fast zu rasch abserviert, sprich kaum schiebt man den letzten Bissen in den Mund, wird einem auch schon der Teller weggezogen. Was aber auch auffällt, ihnen scheint die Arbeit Spaß zu machen.
Über allem wacht der Chef, auch er hilft tatkräftig mit und empfiehlt meinen beiden Damen, den einen oder anderen Wein und er kann im Eifer des Gefechts auch schon einmal auf etwas vergessen, aber was soll‘s. Kassieren tut ausschließlich er und auch darauf musste man nicht lange warten.
Etwas später kam dann auch noch die charmante Chefin dazu, um die Gäste zu begrüßen, auch sie hat einen positiven Eindruck hinterlassen, ja die Frau kann lächeln.
Für mich war übrigens 0,0 Promille angesagt, Ungarn will es so.
Die Getränke, ich hatte alles zusammen 1 1/4 Liter Traubensaft mit Soda aufgespritzt. Der war perfekt gekühlt, nicht zu süß und sehr süffig.
Meine Damen hatten gesamt 2 weiße Spritzer, 2/8 vom Hauswein „Gut Drauf“ in Weiß gehalten, gibt’s auch in Rot, sowie 1/8 Welsch von einem befreundeten Winzer aus Gols und 1/8 GV aus der Kremser Gegend. Sie waren mit allem sehr zufrieden, einzig der Welschriesling hat sie nicht überzeugt.
Ja und dann war da noch der Espresso danach, schon wieder einer der richtig gut war. Habe ich zuletzt noch von dem beim Schlosswirt in Bisamberg geschwärmt, der war genauso gut, einer wo der Löffel drinnen steht.
An Speisen hatten wir geräucherten Aal, der stand nicht in der Karte, sondern war sowas wie eine Tagesempfehlung und der war schlicht grenzgenial. Als ich ihn mir quasi als Nachspeise nochmals bestellen wollte, war er leider schon aus. Es handelt sich dabei um einen eher festen Fisch, der deutlich fetter ist als viele andere. Dazu gab es Oberskren.
Auch die Bratwurst vom Managlitza Schwein war eine Gaumenfreude, etwas feiner und dünner als eine „normale“ Bratwurst, aber dennoch mit eher festem Biss, köstlich! Dazu am Teller Senf und milder Kren.
Den Hauptteil unseres Mittag- Abendessen bildete die „Gute Auswahl“ für zwei Personen. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von verschiedenen Speisen, serviert auf drei Tellern, gebracht mit einem Metallgestell, womit alle auf einmal serviert werden können. Ja und das war richtig fein was da zum Tisch kam. Ganz oben war ein gemischter Salat, mit der perfekten, leicht süßlichen Marinade, verfeinert mit etwas Schafkäse. Nein war kein Griechischer. In der Mitte war eine Käsevariation mit eher nichtsagendem roten Chutney? und einem Pesto, das ich zuerst auch nicht zuordnen konnte, bei meiner „Nachspeise“ siehe unten, fand es sich dann aber nochmals. Die Käse von mild bis würzig, eine gute Auswahl. Am Untersten der drei war eine gute Blunzn mit Senf und Kren, vorzügliche Käswurst und ausgezeichneter Beinschinken, eher dick geschnitten.
Weiters hatten wir, also ich, den Seewinkler Schafkäse mit Olivenöl und Rucola Kapuziner Pesto. Der Schafkäse war weich, ja schon fast cremig und auch recht geschmackvoll, das Pesto konnte ich schwer einordnen, es erinnerte mich eher an eines mit Kürbiskernen. Als völlig überflüssig empfand ich das viele Hasenfutter oben drüber, es fand nicht den Weg in meinen Magen. :-)
Zu all dem dazu hatten wir zwei kleine Laib vom Hausbrot, zum selber aufschneiden. Das war nicht nur optisch sehr schön anzuschauen, sondern die Rinde war richtig knusprig, das Innenleben eher hell, ein richtig gutes Brot, wie man es recht selten findet.
Alles in allem waren wir mit der Kulinarik im GUT OGGAU sehr zufrieden, das Ambiente sowieso eines wie ich es liebe und die Serviceleistung war auch in Ordnung.
Wir haben bar bezahlte 95 Euro mit Trinkgeld dort gelassen und sind zufrieden über Rust und St. Margarethen in unser Nachbarland gefahren.
PS: der Besuch im Felsentheaters hat uns allen drei sehr gut gefallen und soweit ich das beurteilen kann, haben die meisten Sänger eine ordentliche Leistung geboten.
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