Gestern Abend beim GÖBEL in der Stammersdorfer Kellergasse. Man findet ihn in Richtung Hagenbrunn fahrend, auf der linken Seite kurz vorm großen Parkplatz, wo es dann linker Hand die Senderstraße hinauf auf den Bisamberg geht. (Anmerkung für die nicht Insider, mein Heimathügel ist 358 Meter hoch)...Mehr anzeigenGestern Abend beim GÖBEL in der Stammersdorfer Kellergasse. Man findet ihn in Richtung Hagenbrunn fahrend, auf der linken Seite kurz vorm großen Parkplatz, wo es dann linker Hand die Senderstraße hinauf auf den Bisamberg geht. (Anmerkung für die nicht Insider, mein Heimathügel ist 358 Meter hoch)
Parkplätze gibt es wie zu erwarten genug, aber doch zumindest der vordere Teil ist gut ausgelastet, was auf ein volles Haus schließen lässt, so war es dann auch.
Ich kenne das (Nichtraucher)Lokal schon aus der Zeit bevor es Hans Peter Göbel übernommen und umgebaut hat. Da war es sowas wie ein Stammlokal von meinen Freunden und mir, es hieß nur treffen wir uns bei der „Elfi“ (= seine Mutter) und jeder wusste was gemeint ist. Da gab es einzelne Wochen, wo man mich sicher jeden Tag da oben antreffen konnte UND wir liebten ihren Rose, aber das ist schon einige Tage her und eine ganz andere Geschichte......:-)
Die Reservierung von vor über einer Woche hat problemlos funktioniert, der einzig noch freie Tisch im Lokal war der Unsere, einer für 4. Ich würde sagen maximal 40 Personen finden im Inneren Platz, wenn alles optimal belegt ist. Vor und neben dem Haus gibt es einen Gastgarten, mitten zwischen den Rebstöcken, die Plätze sind in der warmen Jahreszeit sehr begehrt.
Der Empfang durch eine der beiden Kellnerinnen sehr freundlich. Die Menagen, Besteck und Servietten in einem weißen Blechküberl stehen schon am Tisch, ebenso sind die Speisekarten schon da, auf denen man unschwer erkennen kann, es gibt Gans!
Das Lokal sehr modern eingerichtet, recht helles Holz vom Boden über Tische, Sessel und Bänke, die Wände weiß „bemalt“, einiges an gut dazu passenden Bildern hängt „herum“. Linker Hand die Schank aus rostfreiem Stahl, dann wieder Holzregale bis an die Decke, hinten im Eck hinter Milchglas dann die Küche in der Helmut Krenek sein „Unwesen“ treibt. Link
Die Servicemitarbeiterinnen, waren auf Zack, wobei die vermutlich etwas Ältere ihren Job gelernt hat, bei der Jüngeren waren wir uns nicht sicher, aber egal, beide sehr freundlich und aufmerksam, es wurde regelmäßig nachgefragt, sie waren aber nie aufdringlich und hatten immer alles fest im Griff.
Zu Beginn hatten wir seinen Rose Frizzante, fruchtig, spritzig, gut gekühlt, ein sehr guter Start.
Die Küche begrüßte uns mit einem eher groben Gänseleberaufstrich in einem mini Rexglasl, dazu zwei kleine Vinschgerl und Ciabatta. Das war, um es vorwegzunehmen, das kulinarische Highlight des Abends. Der Aufstrich hat ganz herrlich nach Leber geschmeckt, sowas von harmonisch, dazu das Brot noch etwas warm, ein Traum.
Als Vorspeise teilten wir uns ein Beef Tartar, eher grob faschiert, der Geschmack sehr ansprechend ausreichend Zwiebel und Gurkerl, gut gelungen wie wir feststellten, oben drauf ein Spiegelei, dazu zwei richtig große Kapernbeeren, 5 kleine Weißbrotscheiben getoastet und viel zuviel Butter, sehr erfreulich jedenfalls, so kann es weitergehen.
Die Hauptspeise für meine Frau, eigentlich eine weitere Vorspeise und zwar glacierte Gänseleber auf Erdäpfelpüree mit Apfel. Das kam auf einem schmalen länglichen weißen Teller daher, optisch sehr nett anzuschauen, die Leber zart und weich, aber kaum gewürzt, wie auch der Saft dazu fad und dünn, nachsalzen war angesagt. Das Püree ganz ordentlich, sicher selbst gemacht, etwas besser pürieren hätte man es können.
Ich entschied mich für den Klassiker und zwar Gans mit Rotkraut und Erdäpfelknödel. Das war bis auf das Rotkraut eine einzige Enttäuschung. Das Viech (Keule) hatte zwar eine recht knusprige Haut, aber alles darunter war sowas trocken, wie ich es noch selten erlebt habe, schlicht zu Tode gebraten. Auch der Knödel war nix, gar nix, innen breslat wie man so schön sagt, geschmacklos, fad. Der Saft war ident mit dem von der Leber. Das mit Abstand Beste war noch das Rotkraut, nicht zerkocht, sondern noch leicht knackig. An der Größe der Portion gab es nichts auszusetzen.
Nachdem der H.P.G. ja für seine ausgezeichneten Rotweine bekannt ist, haben wir zu Beginn seine Weißen verkostet und zwar den Gemischten Satz und den Weissburgunder jeweils aus 2013. An denen gabs überhaut nicht auszusetzen, beide angenehm im Geruch und fruchtig im Geschmack.
Weiters hatten wir ein Achterl vom Blauburger 2013, sowie Zweigelt „alte Reben“, Cuvee Berg (CS/ZW) und Pinot Noir alle aus 2011. Einer Besser wie der andere, am meisten hat uns der Cuvee beeindruckt.
Der kleine schwarze starke wäre vom Kapselimperium gewesen, nein Danke!
Alles in allem SCHADE, denn das Lokal finden wir sehr ansprechend und auch die beiden Mädels haben uns überzeugt, nur das was teilweise kulinarisch geboten wurde, war schlicht enttäuschend.
Wir haben mit „normalem“ Trinkgeld 80 Euro gezahlt, die beiden Damen konnten ja nix dafür. (nur BAR wird gezahlt)
Dermal haben wir die Heimreise recht unzufrieden angetreten, zumal auch das Preis Leistungsverhältnis, die (Weide)Gans hat 23,50 gekostet, nicht gepasst hat.
Ein Blick auf die sehr ansprechende HP lohnt und wir kommen sicher bei Gelegenheit wieder um die „normale“ Küche zu testen, denn dass der Herr Krenek kochen kann, hat man ansatzweise schon erkennen können.
Akzeptiere deine Meinung natürlich. Bei uns war sie leider von saftig und delikat sehr sehr weit entfernt und wenn das Tier 23,50 kostet und noch dazu nix heisst, dann ist Preis Leistung einfach nicht in Ordnung. Für die Besten Viecher zahlst du in Wien und Umgebung selten mehr als 20 Euro, etwa in Rudis Beisl um den für uns (und viele andere) heuer Besten zu nennen. An dem Abend wo wir beim Hans Peter waren sind wir übrigens nicht die einzigen gewesen die enttäuscht waren. PS: habe kein Problem damit etwas mehr zu zahlen wenn die Leistung passt.
Akzeptiere deine Meinung natürlich. Bei uns war sie leider von saftig und delikat sehr sehr weit entfernt und wenn das Tier 23,50 kostet und noch dazu nix heisst, dann ist Preis Leistung einfach nicht in Ordnung. Für die Besten Viecher zahlst du in Wien und Umgebung selten mehr als 20 Euro, etwa in Rudis Beisl um den für uns (und viele andere) heuer Besten zu nennen. An dem Abend wo wir beim Hans Peter waren sind wir übrigens nicht die einzigen gewesen die enttäuscht waren. PS: habe kein Problem damit etwas mehr zu zahlen wenn die Leistung passt.