Die Adresse scheint fest in indischer Hand zu sein: Die Vorgänger hatten das Konzept des Deewan (Link) kopiert, bis hin dazu, dass sie die gleichen Speisen zur...Mehr anzeigenDie Adresse scheint fest in indischer Hand zu sein: Die Vorgänger hatten das Konzept des Deewan (Link) kopiert, bis hin dazu, dass sie die gleichen Speisen zur Selbstentnahme kochten (nur, die Atmosphäre und Besucherzahl kamen im Vergleich nicht mit). Jetzt gibt es Speisekarte, Fixpreise und kein AYCE.
Ob der Schanigarten im Sommer wirklich ein Erfolg ist, habe ich meine Zweifel, die Heiligenstädter Straße ist doch ziemlich stark befahren. Vom Eingang kommt man direkt in den hallenähnlichen Gastraum mit Schank an der Stirnseite. Die Möblierung ist aus dunklem Holz, schöne und bequeme Stühle mit geschnitzten Lehnen. Das Dekor ist eher sparsam zu nennen (dadurch allerdings auch nicht kitschig oder überladen). Knapp nach 17 Uhr bin ich der einzige Gast, und im Laufe meiner Mahlzeit wird nur ein weiterer Tisch besetzt.
Das Personal ist freundlich und aufmerksam. Beim Bringen der Speisekarte wird nicht automatisch nach dem Getränkewunsch gefragt. Das Speisenangebot ist so, wie man es von Wiener indischen Restaurants allgemein kennt, es gibt auch eine Seite mit Vegetarischem.
Ich entscheide mich für Samosa, Rogan Josh (das nehme ich bei Indern gern als Testspeise) und ein Krügerl Murauer. Der Reis ist bei den Hauptspeisen inbegriffen.
Samosa waren zwei Stück, etwas dunkel geraten (aber nicht verbrannt), mit grünem Salat, Gurkenscheiben und zwei Dipsaucen. Die Fülle bestand fast ausschließlich aus Erdäpfeln, die Würzung hätte kräftiger sein können, war aber durchaus schmeckbar.
Das Rogan Josh wurde in einem Kupferpfandl mit Teelicht darunter gebracht, der Reis in einem kleinen Reindl. Der Reis war ein sehr guter Basmati mit feinem Eigenaroma, bestreut mit Mandelsplittern. Das Fleisch hatte eine sehr gut mürbe Konsistenz, vom Saft gut durchdrungen, die Sauce war schön sämig. Bezüglich Zubereitung besser als manches, was ich anderswo bekommen habe. Allerdings war das Ganze ausgesprochen mild. Natürlich weiß ich, dass Rogan Josh keine Schärfebombe ist, aber angenehm pikant sollte es doch schon sein; auch die feinen Aromen der Gewürzmischung waren nicht sehr intensiv (aber doch vorhanden). Die Portion war ausgiebiger, als sie anfänglich aussah.
Auf die schwächelnde Würzung wies ich den Ober hin, als er fragte, wie es mir geschmeckt habe. Zum Abschied gab es ein Stamperl Mangoschnaps als Geschenk des Hauses.
Insgesamt ein gutes, ordentliches Essen, das ich empfehlen kann, wenn man gerade in der Gegend ist (das Lokal macht keine Nachmittagspause).