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Do, 21. November 2024

Geschmacks Tempel

(1)
Praterstraße 56/12, Wien 1020
Küche: Wiener Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Restaurant, Beisl
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Geschmacks Tempel

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Gesamtwertung

40
1 Bewertung fürGeschmacks Tempel
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Bewertungen

am 30. November 2019
SpeisenAmbienteService
Auf den GESCHMACKS TEMPEL der Herrn Edlinger, er ist der Koch, und Hetzel, der Mann im Service, sind wir vor einigen Wochen durch die Lieblingsschwägerin aufmerksam gemacht worden. Sie hat uns einen Zeitungsartikel von Herbert Hacker (Falstaff) in die Hand gedrückt. Viel länger gibt es das Lokal ...Mehr anzeigenAuf den GESCHMACKS TEMPEL der Herrn Edlinger, er ist der Koch, und Hetzel, der Mann im Service, sind wir vor einigen Wochen durch die Lieblingsschwägerin aufmerksam gemacht worden. Sie hat uns einen Zeitungsartikel von Herbert Hacker (Falstaff) in die Hand gedrückt. Viel länger gibt es das Lokal übrigens auch noch gar nicht, so etwa seit Mitte Oktober 2019. Die beiden haben bereits viele Jahre im ehemaligen Pan e Wien zusammengearbeitet.

Wir haben uns telefonisch, bei einer sehr netten Stimme, für den 27.11.2019, um 17:30 einen Tisch für 2 reserviert. Zu dem Zeitpunkt waren wir die ersten Gäste und so durften wir uns den Tisch aussuchen. Gegen 18:45 war die Hütte voll, 30 Gäste waren da. Bei Idealbesetzung, würde man noch 6 weitere unterbringen.

Die Anreise erfolgte mit der 1er Bim bis zum Schwedenplatz. Von da sind wir zu Fuß in den Zweiten rüber spaziert, in die Praterstraße 56. Man geht in einen Hof hinein, da ist dann links hinten das Lokal.
Die U1 Station Nestroyplatz wäre in unmittelbarer Nähe, für jene die bis vor die Haustüre fahren wollen. Da kommt man ganz genau beim Haus aus der Tiefe herauf.

Wir wurden sehr herzlich begrüßt und zu unserem Platz im hinteren Bereich der Räumlichkeiten gebracht. Da waren letztendlich mit uns 23 Personen.
Wenn man vorne reinkommt, ist links die Küche, daneben die Schank, ich glaube zwei Hochtische, ein 6er und ein ganz kleiner. Hier saßen 7 Leut.
Was hier sofort auffällt ist der tolle Holzboden und ein schöne Gewölbedecke. Alles ist weiß ausgemalt. Da wo wir saßen gibt’s dezent roten Steinboden und große passende Bilder an der Wand. Die Tische sind weiß eingedeckt, die Sessel gemütlich mit Armlehne und in einigen Ecken und Nischen stehen Grünpflanzen. Ja das ist ein Lokal das uns gefallen hat und wo man sich wohl fühlt.

Im Service wie gesagt Wolfgang Hetzel und die Gattin von Thomas Edlinger, wie mir das Netz verriet. Beide machen einen sympathischen freundlichen Job, sind stehts aufmerksam, wobei wir mit ihm wesentlich mehr zu tun hatten. Es wird rasch gebracht und abserviert, es kann aber auch vorkommen, dass manches etwas länger am Tisch steht, vor allem dann, wenn das Lokal voll ist. Wein wird teils nachgeschenkt, teils nicht, wir haben aber kein Problem damit, das selbst zu tun. Sehr reife erfahrene Serviceleistung jedenfalls, man fühlt sich gut betreut.

Los ging es mit dem Gedeck, das aus einem feinen Fischaufstrich bestand, etwas gebeizter Forelle, köstlich und gesalzener Butter, die liebe ich. In der kleinen weißen Schale, mit dem es serviert wurde, war auch noch etwas Olivenöl. Dazu das Körberl mit frischem Weiß- und Schwarzbrot. Sehr feiner Start in den Abend, der Freude auf das machte, was noch kommen sollte.....

Es ging nämlich grandios weiter, mit einem gebackenen Trüffelei auf Erdäpfelschaum und rotem Mangold, sowie Gänseleber Crostini mit schwarzen Trüffeln.
Edlinger hat seinerzeit den Trüffelmarkt in Wien initiiert, wie ich auch aus dem Netz erfahren konnte und war auch 2019 bei dem vorm Lucullus im Dritten wieder vertreten.
Die Panier vom Ei wunderbar knusprig, innen perfekt, aber nicht zu flüssig. Der Schaum gelungen, er ging eher Richtung dünnem Püree und sehr interessant auch das geschmackvolle Grünfutter, mit den roten Stängeln. Drüber war etwas schwarzer Trüffel gehobelt.
Die zweite Vorspeise, eine die nicht auf der Karte stand, war einfach nur himmlisch und hätte sich alleine 5 plus verdient. Wir haben noch nie eine so herrlich cremige Gänseleber gegessen, mit grandiosem Eigengeschmack, dazu das getoastete Schwarzbrot vom Feinsten und auch hier war eine anständige Menge schwarzer Trüffel darüber gehobelt. Das ein Gericht mit allerhöchstem Suchtpotential und wir waren uns wieder einmal einig, essen kann schon was ganz was Wunderbares sein, wenn Leute am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen!

Die beiden Hauptspeisen waren für die Liebste eine Bauernente, für mich Kalbskopf. Was beim servieren da gleich einmal positiv auffiel, es kamen vernünftige, nicht zu große Portionen auf den Tisch.
Mein Kalbskopf, drei kleine Vierecke, mit wunderbar knuspriger goldgelber Panier, das Fleisch eher fest, nicht fasrig und geschmackvoll. Dazu am Teller eine höchst gelungene Sauce Tatar und ein eher durchschnittlicher Erdäpfelsalat, bei dem oben drüber etwas Schnittlauch.
Die Brust der Ente war laut meiner Frau sehr saftig und weich, das Haxl, das ich bekam, konnte da leider nicht mit, denn das war überraschend trocken und auch ein wenig fasrig. Sehr gut wiederum, weil knusprig, die Haut des Fliegers und der Saft war auch sehr gelungen. Dazu am Teller noch zwei Stück einer warmen, noch knackigen roten Rübe und Blätter von Kohlsprossen.

An diesem Mittwochabend sollte es auch wieder einmal eine Nachspeise sein, die sich meine Gattin „eingebildet“ hat, nämlich Malakoff Nockerl auf eingelegten Himbeeren. Sie waren wunderbar cremig, auch was, wo man gerne noch mehr gehabt hätte, weil so gut. Die Himbeeren nicht zu süß nicht zu sauer, drüber Schokoflocken und kleine schokoladige Knusperkugerln. Top!

Flüssig wars auch und zwar hatten wir zu Beginn den wilden Herrn Ferdinand, einen guten Sekt vom Mayer am Pfarrplatz. Zum Essen dann ein Flascherl 2018ener Weißburgunder, vom Ewald Zweytick, aus Ratsch an der Weinstraße, Südsteiermark. Dazu eine Karaffe Leitungswasser, ohne das die auf der Rechnung stand. Der WB ein sehr sauberer, fruchtiger Weißer, der auffällig gut mit den köstlichen Speisen harmonierte.
Der Espresso danach war schwarz wie die Nacht, nicht bitter, die Crema schön und ja wieder einmal einer wo der Löffel quasi drinnen stand. Perfekt!

Die Moral von der Geschicht, Meister Edlinger kocht richtig gut, sein Companero, der Herr Hetzel, liefert die passende Serviceleistung dazu und das Ambiente kann auch was. Die 130,-- Euro samt Maut waren sehr gut investiert, Plastikgeld wird natürlich auch genommen.

Der GESCHMACKS TEMPEL ist ein Lokal, dem ich sehr gerne 3 x 4,5 gegeben hätte, aber nachdem es sicher nicht der letzte Besuch war, vielleicht geht sich ja nach dem Nächsten der eine oder andere 5er aus.

Was uns auch noch überaus positiv auffiel, aber leider nur zu Beginn hörbar, war die gepflegte Musik, unter anderem von Tina Turner, Whitney Houston, oder dem Weiß Bertl, alias Barry White.

Von 14-18h gibt es die Greißlerei-Kuchl, mit kleinen feinen Speisen, wie etwa Flammkuchen, Steckerlfisch vom Seesaibling, Wildschweinschinken oder so einiges vom Hirsch.
Kalbskopf, sehr fein! - Geschmacks Tempel - WienBauernente - Geschmacks Tempel - WienGebackenes Trüffelei, herrlich! - Geschmacks Tempel - Wien
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