Don Quijote spielt es heuer u.a. beim Theatersommer in 3350 Haag, noch bis zum 12.8.2017. Und so haben wir am Freitag den 14.7. die knapp 150 Kilometer unter die Räder genommen, um uns das anzuschauen.
Eigentlich wollten wir ja wieder beim großartigen Gasthof Mitter vorher etwas essen, aber 14...Mehr anzeigenDon Quijote spielt es heuer u.a. beim Theatersommer in 3350 Haag, noch bis zum 12.8.2017. Und so haben wir am Freitag den 14.7. die knapp 150 Kilometer unter die Räder genommen, um uns das anzuschauen.
Eigentlich wollten wir ja wieder beim großartigen Gasthof Mitter vorher etwas essen, aber 14 Tage vorher hieß es leider nein, wir sind mit 110 Gästen schon restlos ausgebucht. :-((
War übrigens eine geschlossene Gesellschaft, wie wir an der Türe beim Vorbeigehen lesen konnten.
Und so haben wir gleich nach einer alternative gefragt und es wurde uns der GASTHOF STÖFFELBAUER, nur wenige Meter entfernt, in der Linzer Straße 17 genannt.
Die telefonische Reservierung hat geklappt, viel war aber nicht los, gezählte 14 Gäste waren’s mit uns.
Geparkt wird am hauseigenen Parkplatz und bis zum Hauptplatz, wo gespielt wird, sind es auch nur einige hundert Meter, die wir zu Fuß in Angriff nahmen.
Wenn man rein kommt gleich links, der Raum wo wir unseren Platz bekamen, daneben die Küche. Ein langer schmaler Gang führt nach hinten, da ein weiterer großer Raum, etwas abgetrennt, aber im Selben, eine Art Kaffeehaus und rechts einer Weiterer Raum, da treffen sich die Einheimischen auf ein zwei drei vier oder mehr Bier, hier auch die Schank. Mehr als 2 Gäste haben sich da aber nicht hin verirrt.
Das Lokal im 80iger Jahre Style, es ist sauber, hell und recht freundlich. Die Wandvertäfelung aus dunkelbraunem Holz, trifft auf grünen Kamin und ebensolche Banksitzbezüge. Der Boden hellbraun gefliest und an der Wand mehr oder weniger geschmackvolle Buidln. Die Tische weiß eingedeckt und dann sind da noch so schiache weiße Hussen über den Sesseln. Man fühlt sich aber trotzdem wohl.
Das Personal, zuerst nur der Chef, der uns darauf aufmerksam machte, Küche erst ab 18h. Kein Problem, zum einen wussten wir’s von der HP und zum anderen wars schon nach 17:30. Die Karte brachte er uns dennoch gleich mit, sie können ja einstweilen in Ruhe aussuchen und natürlich gab’s die zwei weißen Spritzweine auch sofort. Später kam als Servicekraft dann noch ein sehr junges Mädl dazu, könnte die Tochter des Hauses gewesen sein? Beide jedenfalls sehr freundlich und flott, weitgehend aufmerksam, es wurde immer wieder nachgefragt, rasch abserviert und auch der eine oder andere Lächler kam den beiden aus. Passt!
Die Getränke, gesamt 4 sehr gute weiße Spritzer und kurz vorm Aufbruch noch 2/8 vom Sommertheaterwein, einer von Kurt Hummel, aus 3721 Niederschleinz, Bezirk Hollabrunn. Es war ein Weinviertel DAC, GV, Ried Sätzen, Jahrgang 2016. Ja da haben sie sich in Haag aber was richtig Gutes als Theaterwein ausgesucht. Ein überaus fruchtig Grüner Veltliner, mit wenig Säure und sehr angenehm am Gaumen. Dazu kamen unaufgefordert 2 Glas Wasser, das gab’s auch zum eher durchschnittlichen Espresso danach.
Als Vorspeise hatten wir gemeinsam eine ungarische Fischsuppe, bei den Nachbarn heißt die Halaszle, eine der drei Tagesempfehlung vom Chef und somit nicht auf der Karte. War eine sehr gute, paprizierte, eher dicke Suppe, wo sich nicht nur einiges an Fischeinlage, sondern auch an Gemüse fand. Das Ganze war gut gewürzt, mit feiner Schärfe und als gemeinsame Vorspeise vollkommen ausreichend, da ein ordentlicher Teller voll. Dazu das Körberl, mit zwei frisch aufgebackenen Salzstangerln, einem Wachauer und zwei Semmeln.
Hauptspeisen eins waren hausgemachte Knödel, ja waren sie. Fleisch-, Grammel- und Speckfülle waren in recht „klebrigen“ Erdäpfelteig verpackt, auch hier alles gut gewürzt, einzig die Fleischfülle war eher fad, die Salzmühle half. Dazu war am Teller Sauerkraut, das wurde seinem Namen auch halbwegs gerecht und im kleinen Gusseisenpfandl waren auch gschmackige speckige Erdäpfel, für uns beide aber völlig überflüssig. Geschmacklich war alles sehr in Ordnung, optisch aber naja, was der Speisenote auch den 4er kostete.
Auch Hauptspeise zwei war sehr gut, ein Cordon vom Schweinderl (gibt’s auch von der Pute) in Butterschmalz gemacht. Die Panier goldgelb und knusprig, das Fleisch sehr weich und auch das Innenleben gschmackig, sowohl Schinken als auch der Käs. Dazu wieder völlig überflüssig einige Erdäpfel, die auch optisch nix hergaben, der nicht tot gekochte Reis hätte mehr als ausgereicht. Recht originell fand ich die Zitronen im "Sackerl" fand aber auch keine Verwendung. Auf den dazugehörigen Salat vom Buffet haben wir verzichtet.
Ja der Weg nach Haag hat sich auch 2017 wieder ausgezahlt, denn die Darbietung auf der Bühne war stark und gegessen haben wir beim STÖFFELBAUER auch recht anständig. 57 Euro mit Maut haben wir dafür dort gelassen.
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Natürlich steht jedem frei, nach Geschmack vorzugehen, wollte ihnen da nicht zu nahe treten. Ein Kollege von mir lehnt ebenfalls das Zirtonenträufeln strikt ab, da es die Panier aufweicht. Aber das Säuern des Wiener Schnitzels hat lange Tradition: in der Monarchie hat man dazu sogar Sardellen auf die Panier plaziert (lt.Sacher).