Das Gasthaus Schmied ist das Dorfwirtshaus in Unter-Oberndorf. Direkt an der Hauptstraße gelegen, ein langgestreckter gelber Bau, im Sommer mit kleinem Garten. Wir kommen in der Mittagszeit hier vorbei. Vor der Tür steht eine Tafel mit dem Mittagsangebot: Menü mit Suppe, dann wahlweise Erdäpfelgu...Mehr anzeigenDas Gasthaus Schmied ist das Dorfwirtshaus in Unter-Oberndorf. Direkt an der Hauptstraße gelegen, ein langgestreckter gelber Bau, im Sommer mit kleinem Garten. Wir kommen in der Mittagszeit hier vorbei. Vor der Tür steht eine Tafel mit dem Mittagsangebot: Menü mit Suppe, dann wahlweise Erdäpfelgulasch oder Leber, geröstet oder gebacken. Das, was mich zum Tritt auf das Bremspedal veranlasst, steht direkt darunter: gebackene Steinpilze. Die äußerst mäßige Pilzsaison 2013 hat sich jetzt am Schluss doch noch besonnen und im Wienerwald einige Schwammerln sprießen lassen. Hier werden sie serviert und das wollen wir uns nicht entgehen lassen.
Hinter dem Eingang geht es rechts in einen Speiseraum für Nichtraucher, einige gedeckte Tische, recht schmucklos und menschenleer. Links geht es zur Schank. Ein rustikaler, holzgetäfelter Raum, schmiedeeiserne Lampen, viel Schnickschnack an den Wänden, Sportpokale, eine Eistruhe, hölzerne Tische und Bänke ohne Tischtuch, verraucht – und voller Leute. Gerade einmal ein Tisch ist zu haben und den nehmen wir, Rauch hin oder her. Wer will schon beim Essen ganz allein in einem kahlen Raum sitzen.
Auf die Speisekarte verzichten wir, bestellt werden zweimal die Steinpilze, dazu ein Krügerl, ein Achterl und ein Mineralwasser.
An den Tischen sitzen Leute aus der Umgebung, Handwerker in Montur, Bauern und Pensionisten. Die geröstete Leber und die Steinpilze sind die Renner des Tages, wie man auf den Tischen sehen kann.
Nach rund 15 Minuten sind die Steinpilze da. Eine stattliche Portion. Frisch gemacht natürlich, noch sehr heiß, ganz frisch, von der Konsistenz her perfekt getroffen. Die Panier nicht allzu fett, tadellos. Die Sauce Tartar kommt aus der Flasche, das ist zwar schade, aber verständlich, in einem Lokal dieser Art entscheidet natürlich auch das Preisniveau über die Popularität.
Wir vergönnen uns noch zwei kleine Schwarze und bitten um ein Glas hausgemachte Schweinsleberstreichwurst zum Mitnehmen. Die gibt es hier so gut wie immer, sehr cremig, ganz und gar nicht kalorienbewusst hergestellt und unprätentiös in ein Marmeladeglas mit Blechdeckel gefüllt. Oben drauf die Obstdekoration. Und mit € 3,- mehr als preiswert. In einem hübschen Einmachglas mit Metallbügel, Rexgummi und handgeschriebenem Etikett würden die Leute auf den Wiener Märkten locker das Vierfache dafür zahlen.
Die Rechnung macht € 29,-, für zwei, inkl. Streichwurst. Sehr preisgünstig.
Fazit: Dorfwirtshaus mit guter, einfacher, bodenständiger Hausmannskost zu günstigen Preisen.
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