am 26. Jänner 2013 · Update 4. Sep 2013
SpeisenAmbienteServiceAus der Serie „Mittagstisch“.
Termine beim Steuerberater, zwei Besuche, einer davor, einer danach. Mittagsmenü.
Das Lokal liegt direkt am Börseplatz, Ecke Esslinggasse. Die Bauten ganz nah am Schottenring dürften fast allesamt Gründerzeitbauten sein, bzw. aus der Zeit der 1910-1920er-Jahre....Mehr anzeigenAus der Serie „Mittagstisch“.
Termine beim Steuerberater, zwei Besuche, einer davor, einer danach. Mittagsmenü.
Das Lokal liegt direkt am Börseplatz, Ecke Esslinggasse. Die Bauten ganz nah am Schottenring dürften fast allesamt Gründerzeitbauten sein, bzw. aus der Zeit der 1910-1920er-Jahre.
Schöner, hoher Raum, hohe Fenster mit Rundung, dunkles Holz, die „moderne“ Interpretation des Wiener Gasthauses.
Das Lokal ist um die Mittagszeit gnadenlos voll, selbst bei den Zweiertischen muss man Glück haben. Ich geh nach dem Prinzip „für mich ist immer ein (Park-)Platz frei.
Zweigängig 8,50, dreigängig (also mit Dessert) um die 10,50.
Klassisches Klientel: krawattenbewehrte Börsianer diskutieren heftigst mit vollem Mund. Es muss also schnell gehen.
Ich hab‘s zwar nicht so mit Börsenkursen, aber AGBs lesen am Mittagstisch ist auch nicht gerade appetitanregend.
Das ändert allerdings nichts daran, dass die servierte Minestrone einerseits ein wenig zerkocht wurde, andererseits in puncto italienischer Würzung zu zurückhaltend abgeschmeckt wurde.
Der Menüpreis ist zwar wirklich günstig, aber auch einfache Gerichte kann man mit einfachen und effektiven Mitteln authentischer behandeln.
Spinatspätzle mit Gorgonzolasauce und Schinkenstreifen: ein gewaltiger Schinkenhaufen türmt sich auf dem Nudelberg. Mit etwas grob geriebenem Pfeffer peppt man die Sache etwas auf, die Spätzle sind aber absolut in Ordnung. Wenn man den Schinken etwas dünner schneidet und vielleicht noch kurz anröstet, würde man sogar einen I-Punkt setzen.
Wochen später der zweite Besuch.
Suppe mit „Profiteroles“, also Brandteigkrapferl.
Sehr gute Konsistenz der Brandteigkrapferl, ordentliche, wenn auch keine himmelschreiende Suppe.
Krautfleckerl: Fleckerl gut gekocht, ganz ein bissi weich, Kraut regt an, sorgt aber für keine peinlichen Probleme während dem Geschäftstermin danach. Bissi süß, aber auch hier hilft der grobe Pfeffer aus.
Dessert: sehr gut gelungendes Parfait. Keine Eiskristalle, feine Konsistenz, cremiges, nicht übersüßtes Fruchtsößchen.
Service: freundlich, gut organisiert, bemüht um den freien Platz.
Fazit: praktischer Mittagstisch, die Menüs sind einfach gehalten, grundsolide, wenn auch manchmal ein wenig der Mut beim Würzen fehlt.
Interessant der Mix der à la carte-Angeboten zwischen Kalbswiener und dem einen oder anderen internationalen Farbtupfen.
Hilfreich9Gefällt mir4Kommentieren
ja,ja.....wenn Bergilein die Speisen vom Leupold mit 4 bewertet und die vom Floß mit 3, wird er eher kein Gourmet mit einem ausgeprägten Geschmackssinn sein.