am 8. Dezember 2014 · Update 17. Sep 2017
SpeisenAmbienteServiceÜber eine Empfehlung kamen wir - neugierig wie immer - zum Gasthaus Edler in 8403 Lang (bei Lebring), Stangersdorf 10, auch bekannt als "Der Edler Johann" oder noch besser als "Backhendlstation". Diese Bezeichnung steht auch über dem Eingang, man sieht sich also dort selbst als Station für Brösel...Mehr anzeigenÜber eine Empfehlung kamen wir - neugierig wie immer - zum Gasthaus Edler in 8403 Lang (bei Lebring), Stangersdorf 10, auch bekannt als "Der Edler Johann" oder noch besser als "Backhendlstation". Diese Bezeichnung steht auch über dem Eingang, man sieht sich also dort selbst als Station für Bröselflieger, was ich jetzt nur humoristisch und keinesfalls abwertend meine. Es geht doch nichts über ein gutes Steirisches Backhendl mit gemischtem Salat (natürlich mit Steirischem Kernöl), am besten Sonntag Mittag in einem guten Steirischen Gasthaus. Die besten Backhendl gibts sowieso nur in der Südsteiermark. Ich habe Wiener Freunde, die extra wegen der besten Backhendl in die Südsteiermark fahren. Ich habe Bekannte in Tirol, die mir immer wieder berichten, dass die Backhendl in Tirol und Vorarlberg nur teuer sind aber sonst nichts. Ich habe auch mit Erstaunen vernommen, dass man in Tirol und Vorarlberg fast das Doppelte für ein Backhendl bezahlt wie in der Steiermark. Nun, beim Gasthaus Edler kostet ein ganzes Backhendl sage und schreibe 13 (dreizehn) Euro. Dabei ist das Backhendl von einer wirklich sehr guten Qualität. Die Panier nicht zu hell und nicht zu dunkel und auch nicht zu dick, das Fleisch zart und g'schmackig. Der gemischte Salat ist frisch und mit gutem Steirischem Dressing abgemacht. Das Einzige, was mich an den Backhendln stört, sind die viel zu großen Stücke. Das Hendl müsste in viel kleinere Stücke tranchiert werden. Das richtige Tranchieren des Hendls für die Zubereitung als Backhendl ist eine Kunst, die nicht jeder kann. Da kenne ich andere Lokale in der Südsteiermark, die das Tranchieren eines Hendls besser beherrschen. Davon abgesehen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis beim "Edlerwirt" unübertroffen. Eben gute Qualität zum günstigen Preis. Es wundert daher auch nicht, dass das Lokal immer gut besucht ist. Auf dem Parkplatz findet man auch immer PKW's mit Grazer Kennzeichen.
Beim letzten Besuch haben wir kein Backhendl gegessen, sondern ein Putenwiener mit Pommes (€ 7.50) und ein Cordon Bleu mit Pommes (€ 8.--), jeweils mit gemischtem Salat (€ 3.--). An beiden Speisen war nichts auszusetzen. Auch der kleine Schwarze zum Abschluss hat gepasst. Es gibt aber auf der Speisekarte nicht nur Gebackenes sondern z B. auch 3 vegetarische Gerichte und anderes. In der großen Glasvitrine kann man sich je nach Gusto eine gute Torte zum Dessert aussuchen. Unter Berücksichtigung des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses müssen die Speisen mit "sehr gut" bewertet werden. Das Ambiente ist gemütlich und verdient ebenfalls ein "sehr gut". Für das Service gibt's nur ein gut. Es sind zwar alle sehr freundlich, aber aufgrund der vielen Gäste manchmal etwas überfordert und da kann es schon einmal dauern, bis die leeren Teller abserviert werden, was aber dem insgesamt sehr positiven Eindruck keinen Abbruch tut.
Update 27.11.2016
Schwester und Schwager laden mich auf ein Backhendl ein. Über meinen Vorschlag fahren wir zum Edler in Lang. Es ist Sonntag Nachmittag, das Lokal ist nach wie vor sehr gut besucht und es war klug, dass ich reserviert hatte.
Ich bestelle eine Leberknödelsuppe und ein halbes Backhendl ohne Haut, weil Schwester und Schwager ihr Henderl mit Haut möchten.
Die Suppe ist gut und kräftig, der hausgemachte Leberknödel ist so groß, dass er die Hälfte der Suppentasse ausfüllt. Der erste Blick auf den Knödel stimmt mich etwas skeptisch, da der Knödel eine zu helle Farbe aufweist. Es stellt sich dann auch heraus, dass die Semmel-Leber-Mischung nicht ganz passt, es wurde einfach zu viel Semmel und zu wenig Leber verwendet. Der typische Leberknödel-Geschmack ist daher nicht ausreichend vorhanden, der Knödel schmeckt etwas fad. Schwester und Schwager sind hingegen mit ihrer Frittatensuppe sehr zufrieden.
Trotz der vielen Gäste werden die Speisen recht flott serviert. Die Backhenderl haben eine schöne goldbraune Panier und schmecken frisch und herzhaft. Die Panier ist knusprig, vielleicht einen Tick zu hart. Leider werden die Hendl noch immer in zu große Teile tranchiert, wenngleich ich den Eindruck habe, dass die Teile nicht mehr ganz so groß sind wie bei meinem letzten Besuch.
An den Preisen hat sich nichts verändert. Das Backhendl kostet nach wie vor schlappe € 13,00. Daumen nach oben für das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir werden wieder kommen.
Update 17.09.2017
Mussten wieder einmal zum Edler auf ein Backhenderl. Die Bedienung ist trotz des guten Besuches recht flott. Wir werden artig gefragt, ob wir das Henderl mit oder ohne Haut möchten. Wir bestellen "ohne Haut". Aufgrund meiner schlechten Erfahrungen mit "Schramm's Wirtshaus" halte ich fest, dass ich das Henderl gerne mit Leber möchte und ernte die etwas erstaunte Antwort, dass "unsere Henderl immer mit Leber sind". Mein "Danke" war etwas peinlich berührt, weil ich mir das eigentlich gedacht hatte, ich wollte halt nur sicher gehen. Die (gebackene) Leber gehört für mich eben ganz einfach zum Backhenderl dazu.
Das Backhenderl war dann gut und herzhaft wie immer, goldbraune Panier, frisches weißes Fleisch, g'schmackig saftig. Und die Stücke sind jetzt einigermaßen richtig tranchiert, nicht mehr so große Trümmer wie früher. Hat vielleicht meine Kritik gefruchtet? Insgesamt jedenfalls Daumen nach oben. Auch der gemischte Salat entspricht durchaus den Erwartungen. Lediglich die Pommes kommen über ein Durchschnittsniveau nicht hinaus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nach wie vor ausgezeichnet. Der "Edler" ist für uns, was Backhendl betrifft, weiterhin eine der ersten Adressen. Die Bewertung 4-4-3 bleibt unverändert aufrecht.
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