Bei unseren Vorbereitungen zu mittäglichen Restaurantbesuchen stoßen wir immer mal wieder auf bis dato unbekannte Lokale mit großem Potential in unserer Umgebung. Nicht so diesmal, denn der Feldkirchnerhof ist dem Kollegen bereits bekannt aber in nicht sehr guter Erinnerung.
So dauert es seine ...Mehr anzeigenBei unseren Vorbereitungen zu mittäglichen Restaurantbesuchen stoßen wir immer mal wieder auf bis dato unbekannte Lokale mit großem Potential in unserer Umgebung. Nicht so diesmal, denn der Feldkirchnerhof ist dem Kollegen bereits bekannt aber in nicht sehr guter Erinnerung.
So dauert es seine Zeit, bis der Gasthof seine zweite Chance bekommt – nun ist es soweit und ich bin neugierig. Die Anreise über die Autobahnabfahrt Flughafen ist schnell erledigt und wir bekommen direkt vor dem Lokal einen Parkplatz. Das Gebäude macht von außen einen sehr guten Eindruck, über einige Stufen oder wahlweise eine Rampe geht’s ins Lokal.
Kurz vor 12 Uhr ist der erste Gastraum, in dem sich ebenfalls die Theke befindet schon relativ gut besucht, auf vielen Tischen steht ein Reserviert Schildchen. Wir finden ein extra Stüberl und damit gleichzeitig den Nichtraucherbereich – hier gefällt es uns und der erste Tisch an der Türe scheint auf uns zu warten. Er ist so wie der Rest nett eingedeckt, eine vorbereitete Tafel wartet auf eine größere Gruppe, die etwas später eintrifft.
Das Service wird durch zwei jüngere Herren bestritten, die sehr flink und mit großer Übersicht den gesamten Bereich bespielen. Während wir die Karten bekommen informiert man uns über die beiden Tagesgerichte, die Getränke werden sofort aufgenommen. Die Speisekarte ist sehr umfangreich und deckt bis hin zur Pizza nahezu jede Geschmacksrichtung ab – eigentlich kein sonderliches Qualitätsmerkmal, ich beginne ein wenig zu zweifeln.
An Gästen scheint es jedenfalls nicht zu mangeln, nach und nach kommen immer weitere Kunden und in kürzester Zeit sind die Gasträume gefüllt. Die Türe zum Raucherbereich bleibt sehr vorbildlich ständig geschlossen, auch wenn es das Service bei seiner Arbeit dadurch nicht leichter hat. Die Zeit bis unsere Getränke (großer Orangensaft mit Leitungswasser; Euro 2,60 – großes Soda Zitron; 2,90) serviert werden brauchen wir auch, um uns durch die Karte durchzuarbeiten. Die beiden Herren dürften keine fixe Zuteilung zu Räumen oder einzelnen Tischen getroffen haben, die Zusammenarbeit wirkt sehr eingespielt.
Nur gute fünf Minuten nach der Bestellung werden unsere Vorspeisen serviert. Lungenstrudelsuppe (Euro 2,30). Zwei kleinere Stück Strudel finden sich in der brennheißen Suppe. Die Einlage ist geschmacklich gut und würzig, die Suppe selbst könnte etwas kräftiger sein.
Bei mir darf es mal wieder die obligatorische Leberknödelsuppe (Euro 2,30) sein. Auch sie wird in der Suppentasse serviert, der Knödel ragt ein Stück aus der Suppe heraus und könnte etwas mehr Geschmack und vorallem Salz vertragen.
Bei der Hauptspeise fällt meine Wahl auf ein Gericht aus der Spargelkarte: Rosa gebratenes Jungkalbinnen-Beiriedsteak mit Spargel, Sauce Bernaise und Rosmarinkartoffeln (Euro 17,90). Der Teller macht auf den ersten Blick einen sehr unaufgeräumten Eindruck, kreuz und quer liegen grüner und weisser Spargel über dem Fleisch, die Kartoffeln kommen zwar nicht aus der Fritteuse, hat der Koch aber offenbar am Herd übersehen. Der Spargel ist schon sehr weich gekocht und weit weg von einem knackigen Frühlingsgemüse. Einige Erdäpfel weisen schon sehr starke Röstaromen auf – es wäre wahrscheinlich besser gewesen, die schlimmsten Missgeschicke auszusortieren und nicht zu servieren. Das Fleisch ist eine positive Überraschung, sehr zart und saftig, aber auch ohne den typischen Fettrand vom Beiried. Die Sauce Bernaise schmeckt selbstgemacht. Alles in Allem vermisse ich auch bei diesem Gericht ein wenig Salz – außer beim Fleisch, das fast ein wenig zu viel davon abbekommen hätte.
Grillteller (Euro 13,70). Das Gericht kommt wesentlich netter angerichtet auf den Tisch, auch wenn der künstlerische Turmbau schon ein wenig zu viel des Guten ist. Die drei Sorten Fleisch sind gut gebraten und nicht trocken, mit der Menge an Wedges hat man es zu gut gemeint – einige bleiben am Teller zurück. Die Fisolen im Speckmantel sind zwar nur einseitig angebraten, aber geschmacklich ok, der Preiselbeerpfirsich sei nur am Rande erwähnt ebenso wie die Kräuterbutter, die frisch aus dem Gefrierfach kommen dürfte.
Einer der beiden jungen Herren serviert ab und erkundigt sich professionell, wie es uns geschmeckt hat, für eine Nachspeise bleibt leider keine Zeit mehr und wir bitten um die Rechnung. Um die 42 Euro kostet uns der kleine kulinarische Ausflug zu Mittag – wir empfinden trotz einiger kleiner Patzer den Preis als ok.
Zum Fazit: Der Feldkirchnerhof ist verkehrsgünstig gelegen und bietet rustikales, gehobenes Wirtshausambiente, im Sommer wird der große Gastgarten bespielt. Das Service hinterließ einen professionellen und eingespielten Eindruck, die Wartezeiten waren kurz und wir fühlten uns gut betreut. Die von uns konsumierten Speisen waren großteils ok, allerdings keines der Gerichte tadellos. Trotz der Mängel kann man den Feldkirchnerhof für ein schnelles Essen empfehlen.
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